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Zu trocken für Herbizide

Sind Niederschläge immer wieder ausgeblieben und die Böden nun gänzlich ausgetrocknet, ist es für den Einsatz von Bodenherbiziden zu trocken. Bei Temperaturen über 15 °C und staubtrockenen Böden besteht keine Aussicht auf eine ausreichende Wirkung der Bodenherbizide.

Lesezeit: 3 Minuten

Sind Niederschläge immer wieder ausgeblieben und die Böden nun gänzlich ausgetrocknet, ist es für den Einsatz von Bodenherbiziden zu trocken. Bei Temperaturen über 15 °C und staubtrockenen Böden besteht keine Aussicht auf eine ausreichende Wirkung der Bodenherbizide. So können Sie nun - je nach Situation - die Strategie anpassen:

  • Noch anstehende Saaten auf Fuchsschwanzstandorten erst vor sicher vorhergesagten Niederschlägen ausdrillen, um die Wirkungsvoraussetzungen für Bodenherbizide zu verbessern.



  • Wenn möglich, bietet es sich bei den trockenen Böden an, einen Blindstriegelgang nach der Saat durchzuführen. Neben der Voraussetzung, dass ein Striegel vorhanden ist, muss das Getreide dafür ausreichendend tief - min. 3 besser 4 cm - abgelegt sein. Unter den derzeitig warmen Bedingungen sollte schon 4-6 Tage nach der Saat gestriegelt werden. Ziel dabei ist, die Ungräser im Keimfadenstadium zu erfassen. Im weiteren Verlauf folgt dann der Herbizideinsatz.



  • Wo Axial oder Traxos noch wirken, sollten Sie abwarten bis die Temperaturen dauerhaft unter 5 °C gesunken sind und dann ab dem 2-Blattstadium des Ungrases mit Axial 50 in Gerste und 1,2 l/ha Traxos in Weizen und Triticale arbeiten. Um weiter auflaufenden Fuchsschwanz zu erfassen sollten Sie Herold SC (inkl. Unkräuter) oder reines Flufenacet (z.B. Cadou) zumischen. Ist der Unkrautdruck stärker und muss vorher separat ausgeschaltet werden können Sie z.B. 1,5-2,0 l/ha Trinity oder 65 g/ha Alliance anwenden. Bleibt es gänzlich trocken ist Alliance besser geeignet.



  • Auf Problemflächen, auf denen Axial/Traxos nicht mehr wirken und bereits reichlich Fuchsschwanz in Weizen und Triticale aufgelaufen ist, kann Atlantis schon im Herbst angewendet werden. Zur üblichen Frühjahrsanwendung wäre das Ungras in diesen Fällen schon zu groß. Voraussetzung ist, dass Atlantis noch sicher wirkt, der Fuchsschwanz mindestens 2 Blätter hat und nach der Anwendung noch 10 Tage Wachstum herrscht (sonnige Witterung). Im Weizen sind 400 g/ha, in Triticale 300 g/ha zugelassen.



    Behandeln Sie möglichst in den frühen Morgenstunden, bei dann noch höherer Luftfeuchtigkeit. Sofern noch etwas Tau vorhanden ist, ist dies ebenfalls günstig für die Wirkung. Die Zumischung eines Bodenherbizides, wie Herold SC, ist möglich, aber unter den derzeitigen Bedingungen nicht sinnvoll. Platzieren Sie dieses besser nach Niederschlägen separat, um damit die Wirkung von Atlantis zu unterstützen. 



  • Auch auf Windhalmstandorten ist es ratsam, mit der Behandlung zu warten, bis kühlere Bedingungen vorherrschen. Windhalm erfassen Sie bis zum 2-3 Blattstadium mit der normalen Strategie sicher. Ist der Windhalm zum Behandlungstermin schon bestockt, empfiehlt sich eine blattaktivere Mischung wie z.B. 0,3 l/ha Herold SC + 2,0 l/ha Trinity oder 0,3 l/ha Herold SC + 0,9 l/ha Axial.
Übersichten mit Strategien gegen Fuchsschwanz und Windhalm sowie eine Tabelle, was Herbizide gegen Unkräuter un Ungräser leisten, finden Sie nach Login hier in den aktuellen Pflanzenschutzempfehlungen der Woche.

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