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Willkommen im Ackerwunderland

Im kommenden Frühjahr will Julia Klöckner (BMEL) ihre Ackerbaustrategie vorstellen. In enger Zusammenarbeit mit Svenja Schulze (BMU) nutzen beide die Chance und rufen eine radikale Agrarwende aus, um so verlorenes Vertrauen beim bürgerlichen Wähler zurück zu gewinnen. Eine Glosse von Bauer Willi.

Lesezeit: 3 Minuten

Oberstes Ziel der Ackerbaustrategie von Bundesagrarministerin Julia Klöckner ist es, Biodiversität, Natur- und Artenschutz zu produzieren und sich mit geeigneten Maßnahmen gegen den Klimawandel zu stemmen. Hohe Erträge spielen in Zukunft keine Rolle mehr. Die Nahrungsmittel kommen ohnehin aus den vertikalen Gewächshäusern in den Städten und das Fleisch aus Bioreaktoren.

Deshalb wird die flächige Anwendung von chemisch- synthetischen Herbiziden und Fungiziden bis 2030 komplett verboten. Auch die Beizung von Saaten wird untersagt. Mit Glyphosat ist schon 2021 Schluss.

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Chemischer Pflanzenschutz ist nur noch erlaubt, wenn die wenigen, noch verfügbaren Wirkstoffe in minimalen Dosen auf einzelne befallene Pflanzen ausgebracht werden. Drohnen lokalisieren dazu Unkräuter und kranke Getreide- und Kartoffelpflanzen. Anschließend bringen kleine Feldroboter die Wirkstoffe punktgenau an den Ort oder bekämpfen mit Hochspannung und Lasern einzelne Unkräuter. Feldspritzen gibt es nicht mehr.

Die radikale Begrenzung der Insektizide auf wenige Wirkstoffe führt zu massiven Resistenzen und macht den Einsatz sinnlos. Deshalb werden die Schadinsekten von kleinen Feldrobotern vorsichtig abgesammelt und in den anliegenden Wildnisgebieten wieder in die Freiheit entlassen (s. Insektenverbringungsverordnung).Eine flache, nicht wendende Bodenbearbeitung bis maximal 15 cm ist weiterhin erlaubt, Pflügen hingegen streng verboten. Damit soll das Bodenleben geschützt, Erosion vorgebeugt und Bodenverdichtungen vermieden werden. Eine Sommerung ist Pflicht, Leguminosen müssen auf mindestens 20 % der Ackerfläche angebaut werden. Blühstreifen sind auf 10 % der Fläche vorgeschrieben, wobei diese in den Kulturen streifenförmig in Saatrichtung angelegt werden müssen.

Auf 15 m breiten Gewässerrandstreifen darf kein Ackerbau betrieben werden. Die Streifen können aber mit mehrjährigen Blühpflanzen oder mehrjährigen nachwachsenden Rohstoffen (Miscanthus, Silphie) bestellt werden – natürlich ohne Düngung und Pflanzenschutz.

Dieser moderne Ackerbau ist für kleine und mittlere Familienbetriebe nicht mehr wirtschaftlich. Deshalb gibt die Bundesregierung das bisherige Ziel – den Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe – endgültig auf. Der deutsche

Acker wird durchgängig von Großbetrieben bewirtschaftet. Da die Flächenprämien degressiv nach Betriebsgröße gestaffelt und nach oben gedeckelt sind, wird die EU-Agrarpolitik für die Steuerzahler deutlich günstiger.

Viele Ackerflächen werden aufgegeben, vor allen in den benachteiligten Gebieten. Die Pachtpreise fallen deutlich. Brachflächen werden aufgeforstet oder entwickeln sich auf natürliche Weise zu Wald. Das wirkt sich positiv auf das Klima aus (CO2-Senke), was den seit mehr als 10 Jahren regierenden Grünen Dauerkanzler Robert Habeck 2030 zu der Feststellung kommen lässt: „Die Ackerbaustrategie war ein Meilenstein in der deutschen Agrarpolitik. Wir danken den Oppositionsparteien von Union und SPD für die hervorragende Vorarbeit.“

Herzlich Euer Bauer Willi"

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