Wie die dpa berichtete, verlor die Bayer Unternehmenstochter Monsanto einen wichtigen Teilprozess um das angebliche Krebsrisiko von Glyphosat. In einer zweiten Phase des Verfahrens soll geklärt werden, ob Monsanto über Risiken hinwegtäuschte und wie hoch der mögliche Schadenersatz ausfallen könnte (top agrar berichtete) .
Dieser Fall ist für Bayer hochbrisant, da es sich um einen richtungsweisenden «Bellwether Case» handelt. Das US-Recht bezeichnet so eine Art Musterfall in einem Massenverfahren. Laut dpa sind mehrere dieser repräsentativen Fälle angesetzt. Sie sollen den Streitparteien helfen, das Schadensmaß und die Höhe denkbarer Vergleichszahlungen besser abschätzen zu können. Insgesamt sind bei dem zuständigen US-Richter Vince Chhabria mehrere Hundert Klagen von Landwirten, Gärtnern und Verbrauchern gebündelt.
Schon zum Prozessauftakt teilte Bayer in einer Stellungnahme mit, dass langjährige Untersuchungen gezeigt hätten, dass Round up, welches Glyphosat enthält, bei vorschriftsmäßiger Anwendung sicher ist. Dabei berief sich der Konzern auf 800 Studien. Daher zeigte sich Bayer in einer Stellungnahme nun auch enttäuscht von der Entscheidung der Jury. Bayer sei zuversichtlich, im zweiten Teil des Prozesses beweisen zu können, dass Monsantos Verhalten angemessen war und das Unternehmen nicht für Hardemans Krebserkrankung haftbar gemacht werden sollte.
Bereits im August 2018 sprach eine Geschworenenjury dem Krebspatienten Dewayne Johnson in einem anderen Verfahren insgesamt 289 Millionen Dollar an Schmerzensgeld und Entschädigung zu. Das Gericht reduzierte die Strafe zwar auf gut 78 Millionen Dollar, im Grundsatz änderte es das Urteil aber nicht.