Laut Dr. Marianne Benker, Landwirtschaftskammer NRW, ist das Ausbringen von Maleinsäurehydrazid in den stehenden Kartoffelbestand seit 10 Jahren möglich. Hierdurch könnten Landwirte auch Durch- und Zwischenwuchs kontrollieren sowie das Auskeimen von im Feld verbleibenden Ausfallkartoffeln verhindern. In NRW hätte sich dieses Verfahren in Kartoffeln erfolgreich etabliert, schreibt sie im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben. Und gerade im Hinblick auf den Wegfall von Chloropham würde der Einsatz weiter zunehmen.
Wichtig bei der Verwendung ist, dass die Kartoffelpflanzen nach der Verwendung noch mindestens drei Wochen lang grünes Laub aufweisen. Der Wirkstoff wird durch den Blattapparat aufgenommen und anschließend erst in die Knollen transportiert. Das Mittel darf aber auch nicht zu früh ausgebracht werden. Ab Ende der Zellteilung und Beginn der Zellstreckung kann Maleinsäurehydrazid erst ohne Ertragseinbußen ausgebracht werden.
Darüber hinaus soll die Anwendung bei Temperaturen unter 25° C ohne Mischungspartner erfolgen. Danach darf es 24 Stunden nicht regnen.
Auf Durch- und Zwiewuchs reagieren
Bei Temperaturen von über 27 °C kann es zu Durchwuchs in Form von Keimen, Knollen , Kindeln oder zu Zwiewuchs kommen. Anschließende Niederschläge fördern die Ausbildung der Symptome. So können Sie darauf reagieren:
· Bestand wachsen lassen, damit sich Kindel, Ketten und Zweitansatz voll entwickeln können, unter Umständen später glasige Knollen über Salzbad aussortieren (=Ertragsmaximierung: „Masse statt Klasse“)
· Sofortige Krautregulierung bei ausreichender Sortierung (=Durchwuchs wird dadurch nicht gestoppt.)
· Sofortiger Einsatz der Wachstumsregler mit dem Wirkstoff Maleinsäurehydrazid im Bestand, nach dem Motto „Klasse statt Masse“.
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