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Zuckerrüben: Der richtige Zeitpunkt zur Blattlausbekämpfung

Kristina Elisabeth Milz kennt den Zuckerrübenanbau seit ihrer Kindheit. Die Ergebnisse ihrer Masterarbeit helfen nun Rübenbauern, den richtigen Zeitpunkt für den Pflanzenschutz zu finden.

Lesezeit: 3 Minuten

Das Verbot von Neonicotinoiden im Jahr 2019 hatte viele Landwirte verunsichert. Wie würde die Schädlingssituation aussehen, wenn es die bisherige Beize nicht mehr gebe? Über 30 Jahre gab es hierzu keine systema­tischen Erhebungen mehr zu Schäd­lingen. In Gesprächen mit Landwirten merkte Kristina Elisabeth Milz, wie emotional aufgeladen das Thema ist. Das Verbot hat sehr viele Landwirte frustriert. Sie hat mit ihrer Masterarbeit bei Prof. Dr. Verena Haberlah-Korr an der FH Südwestfalen in Soest geholfen, diese Verunsicherung zu nehmen und Antworten zu liefern.

„Die vielleicht wichtigste Erkenntnis, ist es, dass die Schwarze Bohnenlaus gar kein so großes Problem darstellt, wie viele dachten. Die grüne Pfirsichblattlaus ist viel gefährlicher“, sagt ­Kristina Elisabeth Milz. Daher konnte unter anderem aufgrund der erhobenen Daten der Bekämpfungsrichtwert für die Schwarze Bohnenlaus von 10 auf 30 % vor Reihenschluss erhöht werden. Das spart Pflanzenschutzmittel.

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Weitere Maßnahmen, die bereits zu einem milderen Befall beitragen können, sind die pfluglose Bodenbearbeitung, Strohmulch oder Blühstreifen, die Nützlinge fördern. Dabei sollten Landwirte beachten, dass in der Mischung winterharte Pflanzen dabei sind, damit diese im Frühjahr den Nützlingen direkt als Nahrung dienen können. Zudem kann eine spätere Aussaat im April auch zu geringerem Befall führen.

Die Ergebnisse ihrer Arbeit konnten somit einen echten Mehrwert für Landwirte schaffen. Sie bilden zudem die Basis für den weiteren Ausbau des Monitorings. Für die Zukunft sieht Kristina Elisabeth Milz hier noch Entwicklungspotenzial. Das Netzwerk wäre z. B. ein Gewinn in anderen Bundesländern. Auch könnten über eine Plattform Behandlungszeiträume für Landwirte in ihren Regionen angezeigt werden.

Von klein auf im Rübenfieber

Das dieses Projekt eine Herzensangelegenheit für Kristina Elisabeth Milz war, zeichnet sich schon an ihrem Lebenslauf ab. Nicht nur kennt sie den Zuckerrübenanbau vom elterlichen Betrieb im Rheinland gut. Sie war schon Werkstudentin beim Zuckerproduzenten Pfeifer & Langen. Und während eines weiteren Praktikums im Landwirtschaftsministerium NRW kam sie mit ihrem Projekt aus der Masterarbeit in Kontakt. Das Ministerium plante mit dem Rheinischen Rübenbauernverband und Pfeifer & Langen ein systematisches Monitoring von Schädlingen in Zuckerrüben.

Ich konnte von allen Beteiligten viel lernen." - Kristina Elisabeth Milz

Ziel des Projekts: Den Landwirten Informationen liefern, damit sie möglichst effizient und zeitpunktgenau Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen können. Für die Arbeit bonitierten Landwirte, Berater und natürlich sie selbst insgesamt 81 Standorte in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. „Ich habe selbstverständlich unseren eigenen Betrieb mitbonitiert“, sagte sie beim Treffen auf dem elterlichen Hof.

Da sie bereits viele der Projektpartner kannte, lief die Abstimmung meist reibungslos ab: „Ich konnte von allen Beteiligten viel lernen“, denn jeder habe seine Stärken in das Projekt einbringen können, findet Kristina Elisabeth Milz. Trotzdem lief auch nicht alles glatt: „Zunächst hatten wir auch Gelbschalen aufgestellt, um Schädlinge damit zu erfassen. Aber darin erkannte man einfach nichts“, erinnert sie sich. In der Auswertung war es dann teilweise auch ein Problem, dass nicht alle Flächen nach gleichem Standard bonitiert waren. Das machte die Auswertung komplizierter.

Aktuell arbeitet Milz nun auch bei einem der Projektpartner – Pfeifer & Langen. Irgendwann kann sie sich aber auch vorstellen, wieder verstärkt auf dem heimischen Ackerbaubetrieb einzusteigen, zusammen mit ihrer Schwester, die ebenfalls in Soest Agrarwissenschaften studiert. 

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