Zukunftsorientierte Pflanzenforschung kann einen wichtigen Beitrag zur Lösung weltweit drängender Probleme wie der Ernährungssicherung leisten, braucht aber innovationsfreundliche Rahmenbedingungen. Das hat der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP), Dr. Kartz von Kameke, vergangene Woche anlässlich des Besuchs von Bundesforschungsministerin Annette Schavan in der Pflanzenzucht Oberlimpurg (PZO) in Schwäbisch Hall betont.
Die Pflanzenzüchtung wende mehr als 16 % ihres Umsatzes für den Bereich Forschung und Entwicklung auf, erklärte von Kameke. Das sei mehr als in den meisten anderen Wirtschaftszweigen. Künftig benötigten die Pflanzenzüchter jedoch nicht nur eine zielgerichtete Ausgestaltung von öffentlichen Forschungsprogrammen als wesentliche Grundlage für die Züchtungsarbeit in Deutschland. Wichtige Faktoren, um die Zukunftsfähigkeit des Innovationsstandortes Deutschland sicherzustellen, seien auch die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung sowie der Schutz des geistigen Eigentums - besonders im Bereich des Nachbaus.
Schavan unterstrich, die Chancen einer zukunftorientierten Pflanzenforschung für eine leistungsstarke Landwirtschaft „sollten wir konsequent nutzen“. Das Bundesforschungsministerium stellt daher Schavan zufolge zwischen 1999 und 2014 Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 180 Mio Euro im Bereich der Pflanzenzüchtung zur Verfügung. Darüber hinaus habe das Ressort die neue Förderinitiative „Globale Ernährung - GlobE“ gestartet, die als Bestandteil der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ auf die weltweite Sicherung der Ernährung mit Hilfe nachhaltiger Technologien ausgerichtet sei.
Laut BDP kündigte Schavan außerdem an, sich verstärkt für die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung einzusetzen. Schließlich überreichten die Pflanzenzüchter der Bundesministerin das Strategiepapier "Schlüsseltechnologie Pflanzenzüchtung". In diesem erläutert die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung (GFP) konkrete Handlungsfelder zur Realisierung der Bioökonomie als Alternative zum erdölbasierten Wirtschaften sowie notwendige Infrastrukturen und neue Technologien. Nach Angaben des BDP versprach Schavan, die Vorschläge im Ministerium zu prüfen und in weitere Diskussionen im Rahmen der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 einfließen zu lassen. (AgE)