„Wir haben mit Glyphosat den Wegbereiter der bodenschonenden Anbauverfahren“, sagt Dr. Manfred Konradt von Nufarm Europe in Remeringhausen, Niedersachsen. Dort fand gestern das erste Nufarm Fachsymposium statt. „Wichtig ist, dass wir zusammenhalten und mit Fakten darstellen, wie es um Glyphosat steht“, fordert Konradt. Die Fakten liefert er durch Studienergebnisse und vergleicht Umweltwirkungen von Glyphosat plus kombinierte pflugloser Bodenbearbeitung und pflügende Bodenbearbeitung:
- Pfluglose Bearbeitung verbraucht durchschnittlich 97 l/ha Kraftstoff, führt zu ca. 1 t/ha Erosion und produziert 307 kg CO2
- Pflügende Bearbeitung verbraucht durchschnittlich 217 l/ha Kraftstoff, führt zu 6,1 t/ha Erosion und produziert 684 kg CO2
Den Missbrauch von Glyphosat, z.B. durch falsche Anwendung in der Sikkation, verurteilt Konradt scharf. Das habe dazu beigetragen, dass der Wirkstoff verrufen ist. „Wir müssen den integrierten Pflanzenschutz künftig richtig umsetzen“, sagt Konradt.
Langfristig will Nufarm den Wirkstoff Glyphosat für die Landwirtschaft erhalten. Verteidigen will der Pflanzenschutzmittelhersteller zudem die 42 eigenen Registrierungen, bekräftigt Dr. Jan Wunderle, Leiter Produkt- und Kulturenmanagement bei Nufarm Deutschland. Ebenso wie die 16 Registrierungen von Partnern, die Nufarm mitvertreibt.
Ackerfuchsschwanz nachhaltig bekämpfen
Um Ackerfuchsschwanz in Schach zu halten, ist der integrierte Pflanzenschutz besonders wichtig – und oftmals nicht beachtet. "Landwirte müssen alle Möglichkeiten situationsbezogen einsetzen", fordert dazu Manja Landschreiber von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Erst kämen ackerbauliche Maßnahmen wie Ausfallsamen richtig zu managen, die Saatzeit anzupassen oder Sommerungen in die Fruchtfolge einzubauen. Dabei fordert Landschreiber auch die Technikhersteller: "Es gibt immer noch Drillmaschinen, die offene Saatschlitze hinterlassen."
Atlantis gegen Ackerfuchsschwanz ist die letzte chemische Maßnahme im Vegetationsablauf. "Ziel aller Maßnahmen sind 100% Wirkungsgrad, um kein neues Samenpotenzial in den Boden zu bringen“, so Landschreiber. „Noch haben wir eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wir sollten sie konsequent nutzen." Fällt Glyphosat als Baustein weg, wird es für Landwirte besonders herausfordernd, das Verfahren „Falsches Saatbett“ zur späten Aussaat bzw. vor einer Sommerung umzusetzen.