topplus Pflanzenschutz-Tipps 21.5.2025

Weizen/Triticale: Checken Sie jetzt das Fusariumrisiko ab

Pflanzenschutz-Empfehlungen vom 21. Mai: Fusarium in Weizen | Unkrautbekämpfung in Mais und Kartoffeln | Blattläuse in Rüben

Lesezeit: 14 Minuten

In Zusammenarbeit mit proPlant und der Landwirtschaftskammer NRW.

Aktuelle Situation

Ab Mittwoch wird wechselhaftes Wetter mit Schauern und Gewittern von Baden-Württemberg bis Sachsen erwartet. Im Nordwesten bleibt es zunächst trocken. Ab Donnerstag wird es kühler, im Norden windig. Freitag fällt die Temperatur auf 12-15 °C. Die Regenwahrscheinlichkeit steigt vor allem im Norden und ganz im Süden. Am Wochenende wird es zögerlich milder bis 22°C und wechselhaft mit Regen und Gewittern. Die Landesmitte bekommt wenig Regen ab. Die Woche über besteht regional Gefahr für Bodenfrost.

Weizen/Triticale: Checken Sie das Fusariumrisiko ab

Krankheiten im Weizen sind mit der Ausnahme von Braunrost kaum zu finden. Berücksichtigen Sie das bei der Abschlussbehandlung genau wie die Notwendigkeit einer Fusariummaßnahme zur Blüte.

In anfälligen Sorten bei gleichzeitig starkem morgendlichem Tau oder leichtem Regen kann Braunrost vorkommen, jedoch bisher auf einem sehr niedrigem Niveau. Stehen noch Maßnahme aus, empfiehlt es sich, möglichst zeitnah vor oder nach Niederschlägen zu behandeln (um Infektionen vorzubeugen bzw. diese einzufangen). 

Wer jetzt noch eine Abschlussbehandlung durchführen muss, sollte die Fungizidintensität anpassen. In gesunden und resistenten Sorten ohne Ausgangsbefall können Sie auf 175 – 200 g/ha Prothioconazol und 200 g/ha Azoxystrobin setzen. Möchten Sie ein Carboxamid einsetzen, sollten Sie ein Strobilurin ergänzen. Gegebenenfalls kann es Ende Mai bei zunehmendem Braunrost nochmal vorkommen, dass eine Nachbehandlung erfolgen muss.  

Zusatzinfo: Fusarium

Vor einer Fungizidmaßnahme wird eine schlagspezifische Beurteilung des Fusariumrisikos empfohlen. Entscheidend ist die angebaute Kultur (Triticale ist stärker anfällig als Weizen), der Einfluss der Vorfrucht (Mais!) die Sorte, und die Bodenbearbeitung. Liegen noch viele Ernterückstände oben auf dem Boden, ist das Infektionspotential besonders hoch. Bei entsprechendem Infektionswetter können dann sehr hohe DON-Werte erreicht werden, die durchaus um den Faktor 5-10 höher liegen können als nach Getreide.

Bei trockener Witterung ist das Fusariumrisiko eher gering. Nur wenn es zu entsprechenden Niederschlägen während der Blüte kommt, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Schon ab 4 mm Niederschlag bei warmer, unbeständiger Witterung besteht Infektionsgefahr. Der Pilz benötigt bei günstigen Bedingungen um 25 °C ca. 24 Stunden Blattnässe. Bei kühlen Temperaturen deutlich unter 20 °C auch mehr als 2 Tage.

Sind die entsprechenden Risikofaktoren erfüllt, ist in der Blühphase des Getreides ein Fungizid erforderlich. Wegen der längeren Blüte ist Triticale (6 – 7 Tage) stärker gefährdet als Weizen (4 – 5 Tage). Als Hilfe zur Bestimmung des optimalen Behandlungstermins müssen Sie auf erste Staubbeutel achten.

Führen Sie Behandlungen möglichst nah am Infektionszeitpunkt (Niederschlag) durch. Die stärksten Fungizide sind 1 – 2 Tage vor Infektion und 2 – 3 Tage nach der Infektion noch gut wirksam. Bei der Behandlung ist es wichtig, die Wirkstoffe konzentriert in die Ähre zu applizieren. In diesem Fall haben Doppelflachstrahldüsen bei der Benetzung senkrecht stehender Pflanzenteile deutliche Vorteile. Ebenfalls sollte die Applikation möglichst feintropfig erfolgen.

Eine Behandlung steht auf Risikostandorten an, wenn…

  • über 50% der Ähren geschoben sind

  • die Blüte in den mittleren Ährchen abgeschlossen sind

  • und an schwachen oder frühen Flächen im Schlag die ersten Staubbeutel zu erkennen sind

Fusariumrisiko richtig abschätzen

Vor der Behandlung sollten Sie klären, ob eine Infektionsgefahr besteht. Pauschale Behandlungen zur Blüte sind nicht notwendig. Im Hinblick auf den Integrierten Pflanzenschutz ist es für wenig Fusarium-gefährdeten Standorte besser, wie zuvor beschrieben, eine breit wirksame Abschlussbehandlung zum Ährenschieben zu platzieren.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

Sommergetreide: Geringer Krankheitsdruck hält an

Ähnlich wie im Wintergetreide zeigt sich das Sommergetreide sehr gesund. Berücksichtigen Sie dies bei der Planung von Fungizid-Maßnahmen.

Passen Sie die Intensitäten an den geringen Krankheitsdruck an. Grundsätzlich ähnelt das Krankheitsbild des Sommergetreides dem des Wintergetreides. Die Entwicklungszeit für Krankheiten ist jedoch kürzer, weshalb sich viele Krankheiten nicht groß aufbauen.

In Sommergerste ist z. B. 0,5-0,75 l/ha Input Tripel mit 0,8-1,0 l/ha Revytrex + 0,33 l/ha Comet oder 0,8 - 1,0 l/ha Ascra Xpro zur Behandlung von z. B. Mehltau oder Netzflecken zugelassen.

Ramularia kommt nur in Einzeljahren vor, kann aber von Bedeutung sein. Deswegen empfiehlt es sich auf Ramularia anfälligen Standorten den Einsatz von Folpan 500 SC mit 1,5 l/ha oder einem anderen Folpet Produkt (z. B. DOKTUS oder PHILLIP 50) zu prüfen und als Mischpartner einzusetzen.

In Sommerweizen ist eine doppelte Anwendung nur in wenigen Jahren wirtschaftlich und sinnvoll. Hier ist eine Behandlung während der Schossphase sinnvoll. Als Krankheiten sind hier vor allem Gelbrost und Mehltau zu beachten. Die Fungizide, die für Winterhartweizen zugelassen sind, haben hierdurch auch eine Zulassung im Sommerweizen. Orientieren Sie sich deshalb an den Empfehlungen für den Winterweizen.

Im Hafer sind gegen Mehltau nur wenige Produkte zugelassen. Mehltau ist im Hafer gut zu kontrollieren und eine Aufwandmenge von 0,6 l/ha Hint ist ausreichend. Als weitere Fungizide zugelassen sind Ascra Xpro, Revytrex, Torero oder auch Azbany. Hier sind geringere Aufwandmengen als im Wintergetreide erforderlich. Damit gilt es die Haferstreifenkrankheit und Haferkronenrost abzusichern.

 

Getreide: Blattläuse im Blick halten

Das Blattlausauftreten im Getreide ist allgemein gering. Bisher wird nur auf einzelnen Flächen ein etwas stärkeres Vorkommen beobachtet.

Zusätzlich treten in den Getreidebeständen Nützlinge, wie z.B. Schlupfwespen, Schwebfliegenlarven, Florfliegenlarven und Marienkäfer auf, sowie räuberische Insekten wie Spinnen und Laufkäfer. Diese natürlichen Gegenspieler können den Blattlausbefall auf natürlichem Weg reduzieren. Schlagspezifische Befallskontrollen sind erforderlich.

Eine Insektizidmaßnahme ist nur zu empfehlen, wenn folgende Bekämpfungsrichtwerte überschritten werden:

  • Bis Ende Ährenschieben (EC 59) 20-30 % befallene Ähren und/oder Fahnenblätter

  • Anfang Blüte bis Milchreife (EC 61 bis 75) 3 bis 5 Blattläuse/Ähre bzw. bei 60 bis 80 % befallener Ähren und/oder Fahnenblätter

Im Hinblick auf die zunehmende Pyrethroidresistenz bei Blattläusen sollten Sie für die Bekämpfung von Getreideblattläusen als Saugschädlinge kein Pyrethroid nutzen.

Mit Pirimor G und Teppeki/AFINTO stehen Ihnen Alternativen aus anderen Wirkstoffgruppen zur Verfügung, die zur Bekämpfung von Blattläusen als Saugschädlinge empfohlen werden. Pirimor G und Teppeki /AFINTO sind in allen Getreidekulturen (Gerste, Weizen, Roggen, Triticale, Hafer) zugelassen.

Zudem sind beide Mittel nützlingsschonender als Insektizide aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide.

  • Eine Bekämpfung mit dem schnell wirkenden Pirimor G (Wirkstoff: Pirimicarb) (ab EC 41) mit 200 g/ha, sollte bei Temperaturen über 15 °C erfolgen. Pirimor G ist ein B4 Produkt (bienenungefährlich). Die Wirkung tritt über den Kontakt und eine Dampfphase ein, sodass auch die tief im Bestand und in der Ähre sitzende Läuse erfasst werden.

Auflagen beachten: NN410: Zum Schutz vor Wildbienen wird eine Anwendung in den Abendstunden empfohlen. NG362-1: Auf derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres und den 3 darauffolgenden Kalenderjahren keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Pirimicarb enthalten. NG362-2: Die Gesamtaufwandmengen je Hektar und Jahr sind flächengenau in geeigneter Form zu dokumentieren; die Aufzeichnungen sind mindestens 4 Jahre aufzubewahren.

  • Weiterhin zu empfehlen ist das systemisch wirkende Insektizid Teppeki/AFINTO (Wirkstoff: Flonicamid) (EC 39-77) mit 140 g/ha, welches versteckt sitzende Blattläuse an der Blattunterseite sicher erfasst. Teppeki/AFINTO ist ein B2 Produkt (Anwendung auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen nur nach dem täglichen Bienenflug).

Pirimor G und Teppeki/AFINTO können auch in Kombination mit Fungiziden zum Einsatz kommen. Die Einstufung der Bienengefährlichkeit verändert sich dadurch nicht.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Mais: Jetzt gegen Problemunkräuter nachlegen

In diesem Jahr ist ein starker Unkrautauflauf bei gleichzeitig schlechten Bedingungen für Bodenherbizide zu verzeichnen. Deshalb ist oft eine Nachbehandlung erforderlich.

Wurde mit Adengo vorgelegt, kann mit einsetzenden Niederschlägen, die Wirkung nochmal nachziehen. Die Reaktivierung des Wirkstoffs kann ausreichen, um Pflanzen bis zum Dreiblattstadium zu bekämpfen.

Wo die Möglichkeit besteht und die Erosionsgefahr gering ist, hat sich bei passender Witterung der Einsatz von Hackgeräten (Roll-/ Scharhacke) bewährt. Für den Fall, dass mechanische Maßnahmen nicht geeignet sind, können Sie chemisch arbeiten.

0,75 l/ha Daneva wirkt gegen Hühnerhirse und Kräuter, 0,5 l/ha Primero unter anderem gegen Borstenhirsen und Quecken, 1,25 l/ha Laudis unter anderem gegen größere Hühnerhirsen, kleine Fingerhirsen und Kräuter, 0,3 kg/ha Casper + 1 l/ha Adigor oder 0,2 kg/ha Arrat + 1 l/ha Dash gegen Acker- und Zaunwinde.

Disteln: Ein recht allgemeines Problem sind Disteln. Diese könne sich in feuchten Jahren, wie 2024, sehr gut entwickeln. In Mais eignen sich zur gezielten Bekämpfung Produkte wie Vivendi 100 (1,2 l/ha) oder Effigo (0,35 l/ha). Effigo wirkt neben Disteln auch gegen Kartoffeln. Dabei ist zu beachten, dass nach Einsatz von Effigo keine Kartoffeln nachgebaut werden dürfen. Um die Aufnahme der Blattherbizide unter den trockenen Bedingungen zu verbessern, empfiehlt sich jeweils der Zusatz eines Additivs (wie z.B. 1 l/ha Hasten). Effigo hat hinsichtlich der Maisgröße keine Einsatzbeschränkung. Sie können also abwarten, bis die Disteln eine Größe von mindestens 20 cm erreicht haben. Haben Sie MaisTer power vorgelegt, sollten Sie warten bis

Durchwuchskartoffeln: Die Wirkung von Effigo gegen Kartoffeln bezieht sich in erster Linie darauf, dass die angesetzten Tochterknollen nicht mehr keimfähig sind. Vor dem Einsatz von Effigo sollten Sie einmal mit z.B. 1,0 l/ha Botiga, Callisto oder Daneva vorlegen. Zu diesem Termin sollte die Masse der Kartoffeln einen Wuchsdurchmesser von 15 cm erreicht haben. Effigo wird eingesetzt, wenn die zweite Welle bzw. der Neuaustrieb diese Größe erreicht hat.

Erdmandelgras: Wichtig ist hier, eine konsequente, dreimalige Behandlung durchzuführen. Auch in den Teilbereichen, die Sie mit der Feldspritze nicht erreichen. Die Behandlung muss jeweils zum 3.-4. Blattstadium des Erdmandelgrases erfolgen, bevor sich unterirdisch die Mandeln bilden. Wirksame Produkte sind z. B. 0,3l/ha Adengo, 1,5 l/ha Maister power, 1l/ha Botiga, Callisto, Daneva oder vergleichbare Produkte und Permit. Permit kann mit Rahmen der aktuellen Notfallzulassung gegen Erdmandelgras im Mais eingesetzt werden (kein Einsatz auf drainierten Flächen). Zugelassen ist es in der Splitting Anwendung mit 15 g/ha zu EC 14 und 20 g/ha zu EC 16 vom Mais. Permit können Sie nach unserer Erfahrung mit den zuvor genannten Präparaten mischen. Setzen Sie es solo ein, sollten Sie ein Additiv (z.B. 1 l/ha Hasten) zusetzen.

Für die mittlere Behandlung bietet sich auch eine Hackmaßnahme an. Dabei ist es wichtig, dass die Pflanzen in der Reihe verschüttet werden. In Bereichen, die mit der Flächenspritze nicht befahrbar/erreichbar (Ecken, Furchen, Abdriftgefahr auf andere Kulturen) sind, empfiehlt sich der Einsatz von klassischen, tragbaren Sprühgeräten.

 

Erdmandelgras erkennen: Erdmandelgras ist ein licht- und wärmeliebendes Sauergras mit einem dreieckigen Stängel ohne verdickte Knoten. Die Blätter sind dreizeilig angeordnet. Eher gelblich-grüne Färbung, deutlich ausgeprägte Blattspitze und deutliche Teilung des Blattes in der Mitte (V-förmig). Die ganze Pflanze ist unbehaart. Unterirdisch bildet die Pflanze ein Geflecht aus Rhizomen und die weißlich/bräunlichen Mandeln (Ø 2-12 mm). Der Blütenstand besteht aus bis zu 10 Ästen, an deren Enden gelblich/bräunliche Ähren sitzen

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Rüben: Disteln, Blattläuse, Bor

Disteln können am besten bekämpft werden, wenn sie circa 10 – 20 cm groß sind und noch keine Blütenansätze sichtbar sind.

Zur Bekämpfung eignen sich Clopyralid-Produkte (z. B. 0,2 l/ha Lontrel 600 oder 1,2 l/ha Vivendi 100). Wenn es weiterhin trocken bleibt, sollten Sie ein Additiv (bspw. 1,0 l/ha Hasten) zumischen. Für eine gute Wirkung empfiehlt sich eine Wassermenge von mindestens 300 l/ha.

Blattläuse: Die Zuckerrübenflächen sind aktuell unterschiedlich weit entwickelt. Wenn die Zuckerrüben 6 Blätter oder mehr haben, ist es sinnvoll bei einer Behandlung ein teilsystemisches Insektizid (z. B. 140 g/ha Teppeki) einzusetzen. Auf Flächen mit Bestandesschluss ist eine Behandlung gegen Blattläuse nicht mehr sinnvoll, denn je später die Grüne Pfirsichblattlaus zufliegt, desto geringer ist der ertragswirksame Schaden. Eigene Bestandskontrollen sind angeraten.

Bordüngung: Die ersten Bestände beginnen mit dem Reihenschluss (Rübenpflanzen berühren sich zwischen den Reihen), sodass sich eine Gabe von 300 g/ha Bor empfiehlt. Für den Einsatz eignen sich z.B. 2,0 – 2,5 l/ha Lebosol Bor, 7 kg/ha Bor Top oder 1,5 – 2,0 l/ha Wuxal Boron Plus. Die Wasseraufwandmenge sollte min. 300 l/ha betragen. Kombinationen mit Insektizid-Maßnahmen sind möglich. Gute Erfahrungen zur Vitalisierung gestresster Bestände (z.B. Herbizidstress, zugeschlagene Flächen) bestehen mit der Mischung aus. 2,0-2,5 l/ha Lebosol Bor + 5-10 kg/ha EPSO Combitop.

Notfallzulassung – Coragen gegen Rübenmotte

Besonders in trockenen Jahren, wo die Rüben stressbedingt nur wenig Blattmasse ausbilden, kann es zu einem Starkbefall mit Rübenmotten und hieraus folgenden sekundären Pilzerkrankungen (z.B. faulende Rübenköpfe) kommen. Ob dies im Jahr 2025 zum Tragen kommt, bleibt abzuwarten.

Einsetzende Niederschläge können das Befallsgeschehen stark reduzieren und eine gezielte Bekämpfung überflüssig machen. In vitalen Beständen mit latentem Befall und üppiger Blattmasse zeigen sich meist keine negativen Ertragsauswirkungen. Für den Fall, dass in trockenen Regionen bei ausbleibenden Niederschlägen ein starker Befall abzusehen ist, kann über die jetzt erfolgte Notfallzulassung von Coragen eine gezielte Maßnahme ergriffen werden. Hierfür ist der passende Zeitpunkt i.d.R. jetzt noch nicht erreicht. Die Notfallzulassung gilt vom 01.06.2025 bis zum 28.09.2025 für 120 Tage. Das Produkt darf zweimal im Abstand von mind. 10 Tagen angewendet werden, mit je einer Aufwandmenge von 0,125 l/ha. Eingesetzt werden darf Coragen bei der Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte (40% befallene Pflanzen) und ab BBCH 19 – 49. Die Wartezeit beträgt 28 Tage und das Produkt ist als B4 eingestuft.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Kartoffeln: Verpassen Sie nicht den Behandlungsstart gegen Krautfäule

Die aktuelle Witterung verhindert einen frühen Phytophthora-Ausbruch. Dennoch darf man den richtigen Spritzstart auf keinen Fall verpassen.

Aufgrund der trockenen Witterung und dem aktuell geringen Krautfäuledruck kann der Behandlungsstart in diesem Jahr etwas später ausfallen als im letzten Jahr. Es sollte jedoch bei Reihenschluss (Berühren auf dem Damm in der Reihe) die erste Maßnahme systemisch platziert werden, denn ein Ausgangsbefall aus dem Pflanzgut ist möglich, 

Der Spritzstart sollte nicht zu weit hinausgezögert werden, da sich infolge eines Wetterumschwungs ein später Spritzstart nachteilig auf den Bekämpfungserfolg von Primärbefall bzw. Stängelphytophthora auswirken kann. Zwischen den Maßnahmen sollten in Abhängigkeit des Laubzuwachses aktuell 7 bis 10 Tage liegen. Für eine erste Maßnahme können z.B. Omix Duo/Rival Duo/Simpro (2,5 l/ha) + sporiziden Partner z.B. Terminus (0,4 l/ha) oder Ranman Top (0,5 l/ha) eingesetzt werden.

Für eine mögliche zweite Maßnahme können 1,6 l/ha Infinito folgen. Bei einer möglichen dritten Maßnahme kann z.B. Zorvec Entecta + Curzate 60 WG (0,25 l/ha + 0,2 kg/ha) zum Einsatz kommen. Anschlussspritzungen können bei niedrigem Druck u.a. mit Reboot (0,33 kg/ha) oder Carial Flex (0,6 kg/ha) oder Curzate 60 WG (0,2 kg/ha) + jeweils 75 % der Aufwandmenge eines sporiziden Partners z.B. Nando 500 SC (0,3 l/ha) gefahren werden.

Weitere Informationen zu den Mitteln entnehmen Sie der folgenden Übersicht.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

 

Futtererbsen: Achten Sie auf den Erbsenwickler

In einzelnen wärmeren Regionen tritt immer mal wieder der Erbsenwickler auf. Der bis zu 15 mm große, gelbbraune, nachtaktive Kleinschmetterling fliegt dort zurzeit schon in geringer Anzahl zu.

Der Erbsenwickler hat in einem Kokon im Boden überwintert, sich dort verpuppt und erreicht jetzt die Erbsenfelder. Der Schädling besiedelt erst die Feldränder und die Windschattenlagen. Bis zur Eiablage braucht der Falter etwa ein bis zwei Wochen. Nachdem die Larven nach etwa 8 bis 17 Tagen – abhängig von den Temperatur- und Feuchtebedingungen – aus den winzigen, ovalen Eiern schlüpfen, bohren sie sich in die Hülse der Erbse ein und ernähren sich von den sich entwickelnden Samen.

Das Einwandern der Raupe ist durch eine gezielte Insektizidmaßnahme (Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes von mehr als 10 Faltern pro Tag) zu unterbinden. Diesen Termin richtig zu treffen ist schwierig, wenn durch die Witterung eine verzettelte Eiablage stattgefunden hat. Zur Bekämpfung des Erbsenwicklers sind verschiedene Pyrethroid-haltige Insektizide zugelassen. Bei der Anwendung dieser Präparate bitte auf die Bienengefährdungsklasse achten. Blühende Bestände sollten nur abends nach dem täglichen Bienenflug behandelt werden!

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

Grünland: Gelbblühender Hahnenfuß

Zurzeit sind auf vielen Wiesen der gelbblühende Hahnenfuß zu finden. Neben dem Einsatz von Herbiziden empfiehlt sich ein Blick in den Boden. Oft liegt hier die Ursache für sein Auftreten.

Man kann bei uns in Mitteleuropa über 60 verschiedene Hahnenfußarten finden, wobei in unserer Region hauptsächlich der kriechende Hahnenfuß vorkommt. Dieses Unkraut weist auf staunasse, versauerte und humose Standorte hin.

Die mehrjährige, krautige Pflanze wird etwa 10 bis 50 cm hoch. Die Blätter sind gefiedert und unregelmäßig gezähnt. Die gelben Blüten haben einen Durchmesser von 2 bis 3 cm. Eine Verbreitung der Pflanze erfolgt zum einen durch oberirdische Ausläufer - deswegen kriechender Hahnenfuß - und zum anderen durch die nussartigen Samen. Letztere können durch Wind, Wasser oder durch anhaftende Samen an den Tierhufen auf der gesamten Fläche verbreitet werden. Insbesondere in Narbenlücken kann diese raschwüchsige Pflanze große Bereiche schnell besiedeln. Als Grünfutter ist frischer Hahnenfuß giftig.

Das Trocknen des Hahnenfußes, zum Beispiel zur Heunutzung, bewirkt, dass der Pflanzensaft, in dem der Giftstoff Protoanemonin enthalten ist, weitgehend abgebaut wird. Mechanisch kann der Kriechende Hahnenfuß durch einen Frühschnitt, der Nachmahd bei Weidenutzung, der Regulierung der Wasserführung und der „Aufkalkung“ bei saurem Boden entgegengewirkt werden.

Chemisch kann dieses Unkraut am besten im Spätsommer nach mehrmaligem Schnitt im Knospenstadium des Unkrautes mit zum Beispiel 2,0 l/ha U 46 M-Fluid oder 3,0 l/ha Kinvara oder 125 g/ha PROCLOVA reduziert werden.

Beachten Sie bitte die Zulassung, Gebrauchsanleitung und regionalen Hinweise.

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