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Wegfall weiterer Pflanzenschutzmittelwirkstoffe hätte negative Folgen

Im Falle eines Wegfalls weiterer Pflanzenschutzmittelwirkstoffe wären das Lebensmittelangebot und Arbeitsplätze gefährdet und der Wirtschaft entstünden Kosten in Milliardenhöhe. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Folgenabschätzungsstudie, die COPA/COGECA in Brüssel vorgestellt haben.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Falle eines Wegfalls weiterer Pflanzenschutzmittelwirkstoffe wären das Lebensmittelangebot und Arbeitsplätze gefährdet und der Wirtschaft entstünden Kosten in Milliardenhöhe. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Folgenabschätzungsstudie, die die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) in Brüssel vorgestellt haben.


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Die vom Beratungsunternehmen Steward Redqueen erstellte Studie, die auf Informationen der COPA/COGECA- Mitgliedsorganisationen beruht, befasst sich mit den Auswirkungen eines gefahrenbasierten europäischen Gesetzgebungsansatzes zur Bewertung von Pflanzenschutzmitteln anstelle eines risikobasierten Ansatzes.


„Viele Pflanzenschutzmittel werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen. Dies übt nicht nur Druck auf die Lebensgrundlage der europäischen Landwirte aus, sondern auch auf Umwelt, Beschäftigung und Wirtschaft“, erklärte COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen. Zudem kämen viele der im Bericht identifizierten Wirkstoffe in Nicht-EU-Ländern nach wie vor zum Einsatz, was für die Landwirte in der Gemeinschaft einen massiven Wettbewerbsnachteil bedeute und den europäischen Verbrauchern keinen Vorteil erbringe.


Hohe Ertragseinbußen zu befürchten


Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Pflanzenschutz“ von COPA/COGECA, Luc Peeters, erläuterte, dass in der Studie 75 Wirkstoffe identifiziert worden seien, für die die Gefahr eines Wegfalls aus dem Markt bestehe. Gezeigt werde, dass sich dies auf den gesamten Sektor der pflanzlichen Erzeugung der Europäischen Union auswirken und es bei einigen Agrarprodukten zu geschätzten Ertragsverlusten von bis zu 40 % kommen würde.


Die Studie habe zum Ergebnis, dass dies die Gewinnspannen der Landwirte schmälern und die Rentabilität der Betriebe um 40 % senken würde, was bei der Gesamtwirtschaftlichkeit der Betriebe zu einem Gesamtverlust von 17 Mrd Euro führen könnte, berichtete Peeters. Die sieben untersuchten Anbaukulturen - Gerste, Weizen, Raps, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und Weinreben - stünden für rund 1,2 Millionen Arbeitsplätze. Davon seien 30 % „in mittlerem bis hohem Maße gefährdet“. Weiterhin seien 24 Sonderkulturen in der Studie aufgenommen worden, die mit rund 300 000 Arbeitsplätzen einhergingen.


Drohende Bildung von Resistenzen


Der Vorsitzende der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe „Getreide“, Max Schulman, wies darauf hin, dass die Auswirkungen des Verwendungsverbots von Neonikotinoiden für die Saatgutbeizung bei Raps, Mais und Sonnenblumen bereits sichtbar seien.


„Die Erträge fallen niedriger aus und es werden weniger Flächen eingesät, da manche Landwirte das Risiko nicht eingehen möchten und daher auf andere Kulturen umstellen“, erläuterte der Finne. Das führe dazu, dass Raps aus der Fruchtfolge herausfalle, was wiederum negative Auswirkungen auf die Umwelt habe.


„Wenn nicht verschiedene Wirkstoffe im Wechsel zum Einsatz kommen können, führt dies auch verstärkt zur Ausbildung von Resistenzen“, warnte Schulman. Das Problem liege darin, dass keine Alternativen für den Pflanzenschutz existieren und dass die Kulturen durch Erdflohbefall stark geschwächt würden. „Vom Markt genommene Wirkstoffe sind in Zukunft wahrscheinlich nicht leicht zu ersetzen. Daher ist es dringend notwendig, zu handeln“, betonte Schulman abschließend.

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