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Weinbauerträge leiden unter Klimawandel und Wetterkapriolen

Die europäischen Winzer fahren das historisch schlechteste Ergebnis für den geernteten Jahrgang 2017 ein. Als Gründe für die mit 14 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegende Gesamtproduktion von geschätzten 145 Millionen Hektolitern werden die Folgen extremer Witterungsbedingungen und des Klimawandels genannt.

Lesezeit: 3 Minuten

Die europäischen Winzer fahren das historisch schlechteste Ergebnis für den geernteten Jahrgang 2017 ein. Als Gründe für die mit 14 Prozent unter dem Vorjahresergebnis liegende Gesamtproduktion von geschätzten 145 Millionen Hektolitern in Europas Weinanbaugebieten nennt die Arbeitsgruppe „Wein“ von Copa-Cogeca die Folgen extremer Witterungsbedingungen und des Klimawandels. Überdies treiben die noch unkalkulierbaren Brexitfolgen und die Auswirkungen eines möglichen Glyphosat-Verbotes den europäischen Winzern Sorgenfalten auf die Stirn.



„In diesem Jahr haben unsere Weinberge stark unter den Auswirkungen des Klimawandels und extremer Witterungsbedingungen, von Frostschäden im April bis hin zu Dürreperioden im Sommer, gelitten“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Wein“ von Copa und Cogeca, ThierryCoste, am Dienstag in Brüssel vor der Presse.


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Der Winzer aus dem französischen Languedoc mit 40 Hektar selbst bewirtschafteten Weinbergen sieht einen großen Teil der europäischen Winzer als Opfer des sich ausweitenden Klimawandels in den zurückliegenden Jahren. Zwar wiesen die geernteten Erträge höhe Qualitäten auf, seien aber nicht geeignet, die erlittenen Verluste in Gesamtmengen aufzufangen. Für einzelne Weinbaubetriebe seien die Einbußen nur schwer zu verkraften.



„Die Qualität der Trauben sollte jedoch in ganz Europa erwartungsgemäß sehr gut ausfallen, weshalb exzellente Weine zu erwarten sind. Die Preise werden voraussichtlich steigen, was jedoch für einige Erzeuger nicht ausreichen wird, um sie für ihre Verluste zu entschädigen“, sagte Coste. Der Weinbau-Experte forderte für die Winzer bessere Einkommensstützen. „Die Erzeuger brauchen bessere Versicherungssysteme“. Die vorgeschlagenen Änderungen an dem Einkommensstabilisierungsinstrument gemäß der EU-Omnibus-Verordnung könnten hierbei Abhilfe schaffen. Der EU-Stabilisierungsfonds sieht Hilfen bereits bei betrieblichen Einbußen von nun mehr 20 Prozent vor. Zuvor konnten Hilfen erst bei Verlusten ab 30 Prozent beansprucht werden.



Wein-Präsident fordert französische Regierung zur Rückkehr zur Vernunft bei Glyphosat auf


Die Ernte in den europäischen Weinregionen wird nach Copa-Cogeca- Schätzungen 14 Prozent geringer als im Vorjahr ausfallen. Viele Erzeuger führten die Ernte zwei Wochen früher als gewöhnlich durch. Frankreich und Italien wurden besonders hart getroffen, sagte Coste. In Frankreich führe dies zu einem historischen Tiefstand von maximal 37 Millionen Hektoliter, was einem 18-prozentigen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr entspreche. In Italien fallen die Ernteergebnisse mit einem Minus von 26 Prozent gegenüber der Weinlese des Vorjahres noch bitterer aus. Die geschätzte Ernte auf der Apenninenhalbinsel beläuft sich auf 40 Millionen Hektoliter.



Unkalkulierte Aussichten für die Zukunft der europäischen Winzer sieht der Weinpräsident mit den Unwägbarkeiten des Brexit aufziehen. Mehr noch sorgt sich ThierryCoste über die Haltung der französischen Regierung in Sachen Glyphosat. Einen Tag vor der im Europäischen Parlament anberaumten Anhörung des Agrar- und Umweltausschusses über die von der EU-Kommission vorgeschlagene Zulassungsverlängerung des umstrittenen Pflanzenschutzmittels Glyphosat, rief Coste seine eigene Regierung auf bei der anstehenden Abstimmung vor Ende des Jahres „zur Vernunft“ zurückzukehren.



Der französische Premierminister Philippe Edouard hatte unlängst angekündigt, dass Frankreich bei der Brüsseler Abstimmung voraussichtlich im Dezember gegen eine Verlängerung stimmen wolle. „Glyphosat von einem Tag auf den anderen zu verbieten, kann nicht die Lösung sein", sagte Thierry Coste gegenüber top agrar online. „Wenn es eine intelligente Alternative gibt, die unsere von Pilzbefall immer wieder je nach Witterungsverhältnissen bedrohten Weinreben ebenso effektiv schützen kann, sind wir Winzer die ersten die applaudieren“. Aber da sehe er noch keinen Joker bisher, der geeignet sei Glyphosat nachhaltig zu ersetzen.

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