Für die Bauern bieten Zwischenfrüchte eine Möglichkeit, um die Greening-Vorgaben zu erfüllen, die seit Anfang 2015 innerhalb der EU-Agrarpolitik verpflichtend sind. Auf etwa 167.000 ha stehen z.B. in Bayern in diesem Winter Zwischenfrüchte. Zählt man noch die Zwischenfrüchte dazu, die als Futter für Wiederkäuer oder im Rahmen von Trinkwasserkooperationen genutzt werden, entspricht das in etwa der nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschafteten Fläche in Bayern, schreibt der Bayerische Bauernverband in einer Pressemitteilung.

 

Zwischenfrüchte sind auch nützlich für den Acker. Der weiß blühende Ölrettich beispielsweise saugt wie ein Schwamm bis zu 140 Kilogramm Stickstoff pro Hektar auf, hält diesen im Winter vom Grundwasser fern und gibt ihn im Frühjahr wieder für andere Pflanzen als Nährstoff frei. Außerdem erhöht die Pflanzenmasse der Zwischenfrüchte den Humusgehalt im Boden. Der gelb blühende Senf, die lilafarbene Phacelia und alle anderen eingemischten Arten verhindern auf Hangflächen zudem, dass Erdboden durch Wind abgetragen oder durch Wasser abgeschwemmt wird. Auch Wildtiere finden in dem Dickicht Schutz und Nahrung.

 

Die beliebtesten Zwischenfrüchte sind Ölrettich, Senf und Phacelia. Aber innerhalb des Greenings wird eine Mischung mit mindestens zwei Arten vorgeschrieben. So werden je nach Standort und Hauptfrüchten auch Rauhafer, Leindotter, Sonnenblumen, Perserklee, Sommerwicke oder Buchweizen mit angesät. Die meisten Zwischenfrüchte sind nicht winterhart. Daher frieren sie bei Minusgraden ab und bilden dann eine grüne, schützende Mulchdecke auf dem Feld. Erst im Frühjahr arbeiten die Landwirte dann die Pflanzenreste ein. Der gespeicherte Stickstoff steht dann wieder für Zuckerrüben, Sommergetreide oder Mais zur Verfügung. Damit sind Zwischenfrüchte ein echtes Multitalent.