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Pflanzenschutzempfehlungen vom 01.03.2023

Herbizidmaßnahmen in Raps und Getreide | Rapsschädlinge beobachten | Tipps zur Erbsensaat

Lesezeit: 10 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Aktuelle Situation

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Am heutigen Mittwoch ist es nach einer frostigen Nacht verbreitet sonnig, die Temperaturen steigen auf 6 bis 11 °C. In Regionen, in denen es bewölkt bleibt ist es deutlich kühler. Ab Donnerstag nehmen die Wolken langsam wieder zu, es bleibt zunächst aber noch meist trocken. Am Wochenende wird es dann zunehmend wechselhaft und nasskalt. Am Sonntag und zum Wochenstart kommt es bei 0 bis 8 °C zu Schnee- und Regenfällen.

Raps: Letzte Ungräser und Unkräuter jetzt ausschalten

Selbst nach dem Einsatz von Kerb Flo oder vergleichbaren Produkten im Winter, stehen zum Teil noch überlebende Ackerfuchsschwanzpflanzen in den Flächen. Loten Sie die Bekämpfungsmöglichkeiten auf Ihrem Standort aus.

Denn zumindest bei einem Teil dieser Pflanzen ist davon auszugehen, dass sie wenig sensibel sind. Es wäre also mit Blick in die Zukunft gut, diese noch zu erfassen. Sofern noch wirksam bietet sich ein Einsatz von 2,5 l/ha Focus Ultra + 1,0 l/ha Dash an. Aufgrund der Abpackung (1:1) bleiben 1,5 l/ha Dash übrig. Diese Menge können Sie an anderer Stelle nutzen. Focus Ultra + Dash stellt keine hohen Anforderungen an die Witterung. Auch Behandlungen in Frostphasen (bis -5°C) sind möglich. Möchten Sie die Behandlung mit Insektiziden, z. B. zur Bekämpfung von Rüsselkäfern kombinieren, ist zu beachten, dass Insektizide nicht mit Additiven wie Dash kombiniert werden dürfen. Einzige Ausnahme ist derzeit das Additiv Kantor.

Möglich sind hingegen Kombinationen mit Präparaten zur Unkrautbekämpfung. Teils sind am Rand noch Maßnahmen gegen Kamille, Kornblume, Hirtentäschelkraut und oder Storchenschnabel erforderlich. Gegen diese Verunkrautung wirkt Korvetto mit 1,0 l/ha.

Gegen Wegrauke oder Hundskerbel sind aber leider nur noch geringe Teilwirkungen möglich. Geht es nur um Kamille und Kornblume reichen reine Clopyralid-Produkte wie Vivendi 100 (1,2 l/ha) oder Lontrel 600 (0,2 l/ha).

Hinweise zu möglichen Mischungen:

  1. Vivendi und Lontrel 600 können Sie mit Gräserprodukten, Insektiziden und Bordüngern (200-300 g/ha Bor) mischen. Auch Mehrfachmischungen sind möglich.
  2. Korvetto kann man mit Insektiziden, den Gräserherbiziden Targa Super, Fusilade Max oder Focus Ultra + Dash (kein Agil-S) oder Bordünger mischen. Es werden aber keine Mehrfachmischungen freigegeben (immer nur ein Mischpartner).

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Neuzuflug der Trieb- und Stängelrüssler

Nach den vielerorts milden Tagen der vergangenen Woche hat in ersten Rapsbeständen ein sichtbares Wachstum eingesetzt. Parallel flogen oft Gefleckte Kohltriebrüssler und/oder Große Rapsstängelrüssler zu. Jetzt bremsen Kälte und Frost Wachstum und Schädlingszuflug.

Nur dort, wo Rüssler früh zugeflogen sind, z. B. in sehr warmen Lagen im Rheinland waren Mitte letzter Woche (KW 8) die Gefleckten Kohltriebrüssler und Großen Rapsstängelrüssler aus der ersten Zuflugwelle (14./15.2) so weit entwickelt, dass eine Eiablage erfolgen konnte. Hier war eine Insektizidmaßnahme Mitte der KW 8 richtig platziert (siehe Empfehlungen der vergangenen Woche), da diese auch den Neuzuflug und die Eiablage der Mitte Februar zugeflogenen Rüssler erfasste.

Sind die Rüssler erst um den 22.2. zugeflogen, bremst das aktuell winterliche Wetter die die Entwicklung der Schädlinge aus. In diesem Fall können nach Bekämpfungsschwellenüberschreitung ausstehende notwendige Insektizidmaßnahmen bis mindestens in die kommende Woche (KW 10) geschoben werden – bis zur nächsten Schönwetterphase. Beachten Sie unbedingt die lokale Wettervorhersage und die regionalen Hinweise.

In welchen Regionen es zur Überschreitung der Bekämpfungsschwelle kam, zeigen die folgenden Übersichten.

Empfehlung:

Zur Bekämpfung von Kohltriebrüsslern und Stängelrüsslern stehen nur Mittel aus der Gruppe der Pyrethroide zur Verfügung. Es empfiehlt sich zur aktuellen Situation nur gegen Rüssler, die am besten wirksamen Pyrethroide des Typs II z. B. Karate Zeon mit 75 ml/ha zu wählen.

Karate Zeon darf nur zweimal in der Kultur bzw. je Jahr zum Einsatz kommen. (Beispiel: Wurde im Herbst bereits mit Karate Zeon gegen den Rapserdfloh behandelt, darf Karate im gleichen Rapsbestand nur noch einmal eingesetzt werden). Mischungen aus Insektiziden und Formulierungshilfsstoffen (außer Kantor) sind nicht erlaubt. Auch bei Einsatz anderer zugelassener Pyrethroide ist die maximale Anwendungshäufigkeit unter Einbeziehung der Herbstbehandlung zu beachten.

Eine Übersicht zu den Insektiziden Raps steht Ihnen im

zum Download bereit.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide: Tipps gegen Unkräuter

Nachbehandlungen gegen Ungräser im Getreide sollten alsbald erfolgen. Behandlungen in beginnende Hochdruckwetterlagen sind optimal, Behandlungen am Ende einer solchen eher schlecht.

Derzeit finden sich im Wetterbericht keine optimalen Zeitpunkte. Es sind also Kompromisse zu machen. Sofern möglich, ist es dann von Vorteil, vormittags auf bereifte oder gerade abgetaute Pflanzen zu behandeln. Die Nachttemperaturen sollten aber nicht unter -5°C absinken.

In späteren Saaten (ab Ende November) gibt es unterschiedliche Situationen:

  1. Es ist noch kein Ungras zu finden und auch der Unkrautdruck ist noch gering. Hier empfiehlt es sich zu warten, bis die Ungräser drei Blätter entwickelt haben.
  2. Der Samenbesatz in der Fläche ist sehr hoch und über Winter sind die Ungräser (bei Temperaturen > 10°C) aufgelaufen. Auch wenn Sie mit weiterem Auflauf rechnen, sollten Sie spätestens behandeln sobald die ersten Ungräser mit der Bestockung beginnen.

Empfehlungen entnehmen Sie der untenstehenden Übersicht und der Pflanzenschutzmeldung vom 15.2.2023.

Praxistipp: Achten Sie auf Hundskerbel!

Hundskerbel wird mit Herbstbehandlungen oft nicht ausreichend erfasst. Kontrollieren Sie Ihre Flächen frühzeitig und handeln Sie gegebenenfalls zeitnah. Wirksam sind Produkte auf Basis von Metsulfuron (z. B. Finy) oder Thifensulfuron (z. B. Refine Extra SX und Potacur SX).

Eine Übersicht zu den wichtigsten Herbiziden für den Frühjahrseinsatz und deren Leistungen steht Ihnen

zum Download bereit.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Maisaussaat: Welche Beize ist die richtige?

Mit der richtigen Beizausstattung können Sie den Mais im Jugendstadium gegen Auflaufkrankheiten wie Fusarium- und Pythiumarten schützen. Doch wie steht es um den Schutz vor Schädlingen und Vögeln? Hier ein Überblick.

1. Fungizide Beizen: Ein fungizider Beizschutz wird im konventionellen Maisanbau als Standardmaßnahme empfohlen. Grund sind Bodenpilze wie Fusarium- und Pythiumarten, die vermehrt bei nasskalter Witterung und auf durchnässten Böden auftreten. Ihre Anwesenheit äußert sich ab der Keimung des Maises in Form von braunen, unregelmäßigen bis streifigen Flecken an der Wurzel und Stängelbasis. Es kommt zur Wurzelfäule und Auflaufschäden.

Zur Maisaussaat 2023 stehen die fungiziden Beizmittel Redigo M (Prothioconazol + Metalaxyl) und Vibrance 500 FS (Sedaxane) zur Verfügung. Darüber hinaus werden im Saatgutvertrieb unterschiedliche Nährstoffbeizen und/oder Zusätze von Biostimulanzien zum Saatgut angeboten, die positive Effekte auf die Entwicklung des Maises ausüben sollen. Aus bisherigen Versuchen der Landwirtschaftskammer NRW mit einigen ausgewählten Produkten lassen sich bisher weder optische noch ertragliche Vorteile erkennen.

2. Insektizide Beizen: Drahtwürmer spielen oft dort eine Rolle, wo viel organische Masse im Boden vorhanden ist, z.B. auf ehemaligen Grünlandflächen. Wird Mais befallen, bleiben die Pflanzen im Wachstum stehen. An den Wurzeln junger Pflanzen sind faserige Fraßstellen zu erkennen, da die Larven des Schnellkäfers das Gewebe nicht abfressen, sondern meistens auspressen. Welke- und Absterbeerscheinungen der Pflanzen sind die Folge.

Neben Reduktions- und Bekämpfungsmaßnahmen durch Bodenbearbeitungsgänge ist gegen Drahtwurmbefall der Einsatz von Kalkstickstoff möglich. Allerdings gelangen bei einer breitflächigen Ausbringung von 400 bis 600 kg/ha Kalkstickstoff rund 80-120 kg N/ha auf die Fläche, die es bei der Stickstoffbedarfsberechnung zu berücksichtigen gilt. Die Wirkung von Kalkstickstoff ist zudem sehr witterungsabhängig und die Drahtwürmer werden nur vergrämt, nicht aber nachhaltig bekämpft.

Die Mehrheit der Züchter bietet Force 20 CS als einzigen insektiziden Beizschutz an. Es handelt sich dabei um gebeiztes Importsaatgut, welches in Deutschland ausgesät werden darf. Der pyrethroide Wirkstoff Tefluthrin wirkt über einen 3 cm breiten Beizhof um das Korn, ist allerdings nicht systemisch.

3. Zusatzbeizen gegen Vogelfraß: In der Vergangenheit kam Mesurol (Wirkstoffe Thiram und Methiocarb) besonders aufgrund der vogelvergrämenden Wirkung zum Einsatz. Dieses Produkt ist nicht mehr zugelassen. Gegen Fraßschäden (reihenweises Ausreißen oder Freischarren der Keimlinge) durch Krähen, Fasane oder auch Dohlen bietet der Handel in 2023 Maissaatgut aus dem Ausland mit der Zusatzbeize Korit/Duvit (Wirkstoff: Ziram) an. Ziram ist in Deutschland nicht zugelassen. Im Ausland gebeiztes Saatgut kann jedoch importiert und auch hierzulande ausgesät werden. Leider fehlen in Deutschland aufgrund der schwierigen Messbarkeit (Standortlage, Vogelauftreten etc.) eigene aussagekräftige Versuchsergebnisse. Österreichischen Berichten zu Folge ist von einer Wirkung auszugehen.

Hinweis: Brauchen Sie das Saatgut in jedem Fall auf. Die zukünftige Zulassungssituation ist noch nicht geklärt und es sein kann, dass überlagertes Saatgut in 2024 nicht mehr ausgesät werden darf.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Futtererbsen brauchen erwärmte Böden

Auch wenn erste Ackerbohnen bereits gesät wurden oder die Saat in diesen Tagen ansteht, so können Sie sich mit der Erbsenaussaat noch Zeit lassen. Zu unterschiedlich sind die Anforderungen dieser Leguminosen an die Bodentemperatur.

Im Gegensatz zu Ackerbohnen, die schon ab 2 bis 3° C Bodentemperatur keimen und Spätfröste bis -5°C vertragen, brauchen Futtererbsen im Saathorizont mehr als 8 bis 10 °C, um zügig aufzulaufen. Sie sind zudem mit bis zu -3 °C etwas frostempfindlicher.

Eine zu frühe Saat und damit einhergehend Bodenverdichtungen können auch zu Auflaufschäden führen. Zuviel Feuchtigkeit, zusammen mit Wärme- und Luftmangel des Bodens fördern bodenbürtige Pilze wie Fusarium, Pythium, Rhizoctonia, Aphanomyces und Sclerotinia, die als Erregerkomplex große Pflanzenausfälle verursachen können. Deswegen gilt: Warten Sie eine nachhaltige Erwärmung des Bodens und eine gute Befahrbarkeit ab.

Die Saattiefe sollte mindestens 5 bis 6 cm betragen. Dadurch wird zum einen der Taubenfraß reduziert und Unkrautregulierungsmaßnahmen, ob chemisch mit Herbiziden oder mechanisch mit dem Striegel, sind weniger riskant für die Keimlinge. Wie in der Ackerbohne beschränkt sich auch in Futtererbsen die Herbizidwahl im Wesentlichen auf den Einsatz bodenwirksamer Vorauflaufmittel mit Wirkung auf zweikeimblättrige Unkräuter.

EMPFEHLUNG:

Im Vorauflauf liegen in Futtererbsen gute Erfahrungen mit z. B. 3,0 l/ha Boxer + 2,0 l/ha Stomp Aqua vor. Ist insbesondere Knöterich einzudämmen, empfiehlt sich eine Kombination aus 1,0 l/ha Bandur + 2,4 kg/ha NovitronDamTec. Aus Verträglichkeitsgründen sollten die Maßnahmen bis spätestens fünf Tage nach der Saat abgeschlossen sein.

Auch eine geplante mechanische Unkrautbekämpfung mittels Striegel sollte im Vorauflauf beginnen. Hierbei geht es um die Zerstörung der Keimfäden der Unkräuter, da bereits etablierte Beikräuter nur noch schwer zu erfassen sind. Mit „Fingerspitzengefühl“ können Sie mehrere Durchgänge bis zum Verranken der Erbsen durchführen. Dabei ist ein lockerer, schüttfähiger Boden die Voraussetzung für einen erfolgreichen Mechanikeinsatz.

Im Nachauflauf sind in der Futtererbse nur Stomp Aqua mit 3,0 l/ha sowie Spectrum Plus mit 4,0 l/ha zugelassen. Sofern Unkräuter und Ungräser zum Behandlungszeitpunkt schon größer sind, werden diese nicht mehr sicher erfasst – daher gilt auch im Nachauflauf: Je früher desto besser.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Randscharfes Spritzen

Pflanzenschutzmittel müssen auf die Zielfläche gelangen. Verhindern Sie unbedingt, dass angrenzende Bereiche wie Banketten in Mitleidenschaft gezogen werden. Verstöße werden geahndet.

Dies gilt natürlich auch beim Einsatz von Fungiziden – auch wenn hier eine Überschreitung der Feldgrenze nicht unbedingt sichtbar ist. Dass ganze Bereiche der Bankette absterben, kann die Folge sein, wenn es sich beim Mittel um ein Herbizid handelt. Es ist also wichtig, die Bankette beim Spritzen nicht mit zu erfassen. Nutzen Sie Randdüsen (wie z.B. AirMix OC; IDKS; IS) um dies zu verhindern. Zusätzlich sollten Sie folgende Punkte beherzigen:

  • Keine Behandlungen bei windigem Wetter durchführen.
  • Genügend Abstand zum Randbereich einhalten.
  • Düsen rechtzeitig abschalten.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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