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topplus Pflanzenschutz-Tipps 22.5.2024

Schauerwetter sorgt für hohes Infektionsrisiko für Ährenfusarium

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 22.5.2024: Fusariumbehandlung | Tipps zu Conviso One | Schädlinge und Krankheiten in Ackerbohnen

Lesezeit: 13 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

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Aktuelle Situation

Zur Wochenmitte verlagern sich unwetterartige Gewitterschauer zunehmend in den Norden und Osten. In der zweiten Wochenhälfte bleibt es weiter feuchtwarm und gewittrig bei meist 19 bis 24 °C. Ähnlich bleibt es auch am Wochenende bei leicht ansteigenden Temperaturen.

Weizen und Triticale: Gefahr für Ährenfusarium

Das schwülwarme Schauerwetter in dieser Woche liefert gute Bedingungen für Fusariuminfektionen. Wichtig ist es, zum passenden Zeitpunkt während der Blüte zu behandeln.

Dabei sollten alle Faktoren in eine Behandlungsentscheidung mit einfließen. Dazu zählen Vorfrucht, Bodenbearbeitung, Sortenanfälligkeit und besonders die Witterung. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist künftig noch wichtiger, da ab dem 1. Juli 2024 ein geringerer DON-Grenzwert in unverarbeitetem Getreide von 1.000 µg/kg gilt (vorher 1.250 µg/kg).

Sofern Weizen- und Triticalebestände durch den DON-bildenden Pilz Fusarium graminearum gefährdet sind (Fruchtfolge mit Mais, anfällige Sorte, ausreichend Feuchtigkeit zur Sporenreifung z.B. auf befallenen Maisstoppeln in den letzten Wochen), sollte Sie eine Abschlussbehandlung in der Blüte einplanen. Gute Wirkungsgrade gegen einen Befall erzielen Sie nur, wenn Sie kurz vor oder nach (+/- 2 Tage) Infektionsereignissen in der Blüte behandeln. Um Unsicherheiten der Wettervorhersagen aus dem Weg zu gehen, können Sie Schauer abwartet und anschließend behandeln.

Tipps für die Fusariumspritzung:

Winterweizen blüht 7 bis 10 Tage. Meist beginnt die Blüte in der Mitte der Ähre. Hier werden auch die ersten Pollensäckchen (Staubbeutel) sichtbar, die nach der Befruchtung austreten. Ein Zeichen, dass die Blüte in diesem Bereich bereits abgeschlossen ist. Um die Staubbeutel herauszudrücken, öffnet sich die Spelzen leicht – Pilze können gut eindringen und infizieren. Der optimale Applikationstermin ist in der Hauptblüte (EC 65). Wenn einzelne Zeigerpflanzen erste Pollensäcke zeigen, ist der Bestand also dabei in die Blüte über zu gehen (BBCH 61 – Blütenbeginn). Je inhomogener ein Bestand ist, desto länger dauert auch seine Blühphase.

Berücksichtigen Sie auch die Sortenanfälligkeit. Anfälliger gegenüber Ährenfusarien sind Sorten wie Debian, Chevignon, Campesino, Informer, Donovan, Kashmir, Depot, Willem, Ponticus, Fiete, Knut, Benchmark, Gentleman, Julius, Absolut, Talent, Universum, Character, Initial oder Nordkap.

Wintertriticale blüht unscheinbar und oft bereits wenige Tage nachdem die Ähren komplett geschoben sind. Auch hier gilt: Treten die Staubbeutel seitlich aus, ist die Blüte hier bereits beendet.

Unter den Triticalesorten sind z.B. Lombardo, Presley, Ramdan Tributo und Trias höher anfällig für eine Infektion.

Empfehlung:

Bleibt es während der Blüte überwiegend trocken (und nur dann), ist eine gezielte Behandlung gegen Fusarium nicht sinnvoll. Sofern noch keine abschließende Blattbehandlung stattgefunden hat, geht es dann noch um den abschließenden Schutz gegen die anderen Pilzkrankheiten (siehe nächste Meldung). Für spätere Bestände, die sich noch nicht in der Blüte befinden, ist das Risiko für Fusarium in ein zwei Wochen neu zu bewerten.

Ist eine Behandlung notwendig ist daran zu denken, in der Spritzfolge generell nur 1x Carboxamide, nur 1x Strobilurine und nur 1x Inatreq (z. B. in Questar; Univoq) einzusetzen. Daraus ergeben sich z. B. folgende Möglichkeiten:

In Winterweizen ist es oft ausreichend und wirtschaftlich zur Ährenbehandlung ein leistungsfähiges Azol einzusetzen. Möglich ist z.B. eine Kombination aus 150 g/ha Prothioconazol + 0,75 bis 1,0 l/ha Soleil, 150 g/ha Prothioconazol + 0,5-0,8 Prosaro oder 150 g/ha Prothioconazol + 1,0 l/ha Folicur oder anderes Tebuconazol (bei stärkerem Braunrostbefall). Der Fusariumschutz ist auch als Verlängerung des Braunrostschutzes zu sehen. Alternativ eignet sich auch z. B. Input Classic (max. 1,25 l/ha). Bei moderatem Risiko können z.B. 0,8 – 1,0 l/ha Magnello gewählt werden (siehe auch Übersicht).

In Wintertriticale eignen sich folgende Mittel/Kombinationen für eine fusariumwirksame Abschlussbehandlung (siehe auch Übersicht): 0,8 l/ha Prothioconazol + 0,5 l/ha Azoxystrobin (carboxamidfrei), 1,25 l/ha Input Classic (carboxamidfrei, bei Mehltaubefall), 0,75 l/ha Skyway Xpro + 0,4 l/ha Prothioconazol (mit Carboxamid), 0,6 l/ha Elatus Era + 0,4 l/ha Prothioconazol (mit Carboxamid). Alternative Carboxamide sind z. B. Ascra Xpro oder auch Pioli.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Wintergetreide: Aktuelle Krankheitssituation

Aktuell mehren sich die Krankheitssymptome auf den Blättern. Je nach Niederschlagsverteilung kann sich das Auftreten der Krankheiten stark unterscheiden.

Im Weizen treten jetzt häufig Mischinfektionen auf, das heißt es sind Symptome mehrerer Krankheiten auf einem Blatt zu sehen. Abhängig von den regional sehr unterschiedlichen Niederschlägen hat auch Septoria tritici unterschiedlich viel Potenzial sich weiterzuentwickeln (siehe proPlant-Karte). Kommen stärkere Infektionen der vergangenen Wochen jetzt mit Regenereignissen zusammen, kann der Befall weiter zunehmen, sofern er nicht durch ein Fungizid erfasst wurde. Das trifft nur bei stärkerem Vorbefall und für die aktuell sehr regenreichen Teile Deutschlands zu. Von größerer Bedeutung ist derzeit der Braunrostbefall (siehe proPlant-Karte).

Der Wechsel aus Regen und Sonne hat im gesamten das Krankheitsrisiko u. a. auch DTR erhöht. Die Bestände, die kürzlich in BBCH 37/39 einen Schutz erhalten haben, sind vorerst geschützt. Hier wird eine Verlängerung des fungiziden Schutzes zur Blüte sinnvoll werden. Die Bestände, die in BBCH 39 sind und noch keine Blattapplikation erhalten haben, sollte diese jetzt zeitnah bekommen. Hier gelten die Empfehlungen der letzten beiden Wochen. Es gelten die Fungizidempfehlungen der letzten Wochen.

Roggen hat vielerorts mit der Blüte begonnen oder hat diese bereits abgeschlossen. Braunrost tritt immer noch auf und sollte beachtet werden. Wenn kein ausreichender Schutz besteht, wird der Befall wahrscheinlich auch noch zunehmen. Dann ist es sinnvoll den Schutz zur Blüte nochmal zu erneuern.

Die Niederschläge der letzten Woche haben für den Rost ausreichend Feuchtigkeit geliefert, um neue Infektionen zu bilden. Aus diesem Grund ist es angeraten zur Blüte die Abschlussbehandlung mit Braunrostschutz durchzuführen. Dies gilt für alle Bestände, in denen noch keine Blütenapplikation durchgeführt wurde. Hier empfiehlt sich Elatus Era mit 0,8 l/ha + 150 bis 175 g/ha Tebuconazol, Pronto Plus mit 1,5 l/ha oder Skyway mit 1,0 l/ha (wenig Braunrost). Es gilt die Maßnahme nicht zu weit nach hinten herauszuschieben, um einen sicheren Braunrostschutz zu erhalten.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Conviso One bei weit entwickeltem Gänsefuß richtig einsetzen

Wind und Regen ließen Herbizidmaßnahmen in Rüben vielfach nicht zum idealen Termin zu. Wir sagen Ihnen, wie Sie bei weit entwickelten Unkräutern im Conviso-System jetzt richtig agieren.

Die Anwendung von Conviso One erfolgt im Splitting mit 2 x 0,5 l/ha zwischen EC 11 und EC 18 der Rüben. Der Behandlungstermin richtet sich dabei nach der Entwicklung des Weißen Gänsefußes/Melde. In dessen beginnendem Laubblatt (EC 12) erfolgt die erste Maßnahme, 10 Tage später die zweite Spritzung.

Haben Sie keinen Weißen Gänsefuß/Melden auf Ihren Flächen, gilt das 2-Blattstadium der anderen Unkräuter als Orientierung für die erste Herbizidspritzung. Dabei werden 0,5 l/ha Conviso One immer in Abhängigkeit von der Wachsschicht mit 0,5 l bis 1,5 l/ha Mero kombiniert.

Konnte Weißer Gänsefuß/Melde wegen der Witterung bereits mehr als zwei Laubblätter ausbilden, reicht die Wirkung von 0,5 l/ha Conviso One allerdings nicht mehr aus. Eine Möglichkeit darauf zu reagieren ist die Zumischung von „konventionellen“ Wirkstoffen, die in der Rübe eine Zulassung haben.

Diese Mischpartner eignen sich:

Eine verbesserte Blattwirkung lässt sich z.B. mit zusätzlich 150 bis 250 g/ha Phenmedipham (PMP) erreichen. Die Zumischung von 150 g/ha Ethofumesat (in Produkten wie Betanal Tandem, Belvedere Duo oder Oblix enthalten) unterstützt die Wirkung gegen Vogelmiere, Klettenlabkraut, Amarant und Bingelkraut. Die Mischung kann zudem durch 300 bis 500 g/ha Metamitron unterstützt werden.

Bei starkem Gänsefußdruck ist eine Versiegelung mit zusätzlich 500 g/ha Dimethenamid sinnvoll. Damit wird auch die Wirkung gegen Amarant abgesichert.

Auf drainierten Flächen ist die Gesamtmenge des Conviso One auf 0,5 l/ha und Jahr beschränkt, weshalb die Applikation entweder als Bandspritzung erfolgen muss oder auch in diesem Fall eine Kombination bzw. Spritzfolge mit anderen Rübenherbiziden wie PMP oder Metamitron gefahren werden muss, falls die ganze Fläche behandelt werden soll.

Problemunkräuter wie Wildrüben, Hundspetersilie, Ambrosia, Bingelkraut, Knöterich oder Stechapfel lassen sich im Conviso-System im Vergleich zu den Standard-Herbizidspritzfolgen einfacher bekämpfen.

Hinweis: Conviso One darf in keinem Fall in konventionellen Rüben zum Einsatz kommen, da diese keine Sulfonylharnstoff-Resistenz besitzen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Rüben: Schädlinge im Auflauf- und Jugendstadium

Der Rübenerdfloh, Läuse und Schnecken können jungen Rübenpflanzen zu setzen. Nicht immer sind aber Bekämpfungsmaßnahmen notwendig. Sicher können Sie nur mit regelmäßigen Bestandskontrollen sein.

Vermehrt sind aktuell Fraßlöcher, verursacht durch den Rübenerdfloh zu sehen. Eine Bekämpfung dieses Schädlings ist in den meisten Fällen aber nicht notwendig. Generell kann man hier 20 % Blattverlust tolerieren. Eine Maßnahme z. B. mit Karate Zeon sollte man kritisch hinterfragen, denn sie würde einen „Totalverlust“ an Nützlingen mit sich bringen, die in Ihrer Schagkraft z.B. auch gegen Blattläuse nicht zu unterschätzen sind.

Vermehrt lassen sich auch Schwarze Bohnenläuse finden, oft wird die Bekämpfungsschwelle aber nicht erreicht. Sollte es bei Ihnen anders sein, bietet sich ab EC 12 der Einsatz von 300 g/ha Pirimor G im Rahmen der Notfallzulassung an. De Bekämpfungsschwellen liegen bei der Schwarzen Bohnenlaus bei 30 % befallene Pflanzen, bei der Grüne Pfirsichblattlaus bei 10 % befallene Pflanzen.

Die nassen Bedingungen begünstigen das Auftreten von Schnecken. Kontrollieren Sie die Bestände weiterhin auf Schneckenfraß.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Kartoffeln: Günstige Infektionsbedingungen für Krautfäule

Extreme Standortbedingungen, lokale Starkniederschläge und andauernde Bodennässe können zu einem frühen Stängelbefall mit Phythophtora führen. Prognosemodelle kommen dann an ihre Grenzen.

Daher sollte man besonders auf regionale Beratungsmeldungen achten. So melden z. B. das südliche Rheinland (NRW) erste Stängelkrautfäule in früher Ware unter Folie. Sobald vor einem frühen Stängelbefall gewarnt wird, heißt es sofort zu behandeln, auch wenn die Kartoffeln erst 10 cm groß sind. Denn wenn Flächen über mehrere Tage nicht befahrbar sind, ist etwa 10 bis 14 Tage später mit frühem Stängelbefall zu rechnen.

Sind erste Symptome bereits sichtbar, sollte man systemisch vorlegen – in Verbindung mit einem sporiziden Partner. Dazu eignen sich z. B. 2,5 l/ha Omix Duo/Rival Duo/Simpro  + 0,5 l/ha Ranman Top.

Mittlerweile sind gegen CAA-Fungizide (Mandipropamid – u.a Revus, Revus Top, Pergovia Pack, Carial Flex; Dimethomorph – u.a. in Banjo Forte, Orvego, Presidium; Benthiavalicarb – u.a. in Versilus, Zorvec Endavia, Valifenalate – u.a. in Voyager) Resistenzen verbreitet. Das betrifft besonders NRW, aber auch andere Bundesländer wie Niedersachsen. Der Wirkstoff Oxathiopiprolin (u.a. in Zorvec) zählt nicht zu den CAA-Fungiziden, ist jedoch ebenfalls von der Minderwirkung durch die gleichen Stämme betroffen. Eine Anwendung von diesen Wirkstoffen in den vorhandenen Befall (kurativ) sollte unterbleiben, um die Resistenzentwicklung nicht weiter voranzutreiben. Protektiv können die Wirkstoffe weiter, wie üblich zur Anwendung kommen.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Ackerbohnen: Achten Sie jetzt auf Krankheiten und Läuse

Das feuchte Wetter kann zu einem starken Auftreten der Schokoladenfleckigkeit in Ackerbohnen führen. Achten Sie zudem auf Blattläuse

Tritt Schokoladenfleckenkrankheit (Erreger: Pilz Botrytis fabae) massiv auf, können einzelne Blätter und Teile des Stängeltriebes komplett absterben. Eine weitere Krankheit, die aber erst später auftritt, ist der Rost.

Die Auswahl der einsetzbaren Fungizide ist gering. Gegen Schokoladenflecken ist das Tebuconazol-haltige Folicur/Tebu 25 und das Azoxystrobin-haltige Ortiva/Zoxis Super einsetzbar.

Gegen Rost sind viele Azoxystrobin-haltige Mittel, wie z.B. Azbany/Tazer, Chamane, Zeus, LS Azoxy/Screen oder Azoxystar XL einsetzbar sowie einige Tebuconazol-haltige Fungizide wie Folicur, Spector oder Tebu 25.

Da in Ackerbohnen in der Regel maximal nur eine Fungizidmaßnahme gefahren wird, sollte sich die Aufwandmenge nach dem Einsatztermin und dem Krankheitsdruck richten. Bei frühem Auftreten der Krankheiten und wenn Dauerwirkung gefragt ist, empfiehlt sich eine Kombination von z. B. 0,8 l/ha Folicur und 0,8 l/ha Ortiva. Ab Mitte bis Ende der Blüte kann man die Aufwandmengen auf 0,5 l/ha Folicur und 0,5 l/ha Ortiva reduzieren. Durch die Kombination und die unterschiedliche Wirkungsweise der Fungizidwirkstoffe werden die Krankheiten sowohl protektiv als auch kurativ bekämpft.

Blattläuse:

Bislang treten in Ackerbohnen nur sehr vereinzelt virusübertragende „Grüne Erbsenblattläuse“ auf. Hier liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 10 % Besatz.

Deutlich häufiger sind jedoch schon die kolonienbildenden „Schwarzen Bohnenläuse“ im Bestand vertreten. Der Bekämpfungsrichtwert für die Schwarzen Bohnenlaus als Saugschädlinge liegt bei 5 bis 10 % Pflanzen mit beginnender Kolonienbildung. Da der Befall an den Feldrändern beginnt, reicht mitunter eine Randbehandlung aus. Solange die Pflanze nicht unter den Saugschäden leidet, kann man mit einer Insektizidmaßnahme warten.

Ist eine Behandlung notwendig, ist zu beachten, dass Pyrethroid-haltige Insektizide in der Regel nur eine schwache Wirkung gegen die sehr versteckt sitzenden Läuse haben. Kommt der Wirkstoff zum Einsatz, werden gleichzeitig auch Nützlinge wie der Marienkäfer mit beseitigt.

Alternativ eignet sich das nützlingsschonende B2 Produkt Teppeki (max.Aufwandmenge 140 g/ha). Es enthält den Wirkstoff Flonicamid und wirkt gegen ein breites Spektrum von Blattläusen. Andere Insekten wie Milben, Käfer, Schmetterlinge oder Zweiflügler werden mit Teppeki nicht bekämpft. Der Wirkstoff wirkt systemisch, sodass er auch Blattläuse an der Blattunterseite sicher erfasst. Tepekki darf einmal eingesetzt werden und besitzt eine ausgeprägte Dauerwirkung gegen alle Stadien der Läuse.

Achtung: Es ist auf Bienenschutz zu achten! Werden Azolfungizide (Folicur u.a.) mit Pyrethroide gemischt wird aus der Bienengefährdungsklasse B4 eine B2.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

Grünland: Tipps zur Distelbekämpfung

Vor einer chemischen Bekämpfung von Disteln ist es sinnvoll, die Pflanzen durch einen Schnitt auf einen gleichen Entwicklungsstand zu bringen.  

Denn zu weit entwickelte, in Blüte stehende Pflanzen transportieren den Wirkstoff des Herbizides nicht mehr in ausreichender Menge in den Wurzelstock. Zudem schwächt der Schnitt die Disteln.

Etwa drei bis vier Wochen nach dem Schnitt, bei einer Wuchshöhe von 20 bis 30 cm, kann dann die Applikation des Herbizides folgen. Bei einer anzahlmäßig geringen Verunkrautung reicht eine Einzelpflanzenmaßnahme mit der Rückenspritze. Hier ist Simplex das Mittel der Wahl. Man darf es maximal mit 2,0 l/ha Aufwandmenge einsetzen (Rückenspritze 1% ig entspricht 0,1 l Simplex pro 10 l Wasser). Um Doppelbehandlungen zu vermeiden, kann man der Spritzbrühe Wasserfarbe beimischen. Die Wartezeit beträgt sieben Tage. Simplex darf man nur auf Flächen mit ganzjähriger Beweidung oder nach der letzten Nutzung einsetzen. Eine ganzflächige Behandlung ist nur selten erforderlich.

Das leistungsstärkste Herbizid gegen Disteln ist Simplex gefolgt von Kinvara und U46 M-Fluid oder andere MCPA-haltige Präparate. Während durch den Einsatz von Simplex und Kinvara Klee nachhaltig zurückgesetzt wird, ist die kleereduzierende Wirkung der MCPA-haltigen Herbizide nur kurz. Dieser kann sich sehr schnell wieder erholen.

Als Alternative zur chemischen Behandlung kann ein hoher mechanischer Schnitt dienen.  Dies kann insbesondere bei regnerischem Wetter effektiv sein. Ziel hierbei ist es, dass die hohlen Stängel vom Regen voll Wasser laufen und die Pflanzen von innen her verfaulen. Bei trockenen Bedingungen funktioniert die Strategie jedoch nicht.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionale Hinweise.

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