JKI
Zahl wichtiger Schadinsekten wie Blattläuse nimmt trotz Insektenrückgang zu
Das standardisierte Langzeit-Monitoring von Insekten in der Region Quedlinburg-Aschersleben zeigt: Die Zahl wichtiger Schadinsekten wie Blattläuse nimmt trotz allgemeinem Insektenrückgangs zu.
Seit 1985 werden in der Region Quedlinburg-Aschersleben vom Julius Kühn-Institut (JKI) und seinen Vorgängerorganisationen vom Frühjahr bis in den Spätherbst fliegende Insekten gefangen. Dafür wird eine 12,2 Meter hohe Saugfalle verwendet.
Die Anlage wurde ursprünglich errichtet, um den Einflug relevanter landwirtschaftlicher Schadinsekten zu überwachen. Neben den Schädlingen landen jedoch auch verschiedene Nützlinge wie Schlupfwespen, Fliegen, Käfer und Spinnen in der Falle. Dieser so genannte Beifang wird nun zusammen mit den erhobenen Daten erstmalig ausgewertet.
Der Datensatz ist deshalb so interessant, weil er über einen Zeitraum von 35 Jahren zurückreicht und somit ein Langzeitmonitoring zum Auftreten von Schädlingen und Nützlingen mit standardisierter Methode in einer Region erlaubt. Eine Vorabauswertung ist jetzt in den Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für allgemeine und angewandte Entomologie (DGaaE) erschienen.
Weltweit gehen die Insekten zurück. „Auch in unserer Falle hat sich die täglich gewogene Fangmenge über die Jahrzehnte verringert. Ein Hinweis darauf, dass die Zahl der flugfähigen Insekten auch in der Region Quedlinburg-Aschersleben seit Mitte der neunziger Jahre abnimmt“, erklärt Dr. Tim Ziesche, der am JKI die Auswertung der Daten koordiniert.
„Dieser Trend lässt sich jedoch nicht bei allen Insektengruppen gleichermaßen beobachten. Einige Schadinsekten scheinen Nutznießer des Klimawandels zu sein. So treten zum Beispiel Blattläuse früher im Jahr auf und zeigen insgesamt höhere Dichten in den Fallen über einen längeren Zeitraum in der Vegetationsperiode“, berichtet Ziesche weiter.
Insgesamt seien in den vergangenen 15 Jahren deutlich mehr Blattläuse in die Falle gegangen als in den vorherigen Jahrzehnten. Das hat Auswirkungen auf die Landwirtschaft, denn Blattläuse sind Überträger vieler Pflanzenviren. Um Infektionen vorzubeugen, müssen derzeit entweder die Blattläuse bekämpft oder neue virusresistente Sorten gezüchtet werden.
Diese Beobachtungen sind jedoch nur ein Anfang. Die Auswertungsarbeiten an dem umfangreichen Datensatz gehen weiter. Künftig sollen auch die Fänge aus einer zweiten Saugfalle des gleichen Typs am Standort Groß-Lüsewitz in Mecklenburg-Vorpommern einfließen. Diese größer angelegte Studie, in die ebenfalls weitere europäische Saugfallen einbezogen werden, soll dazu beitragen, Muster in den Langzeitänderungen der Artenvielfalt zu erkennen, um die Komplexität der Wechselwirkungen besser zu verstehen. Sie reiht sich ein in den Kanon des Insekten-Langzeitmonitorings. Nur solche standardisierten Monitoring-Ansätze lassen Rückschlüsse auf die Auswirkungen sich verändernder Umweltbedingungen auf Häufigkeit und Vielfalt von Insekten zu.
Besonders Daten, die über Zeiträume von mehreren Jahrzehnten erhoben werden, können problematische Entwicklungen in der Umwelt aufzeigen. Gleichzeitig ermöglichen sie grundlegende Analysen zu Ursachen- und Wirkungsbeziehungen und machen Verschiebungen innerhalb der Räuber-Beute-Systeme zwischen Insektenarten auf regionaler Ebene sichtbar. Nicht zuletzt lassen sich anhand der Beobachtungen mögliche Effekte auf die Landwirtschaft ableiten und darauf aufbauend wirkungsvolle Strategien für eine nachhaltige Landbewirtschaftung entwickeln.
Als Folge eines allgemein angenommenen Insektenrückgangs wurde die Einrichtung eines systematischen bundesweiten Monitorings zur biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft, MonVia genannt, geplant und bereits mit der Umsetzung begonnen, siehe https://www.agrarmonitoring-monvia.de/
von Wilhelm Grimm
@ Andreas Gerner
Natürlich hat Krefeld nichts bewiesen, nur das habe ich gemeint. Das hätte ich wohl besser dazu angemerkt.
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von Andreas Gerner
Gut
.
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von Wilhelm Grimm
Dieses Bild mit den Läusen in der Ähre
macht mich ganz krank. Aber den 50 % Timmermans nicht.
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von Gerhard Steffek
gesunder Menschenverstand!
wäre hier angesagt! Aber der ist anscheinend gewaltig den Bach runtergegangen. Denn wer mit ein bißchen normalem Hirn die Sache angehen würde, müßte schon feststellen, daß eine Änderung unausweichlich ist. Denn Änderungen sind nunmal ein fester Bestand dieser Erde. Sie ist rund ... mehr anzeigen und dreht sich, ohne dem gäbe es nicht einmal Leben auf der Erde. Aber genau damit gibt es auch Veränderungen. Hier den Status quo erhalten zu wollen ist somit ein Unfug. __ __ Es ist aber schon erstaunlich. Da gibt es entsprechende Untersuchungsstationen, die über Jahrzehnte beständig!!! und somit wirklich belastbare Zahlen liefern würden, aber man hängt sich an einer Studie eines Vereines auf die als "Unstatistik des Jahres" bezeichnet werden kann, da nur Zufallsmomente herangezogen wurden und dann aber auch nicht die Insektenvielfalt sondern die Masse als Maßstab genommen wurde. __ __ Bin dann mal gespannt auf die Ergebnisse dieser Auswertungen, falls man überhaupt nochmal was davon hört. Was ist, wenn diese Ergebnisse nicht in das Kalkül unserer Klimaretter paßt? Denn schon mal die Aussage, daß es mehr Blattläuse aufgrund des Klimawandels gäbe wiederlegt doch schon mal die Krefelder Studie zu einem Teil. Verdeutlicht aber auch, daß nicht unbedingt die Landwirtschaft am Insektensterben schuld sein muß. Vielmehr ist es die ganze Menschheit und ihr Lebenswandel. Denn all unsere "Besserwisser" und "Weltverbesserer" sollten eines nicht vergessen! Die Landwirtschaft ist im großen und ganzen Zweckerfüller für die Ernährung dieser Menschheit. Ohne Landwirtschaft gibt es kein Futter für all die zweibeinigen Käfer und Bienen, Schmarotzer und Maden... weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Gesunden Menschenverstand wird es nicht geben.
Der wäre das Ende der grünen NGOs. Die wollen nicht pleite machen, was ich verstehen kann. Das muss die Politik in geregelte Bahnen lenken, aber die sind satt und träge.
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von Gerhard Steffek
Stimmt!!!
Es ist zu spät, der Vorwurf ist raus und hängt wie Blei an der Landwirtschaft. Für "Gläubige" braucht es keines weiteren Beweises an der Schuld der Bauern.
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von Wilhelm Grimm
Auch in der Nachspielzeit kann man noch Tore schießen
So lange versuchen wir es !
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von Wilhelm Grimm
Krefeld hat längst bewiesen,
dass die Landwirtschaft am Insektensterben schuld ist. Wozu brauchen wir weitere Untersuchungen ? Das ist sowieso zu spät, den wir farmen und forken und dealen an der Landwirtschaft "minus 50 - 20 ! Basta, ihr Ungläubigen.
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von Andreas Gerner
Krefeld hat das Gegenteil bewiesen.
Wo hat man gemessen? in einem Naturschutzgebiet. Und exakt dort hat man den bisher größten Rückgang gemessen. Also ist folgerichtig NICHT die Landwirtschaft die Ursache. !!!!!! Als die Anfangsmessung gemacht wurde, waren die Flächen frisch umgewidmet, also kurz zuvor noch ... mehr anzeigen landwirtschaftlich genutzt und DESHALB noch viele Insekten da. 30 Jahre später hat der "Naturschutz" seine wahre Wirkung entfaltet und 3/4 der Insekten vernichtet. DAS wäre die logische Interpretation gewesen und nicht, dass Landwirtschaft schuld sei. weniger anzeigen
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