topplus Pflanzenschutz-Tipps 30.4.25

Mais: Unkrautbekämpfung frühzeitig durchführen

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 30. April: Unkrautbekämpfung in Mais | Fungizide und Wachstumsrelger in Getreide | Auflaufschädlinge in Rüben

Lesezeit: 13 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Aktuelle Situation

Bis Donnerstag (1. Mai) ist es landesweit frühsommerlich warm und trocken. Im Laufe des Freitags bilden sich im Norden erste Schauer und Gewitter, die dann weiter in Richtung Landesmitte ziehen. Am Wochenende wird es zunächst im Norden, am Sonntag dann auch im Süden wieder kühler (13 – 20 °C). In der Südhälfte können sich Gewitter bilden.

Mais: Unkrautbekämpfung frühzeitig durchführen

Trockene Böden und dicke Wachsschichten lassen die Wirkungsgrade der Herbizide abnehmen. Damit Sie ihren Mais dennoch sauber bekommen, sollten Sie früh agieren.

Für die kommende Zeit wird trockenes, sonniges Wetter vorhergesagt. Gleichzeitig gibt es, je nach Standort einen starken Auflauf von Knötericharten. Besonders Vogelknöterich lässt sich in der Kombination aus trockenem Boden und dicker Wachsschicht nur schwer bekämpfen.

Aus diesem Grund sollten Behandlungen im frühen Nachauflauf erfolgen. Also in einem Stadium in dem die Pflanzen noch klein sind. Die schlechtere Wirkung von Herbiziden unter den beschriebenen Bedingungen gilt auch für andere Kräuter und Gräser. Im Zweifel sollte in den frühen Morgenstunden auf noch feuchte Pflanzen behandelt werden.

In der Situation “kleine Unkräuter, trockener Boden, feuchte Pflanzen und erwarteter starker Einstrahlung” ist mit reduzierten Aufwandmengen zu arbeiten. Eine geeignete Mischung mit breiter Wirkung ist u.a. eine Kombination aus 0,5 l/ha Daneva + 0,5 l/ha Primero + 0,5 l/ha Spectrum.

Sofern der Einsatz von Terbuthylazin-haltigen Produkten möglich ist (in 2023 und 2024 wurde auf der Fläche kein entsprechendes Mittel eingesetzt), ist z. B. Spectrum Gold mit 1,0 l/ha, besser geeignet als Spectrum.

Anstelle von Daneva + Primero (Primero nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche) kann man für den frühen Einsatz u.a. auch auf MaisTer Power mit 0,75 l/ha zurückgreifen. An Stellen mit starkem Unkrautdruck (Einfahrten, Unkrautnester) empfiehlt es sich, die Spritzmenge um 25 – 30 % zu erhöhen. Bei schüttfähigem, Boden bieten sich auch mechanische Maßnahmen an.

Mais in Mulch-/Direktsaat: Es ist häufiger der Fall, dass Weiß- und oder Inkarnatklee eine Behandlung mit Glyphosat überstanden haben. Teils wird die Menge dessen, was man gerne toleriert überschritten. Den Klee kann man u.a. mit 1,25 – 1,5 l/ha MaisTer Power, 0,35 l/ha Effigo oder 1 l/ha Vivendi kontrollieren. Gegen Hundskerbel ist MaisTer Power mit 1,5 l/ha wirksam.

Ackerfuchsschwanzproblemstandorte: Gut eignet sich eine Mischung aus 2,0 l/ha Laudis + 2 l/ha Spectrum Gold + 0,3 l/ha Primero, zum 1- bis 2-Blattstadium vom Ackerfuchsschwanz. Behandlung morgens, auf noch feuchte Pflanzen sind am wirksamsten.

Unter dem folgenden Download finden Sie eine Übersicht ausgewählter Maisherbizide für die Saison 2025 und deren Leistung gegen Unkräuter.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Mais: Bei Direktsaatflächen auf Schnecken achten

Das trockene und sonnige Wetter spricht nicht für ein starkes Schneckenaufkommen. Dennoch sollte Sie in machen Situationen ihre Flächen kontrollieren.

Aktuell herrscht nicht wirklich “Schneckenwetter” - es ist zu trocken und zu strahlungsreich. Bei Direktsaatflächen kann eine Kontrolle aber dennoch sinnvoll sein. Teils sind es sehr kleine Schnecken, die im Schutz der Dunkelheit und mithilfe der Feuchte durch Tau den Jungen Mais dezimieren. Gegebenenfalls muss man den Mais in der Auflaufphase, durch den Einsatz von Schneckenkorn unterstützen.

Gerste: Jetzt die Abschlussbehandlung durchführen

In Gerste sind Zwergrost, Netzflecken und Ramularia besonders ertragswirksam. Ist das Fahnenblatt voll entwickelt, können Sie die Abschlussbehandlung durchführen.

Gegen Ramularia bildet der Wirkstoff Folpet die Basis. Dieser wird mit voller Menge z.B. in Form von Folpan 500 SC (1,5 l/ha) eingesetzt. Um die Wirkung zu verbessern bzw. zu erweitern, kommen weitere Mischpartner hinzu. Dies können sein: Balaya (1,25 – 1,5 l/ha), Revitrex + Comet (1,5 + 0,5 l/ha), Ascra Xpro (1,2 l/ha), Elatus era (1,0 l/ha) oder der Avastel Pack (1,5 l/ha Pioli + 0,75 l/ha Soratel). Auch Mischungen aus einem Prothioconazol-haltigem Produkt (0,8 l/ha bei 250 g/l Wirkstoff) + Tomec (0,5 l/ha) + Folpan 500 SC (1,5 l/ha) sind möglich.

Spielen Netzflecken keine Rolle, kann auf den Zusatz von Tomec verzichtet werden. Bis EC 49 sind Kombinationen mit Wachstumsreglern, wie z.B. Camposan Top (0,15 – 0,35 l/ha), möglich.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

 

Weizen und Triticale: Mehltau und Roste im Fokus

Welche Krankheiten in den nächsten Tagen dominieren, hängt vor allem davon ab, wie viel es in den Regionen um Ostern geregnet hat. Aufgrund der aktuellen Witterung können Mehltau und die Roste relevanter sein als Septoria.

Weizen: Mit den Niederschlägen in den vergangenen 14 Tagen hat der Weizen Farbe bekommen (dunkelgrün bis blau). In früheren Saaten mit stärkerem Ausgangsbefall an Septoria wird es teils zu Neuinfektionen gekommen sein. Entsprechende Symptome werden ab der ersten Maidekade zu sehen sein.

Bleibt es wie angekündigt zunächst einmal trocken sind aktuell Mehltau und Roste die relevanten Krankheiten. Stärkerer Mehltaubefall findet sich teils in Beständen, die durch Frost und oder Herbizidbehandlungen gestresst waren. Behandlungen sind in der Regel erfolgt. Falls nicht, sind diese besonders auf leichteren Standorten angeraten. In Kombination mit Trockenheit führt Mehltau hier relativ schnell zu Mindererträgen.

Darüber hinaus bieten höhere Temperaturen in Kombination mit Tau günstige Infektionsbedingungen für Roste (siehe auch proPlant-Karte “Gelbrost Infektionen”. Mehltau wie auch Braun-/Gelbrost kann u.a. mit Pronto Plus (1 – 1,5 l/ha) bekämpft werden. Zu beachten ist der einzuhaltende Gewässerabstand von 15 m.

Alternativ bieten sich Mischungen aus 0,8 l/ha Vegas Plus (10 m Gewässerabstand) + 0,8 l Orius an. Spielt Mehltau keine Rolle und sind beim Rost nur erste Pusteln zu finden, ist Orius mit 0,8 l/ha ausreichend. Kombinationen mit Wachstumsreglern sind jeweils möglich.

Triticale: Ähnlich wie im Weizen zeigt Triticale von Schlag zu Schlag sehr unterschiedlichen Befall mit Mehltau. Dieser ist besonders auf leichteten Standorten relevant. Sofern noch nicht erfolgt, sollte man ihm mit 0,8 l/ha Vegas Plus entgegenwirken.

Gegen Roste kann man Orius (oder andere Tubuconazol-haltige Produkte) mit 0,8 – 1 l/ha zumischen. Alternativ, sind auch Mischungen aus 0,5 l/ha Orius + 0,5-0,75 l/ha Tokyo (oder vergleichbares Protioconazol-haltiges Produkt) zur Rostkontrolle geeignet. Die letztgenannte Mischung wirkt etwas breiter (Wirkung/Teilwirkung auch gegen Rhynchosporium und Septoria nodorum). Je nach Befallsdruck mit Rost, sollte diese Maßnahme eine Dauerwirkung von 10 – 14 Tagen haben.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Roggen: Letzte Chance für Wachstumsregler

Wie in der Gerste besteht in diesen Tagen auch im Roggen die letzte Möglichkeit, die Standfestigkeit abzusichern. Tritt Braunrost auf kann die Zugabe von Fungiziden als Zwischenbehandlung sinnvoll sein.  

Bei geringem Ausgangsbefall mit Braunrost bietet sich eine Zumischung von 0,8 l/ha Orius + 0,8 l/ha Azbany (oder vergleichbar) an. Bei Befall auch auf oberen Blättern, bzw. bei gleichzeitigem Befall mit Mehltau ist eine Mischung aus 1 – 1,5 l/ha Pronto Plus + 0,5 – 0,8 l/ha Azbany besser geeignet. Die Abschlussbehandlung erfolgt dann ab der zweiten Maihälfte. 

Bis zum Grannenspitzen (EC 49) kann man Roggen noch mit z.B. Camposan Top/Cerone 660 einkürzen. Je nach Bestand und Wasservorrat der Böden können die Mengen zwischen 0,15 – 0,35 l/ha variieren (Ethephon-haltige Präparate immer als letztes in den Tank).

Weiterführende Infos zu den Fungiziden finden Sie in den Downloads in der Meldung zum Weizen.  

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

Kartoffeln: Notfallzulassungen gegen Glasflügelzikaden

Nachdem bereits Ende März Notfallzulassungen gegen Glasflügelzikaden in Zuckerüben erteilt wurden, hat das BVL nun auch welche für die Anwendung in Kartoffeln ausgesprochen.

In der vergangenen Woche wurden für die Bekämpfung von Glasflügelzikaden als Bakterienvektoren mehrere Notfallzulassungen erteilt. Die entsprechenden Produkte dürfen erst nach Warndienstaufruf durch den amtlichen Pflanzenschutzdienst angewendet werden! Diese Warndienstaufrufe basieren auf Monitoringdaten, die flächendeckend erhoben werden. Der amtliche Dienst kann darüber hinaus weitere Empfehlungen für einen Einsatz in bestimmten Befallsregionen (Hot Spot-, Übergangs-, Grenzregionen) erteilen. Hier die Details zu den Mitteln:

Carnadine 200 (Wirkstoff Acetamiprid)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 1. Mai 2025 bis zum 28. August 2025 für 120 Tage erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 7.000 Liter zur Anwendung auf 35.000 ha bei einer

Behandlung begrenzt. Die Aufwandmenge beträgt 0,2 l/ha in 200-400 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 7 Tage.

Danjiri (Wirkstoff Acetamiprid)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 2. Mai 2025 bis zum 29. August 2025 für 120 Tage

erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 8.750 kg, ausreichend für 35.000 ha bei einer und 17.500 ha bei zwei Behandlungen, begrenzt. Die Aufwandmenge beträgt 0,25 kg/ha in 200-400 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 7 Tage.

Mospilan SG (Wirkstoff Acetamiprid)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 22. April 2025 bis zum 19. August 2025 für 120 Tage

erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 8.750 kg begrenzt, ausreichend für 35.000 ha bei einer Behandlung und 17.500 ha bei zwei Behandlungen. Die Aufwandmenge beträgt 0,25 kg/ha in 200-600 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 7 Tage.

Decis forte (Wirkstoff Deltamethrin)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 2. Mai 2025 bis zum 29. August 2025 für 120 Tage erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 1.000 Liter begrenzt. Die Menge ist ausreichend um 20.000 ha einmal zu behandeln. Die Aufwandmenge beträgt 0,05 l/ha in 200-400 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 7 Tage.

Kaiso Sorbie (Wirkstoff lambda-Cyhalothrin)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 1. Mai 2025 bis zum 28. August 2025 für 120 Tage

erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 3.000 kg begrenzt. Die Menge ist ausreichend, um

20.000 ha einmal zu behandeln. Die Aufwandmenge beträgt 0,15 kg/ha in 200-400 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 14 Tage.

Karate Zeon (Wirkstoff lambda-Cyhalothrin)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 2. Mai 2025 bis zum 29. August 2025 für 120 Tage

erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 2.250 Liter, ausreichend für 30.000 ha bei einer und

15.000 ha bei zwei Behandlungen begrenzt. Die Aufwandmenge beträgt 0,075 l/ha in 300-400 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 14 Tage.

Sumicidin Alpha ES (Wirkstoff Esfenvalerat)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 20. Mai 2025 bis zum 16. September 2025 für 120

Tage erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 6.000 Liter begrenzt. Die Menge ist ausreichend um 20.000 ha einmal und 10.000 ha zweimal zu behandeln. Die Aufwandmenge beträgt 0,3 l/ha in 200-400 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 14 Tage.

SIVANTO prime (Wirkstoff Flupyradifurone)

Die Zulassung wird für die Zeit vom 2. Mai 2025 bis zum 29. August 2025 für 120 Tage

erteilt. Die zugelassene Menge wird für die Anwendung gegen Glasflügelzikaden auf 15.000

Liter begrenzt, ausreichend für 30.000 ha bei einer Behandlung. Die Aufwandmenge beträgt 0,5 l/ha in 150-600 l Wasser/ha. Die Wartezeit beträgt 7 Tage.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

 

Rübe: Auflaufschädlinge und Gräser im Blick halten

Für einen guten Start benötigen junge Rübenpflanzen Zuwendung. Achten Sie jetzt vor allem auf Blattläuse und Erdflöhe sowie auf Gräser.    

In der letzten Woche wurden in NRW 45 Standorte auf Blattläuse bonitiert. Auf 4 Standorten wurden vereinzelt Grüne Pfirsichblattläuse bonitiert. Der Befall lag noch unter dem Bekämpfungsrichtwert von 10 % befallenen Pflanzen. Auf 39 Zuckerrübenflächen wurden Schwarze Bohnenläuse gefunden und auf 22 Flächen lag der Befall über dem Bekämpfungsrichtwert von 30 % befallenen Pflanzen.

Neben den Blattläusen können auch andere Schädlinge an den jungen Zuckerrüben auftreten. Dazu zählen z. B. Erdflöhe oder Moosknopfkäfer. In den meisten Fällen ist eine Behandlung aber nicht notwendig. Wenn allerdings der für den Erdfloh geltende Bekämpfungsrichtwert von 20 % Blattflächenverlust überschritten wird, kann z.B. mit 0,075 l/ha Karate Zeon (B4) behandelt werden. Bei Moosknopfkäfer, die die Zuckerrübe oberirdisch schädigen, gilt ein Bekämpfungsrichtwert von 20 % geschädigten Pflanzen oder 10 Käfern pro Pflanze. In diesem Fall kann empfehlen sich z. B. 0,075 l/ha Decis forte (B2).

Bei Problemen mit Hirsen oder Gräsern sollten Sie zwischen der 2. und 3. NAK eine Behandlung mit Graminiziden einplanen. Die Behandlung sollte frühestens fünf Tage nach der 2. NAK erfolgen. Bei bekannten Fop-Resistenzen empfeihelt sich der Einsatz von Focus Ultra oder Select 240 EC.

Gegen Hirsen kann man zusätzlich Spectrum einsetzen. Die Aufwandmenge der Graminizide sollte in der Kombination mit Spectrum aber reduziert werden.

Wenn im Conviso Smart System nach der Behandlung mit Conviso One Gräser stehen bleiben, müssen diese anderweitig entfernt werden, um Resistenzen zu vermeiden!

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Leguminosen: Mechanische UKB weiter durchführen

Der Regen der letzten Tage wir erneut Unkräuter auflaufen lassen. Führen Sie die mechanische Unkrautbekämpfung daher unbedingt fort.

Die mechanische Unkrautbekämpfung in Körnerleguminosen erfolgt überwiegend mit dem Striegel, dessen Wirkprinzip in der Zerstörung der Keimfäden sowie im Ausreißen oder Verschütten kleiner Unkräuter liegt. Bereits fest verwurzelte Unkräuter lassen sich mit diesem Verfahren jedoch nicht mehr beseitigen.

Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen haben in weiten Bereichen schon das für Striegeln unempfindliche Stadium BBCH 14 überschritten. Die Niederschläge in der letzten Woche werden jetzt zu einem erneuten Auflaufen von Unkräutern führen. Deshalb gilt, sobald der Boden abgetrocknet ist, sollte konsequent weiter gestriegelt werden.

Diese Art der mechanischen Unkrautbekämpfung ist in Ackerbohnen mehrmals bis zu einer Wuchshöhe von ca. 30 cm möglich. Bei größeren Pflanzen empfiehlt es sich, die Bearbeitung am späten Nachmittag oder in den frühen Abendstunden vorzunehmen. Wegen einer geringeren Turgorspannung können die Pflanzen dann den Striegeln besser auszuweichen. In Futtererbsen kann man so lange striegeln, bis die Pflanzen beginnen sich ineinander zu verranken.

Mit zunehmender Verwurzelung der Leguminosen kann aggressiver gearbeitet werden – etwa durch Anpassung der Striegelstellung (auf Griff), durch Erhöhung des Drucks der Feder auf die Striegelorgane und durch die Optimierung der Fahrgeschwindigkeit. Da die Bodenarten, -strukturen und -feuchtigkeiten je Acker variieren, sollte man nach einer kurzen Fahrt das Striegelergebnis unbedingt kontrollieren. Das übergeordnete Ziel der Striegelmaßnahme ist es, Unkräuter entweder vollständig herauszureißen oder so weit mit Erde zu verschütten, dass sie nicht mehr weiterwachsen können. Gelegentliches Abdecken der Kulturen mit Erde kann in Ackerbohnen eher toleriert werden als in Futtererbsen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

Leguminosen: Auf Blattläuse und Nützlinge achten

In Leguminosen ist jetzt auf Blattläuse zu achten. Bei der Entscheidung, ob eine Insektizidmaßnahme notwendig ist, sollte Sie auch das Auftreten von Nützlingen, wie z.B. Marienkäfern, berücksichtigen.

Zur Bekämpfung von Blattläusen sind in Ackerbohnen und Futtererbsen verschiedene Pyrethroid-haltige Insektizide zugelassen. Die Wirkung beruht ausschließlich auf Fraß und Kontakt der Laus mit diesem Wirkstoff. Deswegen haben diese Kontaktgifte gegen sehr versteckt sitzende Läuse nur eine begrenzte Effektivität. Falls Sie Insektizide aus dieser Wirkstoffgruppe einsetzen, ist eine ausreichende Benetzung und Bestandesdurchdringung der Spritzbrühe anzustreben. Pyrethroid-haltige Mittel sind nicht nützlingsschonend! Es ist zu überprüfen ob nicht ggf. eine Randbehandlung ausreicht!

Das nützlingschonende, systemische wirkende Insektizid Teppeki ist bislang nur in Ackerbohnen zugelassen. Es darf dort einmal mit 140 g/ha Aufwandmenge eingesetzt werden. Dieses Insektizid bekämpft nur Läusearten (Ackerbohnenkäfer und Pferdebohnenkäfer werden nicht erfasst).

Im letzten Jahr gab es eine Notfallzulassung für Teppeki in Futtererbsen, zur Bekämpfung virusübertragender Blattlausarten. Nach Angaben des Zulassungsinhabers wurde im Jahr 2025 ein Antrag auf Notfallzulassung gestellt, über den jedoch noch nicht entschieden wurde.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

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