Die UN-Welternährungsorganisation (FAO) in Rom teilte – wie berichtet - kürzlich mit, dass die weltweit produzierte Getreidemenge den Verbrauch im Erntejahr 2018/19 aufgrund der vergangenen Dürre nicht decken kann.
Der Thüringer Bauernverband (TBV) nimmt das zum Anlass, vor möglichen weiteren Trockenperioden zu warnen.
Die Defizite im Wasserhaushalt aufgrund der Dürre 2018 seien in weiten Teilen Thüringens noch immer nicht überwunden und führten bereits vereinzelt zu Verzögerungen beim Wachstum der Kulturen. Der erlösende Regen sei bisweilen nicht in Sicht. „Da erscheint die derzeit geführte Diskussion, um eine erneute Änderung der Düngeverordnung als wenig konstruktiv und sorgt für Aufregung und Unverständnis im Berufsstand“, so Katrin Hucke, Hauptgeschäftsführerin des Thüringer Bauernverbandes e.V. (TBV).
Die von der Bundesregierung an die Europäische Kommission übermittelten Vorschläge, würden langfristig zu deutlichen Ertragsausfällen und einem Rückgang des in Thüringen erzeugten Qualitätsgetreides führen. Der traditionelle Anbau von Braugerste würde ebenfalls einen herben Rückschlag erfahren und als Fruchtart „mit Zukunft“, aufgrund ihres geringen Wasserbedarfs, aus dem Anbauplan der landwirtschaftlichen Betriebe verschwinden.
Die Fruchtfolgegestaltung würde Zunehmens eingeschränkt und keinen Platz mehr für Artenvielfalt und Biodiversität lassen. Die zum Teil extremen Einschränkungen der Düngung bewirken einen Abbau des Humus im Boden und senken damit die Bodenfruchtbarkeit erheblich, was wiederrum zu Ertragseinbußen führt. Humus ist als Teil der organischen Bodensubstanz unverzichtbar bei der Speicherung des klimaschädlichen CO2. Der Erhalt und Aufbau des Humus ist ein wesentlicher Bestandteil des Ackerbaus.
Der Verband fragt die Politik, mit wieviel Weitblick und Sachverstand diese Vorschläge zur Änderung der Düngeverordnung erarbeitet wurden. Denn die Hauptaufgabe der Landwirte sei vordergründig die gesicherte Versorgung der Gesellschaft mit hochwertigen Lebensmitteln.