Eine wissenschaftliche Erklärung für den sogenannten Heterosis-Effekt, der bei der Kreuzung zweier Inzuchtlinien zu besonders ertragsstarken Nachkommen führt, wollen Forscher der Universität Hohenheim mit ihrem aktuell laufenden Forschungsprojekt „Prädiktive Maiszüchtung mittels genetischer Marker und Biomarker“ (Optimal) liefern.
Wie die Hochschule in der vergangenen Woche weiter mitteilte, ist der Heterosis-Effekt bislang weitestgehend unerforscht. Man wisse aber, dass „tausende Gene“ beteiligt seien. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, hätten die Optimal-Forscher daher nicht die ganze Maispflanze, sondern ausschließlich deren Stoffwechsel im Blick. Es sei davon auszugehen, dass auf dieser Ebene vergleichsweise wenig Gene an dem Phänomen beteiligt seien, erläuterte die Universität. Von den hoffentlich erzielten Ergebnissen könnten aber Rückschlüsse gezogen werden, die den Heterosis-Effekt der gesamten Maispflanze verständlicher machten.
Daneben arbeiten die Wissenschaftler den Hochschulangaben zufolge auch an der Beschleunigung der Maiszüchtung. Es gehe darum, die Eigenschaften einer Pflanze auf Grundlage der Erbinformation der Elternorganismen statistisch zu ermitteln und nur noch besonders vielversprechende Elternpaare miteinander zu kreuzen. Die Züchtung neuer Sorten würde so anstatt fünf nur noch drei Jahre dauern.
Das Vorhaben ist 2012 angelaufen und auf insgesamt drei Jahre ausgelegt. Es wird vom Bundesforschungsministerium mit zusammen rund 527 000 Euro gefördert. (AgE)