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Soest

Wissenschaftler und Politiker wollen mehr Ökologie im Ackerbau

Prof. Dr. Urs Niggli vom FiBL hält eine umfassende Ökologisierung der Landwirtschaft für unabdingbar. Den Ackerbau der Zukunft ist seiner Meinung nach eine Mischung aus Bioanbau und modernster Technik

Lesezeit: 3 Minuten

Im Zeichen der neuen Ackerbaustrategie des Bundesagrarministeriums stand am vergangenen Freitag das Agrarforum der Fachhochschule Südwestfalen in Soest.

Prof. Dr. Urs Niggli, Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), hält eine umfassende Ökologisierung der Landwirtschaft und der Ernährung für unabdingbar. Er gab aber zu bedenken, dass die lokale ökologische Vorzüglichkeit bei steigender Bevölkerungszahl nicht gleichzusetzen sei mit einer globalen Ökoeffizienz.

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Der Ökolandbau biete durchaus für viele Probleme der Landwirtschaft Lösungen. Dessen Ertragsschwäche erfordere aber die Produktion und/oder den Import von Lebensmitteln aus dem Ausland, was die Ökoeffizienz des Konzepts wiederum verschlechtere. Es sei die Aufgabe der Forschung, die Ursachen der Ertragsschwankungen zu identifizieren und mit umweltfreundlichen Maßnahmen und Techniken anzugehen.

Die Landwirtschaft der Zukunft stelle er sich als eine Kombination aus Elementen des Ökolandbaus mit modernsten Lösungen und Technologien vor. In diesem Zukunftsprozess müssten alle voneinander lernen: Der Ökolandbau im Hinblick auf technologische Innovation, die konventionelle Landwirtschaft im Hinblick auf die soziale und ökologische Innovation.

Auch Prof. Niggli sieht den Verbraucher in der Verantwortung. Er plädiert für eine Halbierung der Lebensmittelverschwendung sowie eine Einschränkung des Fleischkonsums, was enorme Anbauflächen, die derzeit für die Futtermittelproduktion belegt sind, freigeben würde – das in Kombination mit der Ökologisierung könnte ein nachhaltiges Ernährungssystem begünstigen.

Prof. Dr. Verena Haberlah-Korr berichtete über die Ergebnisse einer Befragung von 300 konventionell wirtschaftenden Betrieben aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein zum integrierten Pflanzenschutz. Dabei werden chemische Pflanzenschutzmittel nach dem Motto „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ eingesetzt.

Der integrierte Pflanzenschutz umfasst neben mechanischen und biologischen Verfahren auch eine Vielzahl präventiver Maßnahmen, um den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel zu minimieren. Obwohl bereits seit 1986 im Pflanzenschutzgesetz verankert, war einem Drittel der Befragten nicht klar, was mit dem Begriff gemeint ist. Erfreulicherweise gaben aber 70% an, nach Pflanzenschutzmaßnahmen Erfolgskontrollen durchzuführen, so Haberlah-Korr.

„Pflanzenbau ist bereits heute multifunktional ausgerichtet“, so Prof. Dr. Harald Laser. Landwirte produzieren nicht nur Nahrungsmittel, Futtermittel und Energiepflanzen, sondern fühlen sich auch für die Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft in all ihren Facetten verantwortlich. Klimaschutz, Trinkwasserproduktion, Recycling von Gülle, Mist und Komposten seien ebenfalls Ziele des Ackerbaus, so der Professor.

Wenn es um den Perspektivwechsel für den Ackerbau gehe, so sei ein Umdenken aller Beteiligten erforderlich. Der Pflanzenbau müsse künftig stärker als ganzheitliches System verstanden und betrieben werden. Landwirte müssen und wollen an einer nachhaltigen Optimierung für einen gesünderen Boden, für mehr Biodiversität, Fruchtfolgegestaltung und vieles mehr aktiv mitarbeiten. Allerdings sei auf diesem Weg eine intensivere Unterstützung durch Verbände, Politik, Ausbildung, Forschung und Beratung nötig.

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