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45 kg Milch in elf Schritten

Lesezeit: 4 Minuten

Ein Herdenschnitt von 45 kg Milch verlangt eine exzellente Fütterung. Wie Spitzenbetriebe in den USA das erreichen, erklären die US-Berater King Hickman und Robb Bender.


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Es ist die häufigste Frage an uns, wenn wir außerhalb der USA unterwegs sind: „Wie schaffen einige US-Farmer einen Herdenschnitt von 45 kg Milch und mehr“


Leider gibt es nicht die eine Antwort darauf. Solche Milchleistungen umfassen alle Aspekte des Managements auf Milchviehbetrieben. Entscheidenden Anteil hat aber die Fütterung. Das Ziel ist dabei klar: Die Kühe sollten immer eine frische, qualitativ hochwertige Ration vorliegen haben, die sie nicht sortieren und jederzeit ohne Konkurrenz fressen können.


Sie alle kennen den bekannten Slogan „Kühe sehnen sich nach Beständigkeit“. Nur so bleiben sie gesund und produzieren viel Milch. Wie Milcherzeuger das umsetzen und Verbesserungspotenzial auf ihrem eigenen Betrieb aufspüren können, haben wir in elf Punkte ausgearbeitet.


1. Fütterungszeiten:

Es gibt verschiedene Philosophien, wie oft und zu welchen Uhrzeiten die Fütterung der Kühe erfolgen sollte. Ganz egal welche Strategie Sie verfolgen: Halten Sie sich an Ihre Fütterungszeiten und weichen Sie davon maximal 20 Minuten ab. Kontinuität ist der Schlüssel zum Erfolg.


2. Futtertisch-Management:

Halten Sie den Futtertisch regelmäßig im Auge. Die Kühe müssen jederzeit Zugang zu einer frischen, hochwertigen, gut durchmischten und nicht sortierbaren Ration haben – und zwar auf der gesamten Futtertischlänge. Schieben Sie das Futter regelmäßig nach (vgl. „Bewerten Sie Ihren Futtertisch“ auf Seite R12).


3. Restfutter wiegen:

Das Restfutter, das noch unmittelbar vor der neuen Fütterung im Trog liegt, sollte ähnlich aussehen wie das frische Futter. Wiegen Sie es regelmäßig zurück: Bei den Laktierenden sollten etwa 2,5% des Futters im Trog bleiben, bei den Vorbereitern und Frischmelkern 5 bis 8% und bei den Trockenstehern und Färsen weniger als 2%. Entfernen Sie das Restfutter vor der nächsten Fütterung.


4. Trockenmassegehalt:

Der Trockenmassegehalt von Futtermitteln kann von Woche zu Woche stark variieren. Ermitteln Sie den TM-Gehalt aller Silagen und Futtermittel deshalb mindestens ein- bis zweimal wöchentlich. Dazu sollten Sie einen praktikablen Schnelltest zur Verfügung haben. Passen Sie die TM-Berechnung an, wenn es beim Beladen regnet oder schneit.


5. Futterqualität:

Das ist einfach –Null Toleranz für schimmeliges oder erhitztes Futter in der Ration! Achten Sie bei der Lagerung der Futtermittel penibel darauf, dass keine Hefen und Schimmelpilze entstehen können. Kaufen Sie nur hochwertiges Futter zu.


6. Futterbestände verwalten:

Oft entstehen Probleme, wenn die Kommunikation zwischen Betriebsleiter, Fütterer, Berater und Futterlieferant hakt. Behalten Sie deshalb Ihre Futterbestände im Auge und bestellen Sie rechtzeitig Futter nach. Lagern Sie alte und neue Futtermittel getrennt, um mögliche Pilze oder Hefen nicht zu verschleppen.


7. Futterwechsel:

Wenn Sie Silagen oder Futtermittel wechseln, verschneiden Sie das alte und neue Futter über mindestens zehn Tage. Das begrenzt Störungen und gibt Ihnen Zeit für Futteranalysen und mögliche Rationsanpassungen.


8. Anschnittfläche:

Sie sollten täglich aus allen Lagerstätten Futter entnehmen. Achten Sie bei Fahrsilos auf eine saubere und glatte Anschnittfläche. So begrenzen Sie die Sauerstoffzufuhr und bremsen das Wachstum der Hefen und die Nacherwärmung.


9. Beladegenauigkeit:

Achten Sie bei allen Rationsbestandteilen auf die Ladegenauigkeit. Unser Ziel lautet weniger als 2% Abweichung von der Gesamtmenge. Mit einer Fütterungssoftware lässt sich die Beladegenauigkeit für jede Komponente leicht erfassen. Halten Sie regelmäßig Rücksprache mit Ihrem Fütterer.


10. Futteraufnahme:

Die Kontrolle der täglichen Futteraufnahme der Kühe ist extrem wichtig. Sie sollte weniger als 5% schwanken. Wenn Ihre durchschnittliche Futteraufnahme bei 28 kg TM liegt, darf sie um maximal 1,4 kg variieren, also zwischen 26,6 und 29,4 kg. Bei Abweichungen sollten Sie die Ursachen aufspüren und korrigieren.


11. Sicherheit:

Von größter Bedeutung ist Arbeitssicherheit. Oft entdecken bzw. beheben Betriebsleiter Sicherheitsprobleme erst nach einem Unfall. Das Bewusstsein für mögliche Probleme ist aber der erste Schritt, Unfälle zu vermeiden.


Kontakt: patrick.liste@topagrar.com

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