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Wirtschaftsforscher: Zuviel Nitrat in fast einem Fünftel der Messstellen

Deutschland soll mit die höchsten Grenzwertüberschreitungen bei Nitrat im Grundwasser haben, so das DIW in einer aktuellen Studie. Der Bürger werde dafür mit steigenden Wasserpreisen belastet.

Lesezeit: 3 Minuten

In einer neuen Studie warnt nun auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), dass Deutschlands Grundwasser europaweit eine der höchsten Belastungen mit Nitrat aufweisen würde. Wörtlich heißt es: „Der EU-Grenzwert für den vor allem aus exzessivem Düngen entstehenden Stoff wird besonders häufig in Gebieten mit überwiegend landwirtschaftlicher Flächennutzung überschritten. Die hohen Nitratbelastungen schlagen sich auch in den Wasserpreisen nieder.“

Der Anteil der rund 1.200 deutschen Messstellen, die den EU-Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Grundwasser überschreiten, liegt nach den aktuellen Zahlen für die Jahre 2012 bis 2016 bei durchschnittlich rund 18 %, so das DIW weiter.

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„Die beobachteten Überschreitungen des Nitratgrenzwerts sind keine einmaligen Befunde. Die Messwerte liegen seit vielen Jahren auf konstant hohem Niveau“, berichtet DIW-Ökonomin Greta Sundermann, die gemeinsam mit Nicole Wägner, Astrid Cullmann, Claudia Kemfert und Christian von Hirschhausen die Studie verfasst hat.

Die Wissenschaftler haben nach eigener Aussage nachweisen können, dass die Landwirtschaft einen erheblichen Einfluss auf die Nitratbelastung hat. „Die Nitratwerte an einer Messstelle sind umso höher, je stärker das umliegende Gebiet eine agrarwirtschaftliche Landnutzung in Form von Acker- und Weinanbau aufweist“, stellt DIW-Ökonomin Nicole Wägner fest. In diesen Regionen steige der Anteil der Grenzwertüberschreitung auf 28 %. An Messstellen in Gebieten, die stärker durch Wald und Grünland geprägt sind, seien die Messwerte hingegen signifikant niedriger. Auch eine höhere Dichte der Schweinezucht geht ihrer Ansicht nach mit einer höheren Nitratbelastung des Grundwassers einher.

Haldensleben und Laar überschreiten Grenzwert um das Siebenfache

Die durchschnittliche Nitratbelastung liege bei ungefähr 28 mg/l für das Gesamtnetz. Überdurchschnittlich hoch sollen dabei die Konzentrationen in Sachsen, Niedersachen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sein. An knapp einem Fünftel aller Messstellen würden die Messergebnisse den EU-Grenzwert von 50 mg/l überschreiten, heißt es. Einige sogar um das Siebenfache, zum Beispiel in Haldensleben (Sachsen-Anhalt) und in Laar (Niedersachen). „Darüber hinaus liegen die Werte in einer großen Zahl der Messstellen nur knapp unterhalb dieses Grenzwerts, sind also auch gesundheitlich nicht unbedenklich“, berichtet DIW-Ökonomin Astrid Cullmann.

Wasserpreise steigen

Wie das DIW weiter schreibt, komme die hohe Nitratbelastung die Bürger schon jetzt teuer zu stehen, denn den Preis für die Aufbereitung des Trinkwassers wälzen die Wasserversorger auf die privaten Haushalte ab. In Gemeinden mit Nitratkonzentrationen oberhalb des Grenzwerts von 50 mg/l liege die jährliche Grundgebühr der Haushalte im Schnitt bisher zwar nur um mehr als fünf Euro über derjenigen in Gemeinden mit Nitratkonzentrationen unter 25 mg/l, zeigen die Berechnungen. Eine Studie des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weise aber darauf hin, dass die Preise künftig weiter steigen könnten.

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Über das DIW:

Das DIW Berlin (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) ist seit 1925 eines der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland. Es erforscht wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge in gesellschaftlich relevanten Themenfeldern und berät auf dieser Grundlage Politik und Gesellschaft. Das Institut ist national und international vernetzt, stellt weltweit genutzte Forschungsinfrastruktur bereit und fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs. Das DIW Berlin ist unabhängig und wird als Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft überwiegend aus öffentlichen Mitteln finanziert.

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