Um den erfolgreichen Anbau von Zuckerrüben ging es beim 23. Niedersächsischen Zuckerrübentag der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) in Dungelbeck (Stadt Peine), zu dem am Donnerstag (9. September) rund 950 Fachbesucher kamen.
Mechanische Unkrautbekämpfung, chemische und digitale Lösungen im Pflanzenschutz, modernste Landtechnik, Flächen mit neuen Rübensorten sowie mit Versuchen zur Steigerung der Düngeeffizienz gehörten zum Angebot der wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschobenen Großveranstaltung an der Bundesstraße 65 zwischen Peine und Vechelde, die nun unter strengen Gesundheitsschutz-Vorkehrungen stattfand.
Zu den Mitveranstaltern gehörten der Zuckerrübenanbauerverband Niedersachsen Mitte, die Nordzucker AG sowie die Arbeitsgemeinschaft aus Zuckerunternehmen sowie den Rübenanbauverbänden aus vier norddeutschen Bundesländern (ARGE NORD).
Langjährige Lieferverträge bringen Sicherheit
„Nach einer Durststrecke hat sich der Weltmarktpreis für Zucker zuletzt positiv entwickelt“, berichtete Gerald Burgdorf, bei der LWK Leiter des Sachgebiets Hackfrüchte. „Um sich gegen Preisschwankungen abzusichern, haben viele Landwirte langjährige Lieferverträge abgeschlossen.“ Eine regionale Zuckererzeugung schaffe eine gewisse Unabhängigkeit vom Angebot auf dem Weltmarkt.
Die Zuckerrübe kommt mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen im Vergleich zu anderen Kulturen gut zurecht. „Das liegt unter anderem an der langen Wachstumszeit, in deren Verlauf sich Probleme in der Pflanzenentwicklung ausgleichen können“, erläuterte Burgdorf. Auf leichten Böden hätten die Anbauer gleichwohl mit Wasserknappheit und begrenzten Beregnungskapazitäten zu kämpfen, sagte der Hackfrucht-Experte mit Blick auf die Trockenheit der zurückliegenden Jahre.
Ralf Tegtmeyer, Vorsitzender des Zuckerrübenanbauerverbandes Niedersachsen-Mitte sprach das Problem an, dass die Kosten in verschiedensten Bereichen wie beispielsweise für Treibstoffe und weitere Produktionsmittel aktuell erheblich steigen.
„Die Rübe ist und bleibt eine attraktive Frucht“, betonte Dr. Lars Gorissen, Vorstandsvorsitzender der Nordzucker AG. „Mit der Smart Beet Initiative wollen wir die Zuckerrübe weiter fit für die Zukunft machen, noch stärker im Einklang mit der Natur wirtschaften und so wenig wie möglich Dünge- und Pflanzenschutzmittel ausbringen.“
Um dabei gute und wettbewerbsfähige Erträge und Einkommen zu erzielen, brauche die Branche Fortschritt, fügte Gorissen hinzu. „Und Fortschritt entsteht durch Wissenschaft, Versuchsansteller und Praktiker im Verbund. Dieser Verbund lässt sich nirgendwo eindrucksvoller darstellen als beim Niedersächsischen Zuckerrübentag.“