Der norwegische Düngerhersteller Yara und die schwedische Lantmännen Group wollen Stickstoffdünger klimafreundlich machen und haben dazu jetzt eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Die beiden Unternehmen kündigten an, im kommenden Jahr einen Nitratdünger auf den Markt zu bringen, bei dessen Herstellung vollständig auf den Einsatz fossiler Energiequellen wie Erdgas verzichtet wird.
Stattdessen soll der Energiebedarf für die Produktion von Ammoniak als Grundbaustein von Stickstoffdüngern ausschließlich aus regenerativen Quellen wie Wasserkraft gedeckt werden. Hiervon versprechen sich die Kooperationspartner einen um 80 % bis 90 % kleineren CO2-Fußabdruck des Stickstoffdüngers im Vergleich zu herkömmlichen Produkten.
Nachdem Yara und Lantmännen bereits 2019 mit der Erprobung begonnen hatten, gilt das Verfahren nun als marktreif. Ab 2023 wird Lantmännen den klimaschonenden Dünger daher im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprogramms „Klima & Natur“ in Schweden vermarkten.
Yara führt nach eigenen Angaben in Norwegen, den Niederlanden und Australien ähnliche Projekte durch und will das Geschäft mit „sauberem Ammoniak“ zügig ausbauen. Yara-Vorstandschef Svein Tore Holsether wies bei der Vorstellung des Vorhabens auf die notwendige Transformation der Landwirtschaft hin. Wolle man die Pariser Klimaziele einhalten, müsse die gesamte Lebensmittelkette dekarbonisiert werden. Dies gehe nur, wenn alle Akteure dieser Kette zusammenarbeiteten. Dafür sei die Kooperation mit Lantmännen ein konkretes Beispiel, so Holsether.
Für Lantmännen-Präsident Olof Nyman ist der Einsatz von klimaschonend erzeugtem Stickstoffdünger ein wichtiger und notwendiger Schritt hin zu einem Ackerbau, der weder Umwelt noch Natur schädigt. Nach seinen Worten bietet die Kombination von „grünem Dünger“ mit regenerativen Kraftstoffen und Präzisionslandwirtschaft die reelle Chance auf eine fossilfreie Lebensmittelkette vom Feld bis zum Verbraucher.