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topplus Pflanzenschutzempfehlung

Pflanzenschutzempfehlungen vom 29.03.2023

Herbizide und Wachstumsregler in Getreide | Wachstumsregler und Schädlinge in Raps | Aussaat Sommerungen

Lesezeit: 10 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Bis Donnerstag steigen die Temperaturen verbreitet auf 14 bis 18 °C. Ganz im Norden bleibt es kühler. Am Donnerstag und Freitag ist es windig und regnerisch. Im Laufe des Wochenendes setzt sich kältere und etwas trockenere Luft durch. Örtlich besteht wieder Nachtfrostgefahr.

Unbeständiges Wetter bremst Feldarbeit

Letzte Herbizidmaßnahmen, die Aussaat von Sommerungen, die Abschlussdüngung im Raps sowie Schossergaben im Getreide fordern ein dringendes Abtrocknen der Böden. Der gewünschte Wetterwechsel lässt aber noch auf sich warten.

Die Karte zur klimatischen Wasserbilanz des Winters zeigt, dass es bundesweit über die Wintermonate deutlich mehr geregnet hat, als potenziell an Verdunstungsverlusten möglich war – mit Blick auf die trockene Witterung der letzten Jahre generell erfreulich.

Nur in Ausnahmen, wie z. B. in der Region um Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz, oder in der Region Erfurt/Weimar, Thüringen, war die Wasserbilanz leicht negativ. In den meisten anderen Regionen war sie durchweg positiv, mit zum Teil stark schwankenden Werten. Von Berlin (+130mm) über Bremen (+150mm) bis Hamburg (+180mm) steigen die Wasserbilanzen, während sie in Regionen Nordrhein-Westfalens wie dem Rheinland (um Nörvenich + 40mm) geringer und in Höhenlagen wie dem Sauerland höher ausfallen (Kahler Asten +380mm). Ähnlich unterschiedlich zeigt sich das Bild auch in Bayern mit Wasserbilanzen von +40 (z.B. Rothenburg) bis +250mm (z.B. Oberstdorf).

Getreide: So ist die aktuelle Krankheitssituation

Im Vergleich zu den letzten Jahren ist das Getreide auf vielen Standorten üppiger und auch der Ausgangsbefall mit Krankheiten ist deutlich höher. Fungizidmaßnahmen sind aber dennoch nicht pauschal notwendig.

Besonders profitierten Krankheiten wie Halmbruch und Septoria tritici vom milden Winter und der feuchten Witterung in den vergangenen Wochen (siehe auch proPlant-Karte „Halmbruch: Winterinfektion“). Beim Halmbruch ist zu ergänzen, dass der Befall eher vom Saattermin als von der Vorfrucht beeinflusst wird: Frühe Saaten sind stärker betroffen. Es gibt aber auch Sortenunterschiede. Anfällig sind z. B. Akasha, Bergamo, Complice, Knut, KWS Talent, und Obiwan.

Wichtig: In die Planung des Fungizideinsatzes sollten möglichst alle Anbaufaktoren, aber auch das Abschätzen der spezifischen Infektionsvoraussetzungen jeder Krankheit (besonders die Witterung) einfließen. Feldkontrollen sind jetzt unumgänglich, um z. B. Ausgangsbefall oder bereits frische Infektionen zu erkennen und das davon ausgehende Schadrisiko einzuschätzen.

So empfiehlt sich z.B. in oben genannten Sorten und bei Saaten vor Ende November bei anhaltend feuchter Witterung der Einsatz eines Fungizides, das auch Wirkung gegen Halmbruch mitbringt. Bei weniger anfälligen Sorten gilt es, in Abstimmung mit der regionalen Beratung und den gefallenen Niederschlägen zu entscheiden.

In dem Fall lohnt eine Bekämpfung nicht vor EC 31/32 – dieses Stadium ist in vielen Beständen erst in 10 bis 14 Tagen zu erwarten. Ein Fungizideinsatz hat also noch Zeit, sollte aber im Kopf sein. Im Übergang von EC 31/32 wird das drittletzte Blatt geschoben. Eine Behandlung gegen Halmbruch und Septoria würde also ab diesem EC-Stadium, möglichst vor einer Phase mit intensiveren Niederschlägen, erfolgen. Bleibt es hingegen trocken und sind keine Septoria-Symptome auf älteren Blättern zu finden, ist ein entsprechender Handlungsbedarf gegen Septoria auch nicht gegeben.

Mögliche Produkte/Kombinationen:

  1. Winterweizen: Gegen Halmbruch und etwas Mehltau bietet sich z. B. das Unix-Pecari-Pack mit 0,5 kg Unix + 0,5 l/ha Pecari an. Es wirkt außerdem ausreichend gegen Roste und schwachen Septoria-Befall. Bei starkem Ausgangsfbeall mit Septoria tritici empfiehlt sich die Zumischung von 1,5 l/ha Folpan 500 SC. Bei den genannten Produkten gelten keine besonderen Abstandsauflagen zu Gewässern. Alternativ zu Unix + Pecari, mit stärkerer Wirkung gegen Mehltau, bietet sich ein Einsatz von 1,0 l/ha Input Triple an. Hier ist allerdings ein Mindestabstand zum Gewässer von 10 m zu beachten (gilt auch bei vorhandenem, dicht bewachsenem, Randstreifen).
  2. Wintertriticale: Hinsichtlich Halmbruch und Mehltau gilt das zum Weizen Geschriebene. Da Septoria tritici keine Rolle spielt, entfällt der Zusatz von Folpan 500 SC (wäre auch nicht zugelassen). Spielt Halmbruch keine Rolle, muss es nicht das Input Triple sein. Gegen Mehltau eignen sich dann 0,48 -08 l/ha Vegas Plus und gegen Gelbrost 0,7 l/ha Orius.

    Hinweis zu Vegas Plus: Bis EC 29 ist dieses mit max. 0,48 l/ha zugelassen. Der Abstand zum Gewässer beträgt dann 5 m. Ab EC 30 sind bis 0,8 l/ha vom Produkt einsetzbar. Dann ist ein Gewässerabstand von 10 m einzuhalten.
  3. Winterroggen: Hier besteht derzeit selten Handlungsbedarf: Bei starkem Befall mit Mehltau bietet sich ein Einsatz von 0,48 - 0,8 l/ha Vegas Plus an. Bei starkem Ausgangsbefall mit Blattflecken kann man ein Prothionconazol-haltiges Produkt, wie z.B. Proline (0,5 l/ha), zumischen. Beachten Sie den Hinweis zu Vegas Plus (siehe Wintertriticale).
  4. Wintergerste: Der Ausgangsbefall mit Krankheiten ist sehr unterschiedlich, allgemein aber deutlich stärker als in den Vorjahren. Auch hier sind Behandlungen aber frühestens ab EC 31/32 sinnvoll. Bei Bedarf dann auch in Kombination mit Wachstumsreglern. Geeignet und breit wirksam ist z. B. Input Triple mit 0,5 - 0,75 l/ha. Alternativ (mit schwächerer Wirkung gegen Mehltau) kann u.a. eine Mischung aus 0,3 kg/ha Unix + 0,3 l/ha Pecari + 0,3 l/ha Orius zum Einsatz kommen. Mit besserer Mehltauwirkung sind Mischungen aus 1,0 l/ha Pronto Plus (15 m Gewässerabstand) + 0,3 l/ha Pecari oder 0,6 l/ha Vegas Plus + 0,4 l/ha Pecari möglich.

Welche Mittel in welchen Kulturen zugelassen sind und wie gut diese wirken, können Sie den zum Download bereitgestellten Tabellen entnehmen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Getreide: Unkrautbekämpfung und Wachstumsregulierung

Noch ausstehende Behandlungen gegen Ungräser und/oder Unkräuter in gut bestockten Beständen sollte man baldmöglichst abschließen, im Idealfall vor den Düngungsmaßnahmen.

Bei Spätsaaten ist der Unkrautdruck oft sehr gering. Außerdem kommt es in den spät schließenden Beständen im April nicht selten zum Auflauf von Sommerunkräutern (Knöterich-Arten, Melde/Gänsefuß). Sofern Ungräser keine Rolle spielen, können/sollten Sie die Behandlungen noch hinauszögern.

Wachstumsregulierung: Dort, wo sich in dieser Woche ab Donnerstag eine längere, wärmere Phase über fünf Tage mit ausreichend Temperaturen und Sonneneinstrahlung ergibt, kann eine erste Einkürzungsmaßnahme sinnvoll sein.

Um gute Wirkungen von CCC zu erreichen, bedarf es bei Temperaturen um 10°C helles, sonniges Wetter. Unter bedeckter Witterung sind eher 12 bis 14 °C notwendig. Nicht nur am Behandlungstag selbst sollte wüchsiges Wetter vorliegen, sondern über eine Zeitperiode von ca. fünf Tagen.

Das heißt: Bleibt die Witterung weiter grenzwertig, sollten Maßnahmen möglichst weiter verschoben werden, denn unter widrigen Witterungsbedingungen entstehen schnell Fehler beim Einsatz von Wachstumsreglern. Bei Kälte werden die Wirkstoffe in den Pflanzen nicht so schnell metabolisiert – sie bleiben in der Pflanze länger aktiv. Eine Folge sind oft struppig erscheinende Bestände und Ertragseinbußen.

Weitere Details entnehmen Sie den Empfehlungen aus der letzten Woche (22.3.23).

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Wuchsregulierung und Hinweis auf Cylindrosporium

Sofern keine Nachtfröste vorliegen, kann Raps bei Tagestemperaturen von >10°C und Sonneneinstrahlung eingekürzt werden. Ob eine Einkürzung notwendig ist, hängt von vielen Faktoren ab.

Die Lageranfälligkeit nimmt z.B. zu bei:

  • viel Durchwuchsraps,
  • einer hohen Bestandesdichte,
  • Wahl einer weniger standfesten Sorte sowie
  • frühem Saattermin und einer hohen Wachstumsgeschwindigkeit.

Weitere Details entnehmen Sie der Empfehlungen vom 15.03.2023.

Hinweis: Aus Schleswig-Holstein und Brandenburg (Uckermark, Oder-Spree und Märkisch-Oderland) wird ein Befall mit Cylindrosporiose (Graufleckenkrankheit) gemeldet. Oberseits und unterseits der Blätter treten kleine, kreisförmige, weißlich gepunktete Flecken in Erscheinung (Sporenlager, die die wachshaltige Cuticula durchdringen). Diese ergeben in Summe weißgraue bis fahlbraune bis zu 2 cm große Flecken, die im weiteren Krankheitsverlauf zusammenfließen. Hiergegen ist u. a. Prothioconazol wirksam. Verwechslungsgefahr besteht mit Botrytis (Grauschimmel): Hier zeigen sich weißgraue, später oft beigebraune Flecken, die sich über das ganze Blatt ausbreiten. Blätter werden welk und sterben ab.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Wie steht es um die Schädlinge?

Immer wieder unterbricht das unbeständige Wetter der letzten Wochen den Rüsslerzuflug. Das, und die schlechten Applikationsbedingungen machen Bekämpfungen schwierig. Hier der aktuelle Stand.

Der letzte stärkere Rüsslerzuflug lag vielerorts um den 19. März vor. In der letzten Woche flogen die Käfer lediglich in wärmeren Regionen zu und dann auch nur verhalten. Ansonsten war es zu kühl und/oder zu windig für Neuzuflug.

Rechnen Sie bei milderer Luft in den kommenden Tagen aber mit Neuzuflug – besonders im Südwesten, lokal in Bayern und punktuell im Nordosten (siehe proPlant-Karte „Winterraps: Stängelrüssler Neuzuflug-Bedingungen“). Hier ist in windgeschützten Lagen auch ein stärkerer Zuflug möglich.

Besonders im Süden Deutschlands sind die meisten Käfer bereits zugeflogen. In Jahren wie diesem, mit einem verzettelten Zuflug, ist jedoch auch eine späte Welle möglich. Daher sollten Sie die Gelbschalen weiterhin kontrollieren.

Eine Behandlung seit Anfang letzter Woche erfasst über die Dauerwirkung Neuzuflug in den nächsten Tagen. Konnte trotz Schwellenüberschreitung um den 19. März nicht behandelt werden, bleibt zu hoffen, dass der Larvenbefall aufgrund von schlechten Eiablage-Bedingungen gering bleibt.

Auch wenn zum Donnerstag/Freitag mit den Temperaturen auch die Gefahr der Eiablage steigt, gilt das nicht für alle Regionen Deutschlands (sieh Karte proPlant Karten zur Eiablage).

Aufgrund der immer wieder schlechten Behandlungsbedingungen (Befahrbarkeit, Niederschlag und Wind) sowie aufgrund des verzettelten Zuflugs ist davon auszugehen, dass ein Befall mit Rüssler-Larven auf einigen Schlägen nicht zu verhindern ist. Bei guter Entwicklung der Bestände ist auf eine Kompensation durch die Pflanzen zu hoffen.

Sofern die Bekämpfungsschwelle erst in der letzten Woche überschritten wurde und Sie fahren können, sollten Sie zeitnah behandeln. Setzen Sie dazu aus Resistenzgründen (Rapsglanzkäfer) auf das Mittel Trebon 30 EC (B2).

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Aussaat von Sommerungen ist ein Geduldsspiel

Allen Sommerungen gemein ist, dass sie nicht in den Boden „geschmiert“ werden sollten. Dennoch gibt es Unterschiede in der Empfindlichkeit hinsichtlich Saatbett und Saattermin.

Von den Körnerleguminosen reagiert die Futtererbse am empfindlichsten auf Nässe und Bodenverdichtungen, da bei schlechten Aussaatbedingungen das Risiko des Befalls mit Fußkrankheiten deutlich ansteigt.

Das Aussaatfenster von Ackerbohnen endet Anfang bis Mitte April. Die Futtererbsen sollten bis Ende April in den Boden kommen. Insbesondere bei „verspäteter“ Saat sollten Sie auf die Kapillarität (sie darf auf keinen Fall zerstört werden) des Bodens achten, da beide Kulturen einen hohen Keimwasserbedarf haben. Aussaattiefen von 6 - 8 cm bei Ackerbohnen und 4 - 6 cm bei Futtererbsen haben sich bewährt.

Beide Kulturen reagieren auf eine verspätete Saat mit einem verstärkten vegetativen Wachstum und einem späteren Blühbeginn. Auch die Lagergefahr nimmt deutlich zu. Deswegen sollten Sie die Aussaatmenge bei Ackerbohnen und Futtererbsen nicht erhöhen.

Anders verhält es sich bei den Sommergetreidearten. Hier empfiehlt es sich die Aussaatmengen bei verspäteter Saat zu erhöhen, da die Pflanzen sich in der Regel weniger bestocken. So sind bei Sommerweizen bis zu 450 Körner/m², bei Hafer bis zu 320 Körner/m² und bei Sommergerste bis zu 350 Körner/m² auszusäen. Sommergerste ist die Getreideart, deren Aussaat man am weitesten nach hinten schieben kann.

Eine verspätete Saat bedeutet eine verkürzte Vegetationszeit, da die weitere Entwicklung und Ertragsbildung im Sommer, insbesondere bei Trockenheit und flachgründigen Böden, unterbrochen werden kann. Werden die Kulturen hingegen in den Boden hineingeschmiert, so sind weitere Ertragsausfälle zu erwarten.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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