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topplus Pflanzenschutz-Tipps 25.9.24

Sinkende Bodentemperaturen: Planen Sie jetzt den Herbizideinsatz im Getreide

Pflanzenschutzempfehlungen vom 25.9.2024: Tipps zum Herbizideinsatz in Getreide | Ungräser und Schädlinge in Raps

Lesezeit: 11 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Am Mittwoch ist es im Süden und Osten häufig sonnig bei bis zu 22 °C, in den anderen Landesteilen ist es trüb mit Regenschauern bei 15 bis 18 °C. Insgesamt weht ein frischer Wind. Am Donnerstag kündigt sich wechselhaftes und sehr windiges Wetter an, teils stürmisch bei nur noch 15 bis 20 °C. Vor allem im Südwesten ist kräftiger Dauerregen möglich. Freitag wird es verbreitet windig bis stürmisch bei 14 bis 21 °C, an den Küsten kommt es zu Schauern und Gewittern. Am Wochenende beruhigt sich das Wetter, mit maximal 11 bis 15 °C wird es aber kühler. Nachts nur noch einstellige Werte, lokal ist Bodenfrost möglich.

 

Getreide: Tipps zum Herbizideinsatz

In Kürze steht der Herbizideinsatz in Getreide an. Neben der Mittelwahl sind auch die Einsatzbedingungen für eine gute Wirkung wichtig.

Achten Sie bei der anstehenden Getreideaussaat unbedingt auf ein feinkrümeliges Saatbett und säen Sie eher spät, insbesondere wenn auf Ihrem Standort hartnäckige Ungräser wie Ackerfuchsschwanz, Trespen und/oder Weidelgräser vorkommen. Der Auflauf der Ungräser reduziert sich bei Bodentemperaturen von unter 10 °C deutlich. Gleichzeitig wirken die Bodenherbizide dann besser.

Generell ist es wichtig, dass die Saatkörner nach der Saat gleichmäßig mit 2 bis 3 cm Boden bedeckt sind. Nur so kann mit vollen Aufwandmengen verträglich gearbeitet werden.

Das ist neu: Das Herbizid Vulcanus Top ist eine Kombination aus Flufenacet + Aclonifen. Der Wirkstoff Aclonifen ist auch in Mateno Duo enthalten. Das Produkt ist für den Einsatz in Wintergerste, Winterroggen und Wintertriticale im Vorauflauf zugelassen. Die maximale Aufwandmenge liegt bei 2,0 l/ha. Auf drainierten Flächen ist eine Anwendung bis zum 31. Oktober möglich. Soloeinsätze sind nach unserer Erfahrung zu wenig wirksam. Geeignet ist z.B. eine Kombination aus 1,0 l/ha Vulcanus Top + 0,36 l/ha Sunfire + 0,2 l/ha Lyskamm.

Strategien gegen Windhalm und/oder Rispe:

Im Gegensatz zu Ackerfuchsschwanz keimen Windhalm und Rispe auch bei Temperaturen unter 5 °C. Generell sollte auf Windhalm-/Rispestandorten der Wirkstoff Flufenacet (solo in Cadou SC, Vulcanus, Sunfire oder Fence enthalten) die Basis bilden. Empfehlungen sind in der Übersicht dargestellt. Die Aufwandmengen beziehen sich auf Saattermine im September bis Mitte Oktober. Sofern Sie später säen, sollten Sie die Mengen aus Verträglichkeitsgründen schrittweise senken (um bis zu 50 %, wenn erst ab Mitte November behandelt wird). Ausnahme bildet die Kombination 60 g/ha Sumimax + 0,15 l/ha Herold SC. Diese empfiehlt sich für spätere Anwendungen in Winterweizen. Hinweis: Sumimax wird so gut wie gar nicht in tiefere Bodenschichten eingewaschen und hat eine geringe Wasserlöslichkeit. In Versuchen zeigte sich, dass es sinnvoll ist, bei diesem Produkt die Wassermenge von 200 auf 400 l/ha zu erhöhen – damit ließ sich die Wirkung um mehr als 10 % steigern. Wichtig für eine Leistung nahe 100 % ist die Kombination mit einem Partner in geringer Menge (hier z.B. 0,15 l/ha Herold SC). Ein weiterer Vorteil dieser Variante ist, dass sie gut verträglich ist.

Weitere Möglichkeiten: Breit zugelassen, gut wirksam, auf drainierten Standorten einsetzbar und auch für Roggen geeignet sind z.B. 0,2 l/ha Sunfire + 2,0 l/ha Trinity. Bei geringem Unkrautdruck empfiehlt es sich, die Aufwandmenge von Trinity auf 1,5 l/ha zu senken. Geeignet ist darüber hinaus auch der Mateno Forte Set.

In Roggen ist es wichtig, mit Flufenacet vorsichtig zu arbeiten, weil die Kultur empfindlich darauf reagiert. Setzen Sie daher besser Jura im Vorauflauf ein (3,0 bis 3,5 l/ha). Zuweilen kommt es nach dem Einsatz dieses Herbizids allerdings zu Aufhellungen im Getreide, was auf die effektive Formulierung zurückzuführen ist. Diese verwachsen sich in der Regel aber wieder und wirken sich nach unserer Erfahrung nicht nachteilig aus. Die Kombi aus Jura + Sunfire bietet etwas mehr Wirkungssicherheit und eignet sich in erster Linie für Standorte mit hohem Windhalm-/Rispendruck.

Gegen Kamille, Kornblume, Hundskerbel und Vogelmiere hat sich der Einsatz von CTU bewährt. Auf nicht drainierten Flächen ist z.B. Herold SC + Lentipur geeignet. Beachten Sie bei Lentipur 700 SC Folgendes: Roggen – nur im Vorauflauf, Triticale – nur im Nachauflauf. In Weizen ist zudem die Sortenverträglichkeit zu berücksichtigen. Setzen Sie Lentipur 700 allerdings nicht im Spätherbst ein. Der Wirkstoff CTU muss über die Wurzeln der Ungräser aufgenommen werden. Weil die Pflanzen im Spätherbst nur wenig Wasser verdunsten, nehmen sie damit zu wenig Wirkstoff auf.

Weitere Hinweise:

  • Beachten Sie bei Einsatz des „Standards“ Herold SC: In Triticale darf man im Nachauflauf nur 0,5 l/ha einsetzen.

  • Gegen Hundskerbel eignet sich auf drainierten Flächen besonders Zypar mit 0,75 l/ha.

Empfehlungen für Standorte mit Ackerfuchsschwanz:

Vor allem bei hohem Ungrasdruck ist es sinnvoll, ein Scheinsaat anzulegen, um damit die erste Auflaufwelle abzutöten. Auf Problemstandorten sollte man keine Gerste anbauen. Säen Sie andere Getreidearten auf solchen Flächen möglichst spät (nutzen Sie den Saatzeiteffekt soweit aus, wie es auf Ihren Standorten möglich ist). Unter 10 °C Bodentemperatur keimen Samen nicht mehr bzw. nur noch reduziert. Auf tonigen Böden empfiehlt es sich, die Saatstärke bei späterer Saat um 10 bis 15 % zu erhöhen, sodass ein konkurrenzstarker Bestand realisierbar ist. Ein Anwalzen kann helfen, das Saatbett rückzuverfestigen und gröbere Kluten zu zerschlagen. 

Ist die Saat im Boden und der Boden abgesetzt, sind neben einer mechanischen Bekämpfung per Striegel auch chemische Strategien möglich. Damit Bodenherbizide gut wirken, brauchen sie ausreichend Bodenfeuchte. Auch gegen Ackerfuchsschwanz können Sie eine Kombination aus Sunfire + Trinity oder vergleichbaren Produkten wählen (siehe Übersicht).

Kommt Herold SC zum Einsatz, lässt es sich auf nicht drainierten Flächen mit Lentipur 700 mischen. So kann man die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz leicht und gegen Weidelgräser zuweilen auch stark steigern. Auf Standorten, auf denen Nachbehandlungen gegen Ackerfuchsschwanz mit Atlantis im Frühjahr nicht mehr sicher wirken, kann z.B. Herold mit Boxer kombiniert werden (z. B. 0,6 l/ha Herold SC + 2,5 l/ha Boxer). Je nach Jahr konnten wir in Versuchen so Mehrleistungen von 0 bis 10 % erzielen.

Eine weitere Möglichkeit, um die Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz auf Problemstandorten zu verbessern, bietet der Mateno Forte Pack. Wichtig: Dieser Pack kann nur im Vorauflauf und nur in Weizen und Triticale eingesetzt werden. Die Wirkung ist vergleichbar mit der Mischung aus Herold SC + Boxer. Herold SC kombiniert mit Pontos brachte im vergangenen Herbst einen guten Kompromiss zwischen Wirkung und Verträglichkeit.

Speziell für Standorte mit äußerst hohem Gräserdruck sind die Varianten Sunfire + Herold SC + Jura bzw. Sunfire + Jura gedacht. Sie sind etwas wirkungsstärker, aber auch ruppiger. Das Maximum bietet in der Hinsicht das Mateno Forte Set + Jura.

Wenn Blattherbizide noch wirksam sind, sollten Sie diese gegen den Restbesatz nutzen: In Gerste eignet sich dafür Axial 50 und in Weizen, Roggen und Triticale Sword 240 EC + Additiv (z.B. 0,5 l/ha Hasten). In Weizen und Triticale können Sie auch Traxos wählen. In Roggen ist Traxos weniger verträglich als Sword 240 EC + Additiv. Bei der Anwendung sollte Ackerfuchsschwanz zwei Blätter ausgebildet haben (möglichst aber nicht mehr).

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Raps: Das Wachstum passend bremsen

In früh gesätem Raps, der sich nun in EC 15 befindet und dicht steht, kann ein Wachstumsreglereinsatz sinnvoll sein.

Gut entwickelte Rapsbestände befinden sich in EC 14 oder bereits weiter. Regional haben aber auch starke Regenfälle nach der Aussaat zu Verkrustungen und damit zu einem heterogenen Bestand geführt. Dort stehen Pflanzen im 2-Blattstadium neben Pflanzen, die bereits 6 oder mehr Blätter ausgebildet haben. Das macht eine Abstimmung des Wachstumsreglerbedarfs schwierig – eventuell sollten Teilbereiche separat behandelt werden.

Generell ist eine Wachstumsreglermaßnahme oft in wüchsigen Beständen sinnvoll, die Mitte September bereits das 4-Blattstadium erreichen und Ende September 6 Blätter und mehr aufweisen. Darüber hinaus spielen aber auch andere Faktoren wie das Wetter und die Sorte (frohwüchsige Sorten sind u.a. Ludger, Allessandro, Ambassador, PT 303, Crossfit), der Standort, der Aussaattermin, das Auflaufverhalten und die Stickstoffversorgung eine Rolle. Folgendes ist zu empfehlen:

1.     Präsentiert sich Ihr Bestand gleichmäßig und dicht, sollte eine frühe Wuchsregulierung ab EC 15 vorgenommen werden. Mit bester wuchsregulierender Wirkung eignen sich 0,5 bis 0,7 l/ha Carax oder 1,2 bis 1,4 l/ha Architect + Turbo. Auf Flächen, die mit Belkar behandelt worden sind, ist der Einsatz von Carax/Caramba/Efilor nicht möglich. In diesen Fällen bietet sich neben Architect + Turbo auch die Anwendung von 0,35 bis 0,4 l/ha Toprex an.

2.     Sind Ihre Bestände noch nicht so weit entwickelt, oder aufgrund von Trockenheit, Schnecken- oder Erdflohbefall ungleichmäßig entwickelt, ist es ausreichend, den Raps einmal im 6- bis 8-Blattstadium zu behandeln.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Späte Gräserbehandlungen in Raps in Kürze abschließen

Ackerfuchsschwanzbehandlungen mit Select 240 EC sollten bis Anfang Oktober abgeschlossen werden. Spätere Maßnahmen sind weniger verträglich.

Stehen noch Behandlungen mit dem Blattherbizid Select 240 EC + Radiamix (0,5 +1,0 l/ha) an, sollten Sie diese jetzt zum Abschluss bringen. Das gilt für alle Produkte, die den Wirkstoff Clethodim enthalten, also auch z.B. für Vextadim + Vexone oder Brixton + Heliosol. Der Grund dafür ist, dass bei späteren Terminen die Kulturverträglichkeit abnimmt. Mögliche Schäden zeigen sich oft erst zur Blüte des Rapses.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Den Raps vor Schädlingen schützen

Neben Rapserdflöhen sind auch Schwarze Kohltriebrüssler wichtige Rapsschädlinge.

Der bundesweite Schädlingsdruck mit Rapserdflöhen fällt weiterhin verhältnismäßig niedrig aus. Ein bekämpfungswürdiger Befall aufgrund von Lochfraß (mehr als 10 % der Blattfläche) tritt sehr selten auf.

Darüber hinaus haben viele Rapsbestände das Jugendstadium überwunden und bereits 6 oder mehr Blätter ausgebildet. Auf Flächen, auf denen der Raps langsam wächst oder in Regionen mit starken Regenfällen bzw. auch bei verzögertem Auflauf können kleinere Pflanzen allerdings weiterhin durch Blattfraß geschädigt werden. Um Pflanzenausfälle zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit den Kontrollen nicht nachzulassen.

Was zeigt das Monitoring? Rot markierte Punkte auf der Karte (siehe isip-Karte) beschreiben Monitoringstandorte, an denen innerhalb von 21 Tagen 50 bis 75 Rapserdflöhe in der Gelbschale zu finden waren. In diesen Fällen wurde der Bekämpfungsrichtwert überschritten, sodass eine Insektizidmaßnahme ansteht.

 

Neben dem Rapserdfloh ist im Herbst auch ein weiterer Schädling wichtig: Der Schwarze Kohltriebrüssler. Er fliegt in der Regel ab Ende September in die Rapsbestände. Der 2 bis 3,5 mm große Schädling hat rote Füße, glänzt schwarz und hat an der Unterseite helle Schuppen.

Verpassen Sie den Zuflug des Schwarzen Kohltriebrüsslers nicht. Ist ein Zuflug mit nennenswerten Käferzahlen (5 bis 10 Käfer) erfolgt, sollte man eine Behandlung mit Pyrethroiden gegen beißende Insekten (z.B. 75 ml/ha Karate Zeon) möglichst nach 5 Tagen (vor der Eiablage) durchführen. Mit dieser Maßnahme wird der Erdfloh gleichzeitig sicher miterfasst.

 

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise

Örtlich treten Rübsenblattwespen und Kohlmotten in Raps auf

Aktuell fressen die Larven der Rübsenblattwespe oft an Zwischenfrüchten wie Senf oder Rübsen. Regional tritt aber auch stärkerer Befall in Raps auf.

Insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sind in den Gelbschalen auch adulte Tiere der Rübsenblattwespen zu finden. Sie selbst schädigen den jungen Raps nicht. Eine mögliche Gefahr geht aber von den zunächst graugrünen, später schwarzen, raupenartigen, bis ca. 2 cm langen Larven aus, die an den Blättern fressen. Im Vergleich zum Erdfloh werden nicht nur Löcher erzeugt, sondern die Larven führen einen Skelettierfraß durch. Ein Befall tritt häufig auf Einzelflächen auf, kann aber in einigen Jahren auch regional erhöht sein. Oft sind anfänglich nur Einzelpflanzen betroffen, die bis auf die Stängel und Blattrippen kahlgefressen sind. In Winterraps gilt ein Bekämpfungsrichtwert von 1 Larve/Rapspflanze.

Der gleiche Bekämpfungsrichtwert gilt für einen Befall mit Kohlmottenlarven. Auch diese fallen aktuell häufiger in den Blick und sind hellgrün, 9 bis 10 mm lang, leicht behaart und haben 8 Beinpaare (davon 3 an der Brust). Anfangs ist ihr Kopf schwärzlich, später hellbraun bis gelb. Wie die Larven der Rübsenblattwespe auch, schädigen sie nur über Fraß an den Blättern. Ein starker Befall bis hin zum Skelettierfraß wird u.a. aus dem Raum Alpentreptow und Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) gemeldet.

Sofern der Bekämpfungsrichtwert überschritten wird (1 Larve/Rapspflanze), ist eine Bekämpfung in wenig wüchsigen Rapsbeständen mit Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide gegen beißende Insektiziden zu empfehlen (z.B. 75 ml/ha Karate Zeon). Behandlungen sollten genau abgewogen werden. Besonders die Larven der Kohlmotte sitzen häufig auf der Blattunterseite, sodass sie schwer getroffen werden können.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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