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70 Milchpreise im Fünf-Jahresvergleich

Lesezeit: 4 Minuten

Strohfeuer oder Beständigkeit: Nur der mehrjährige Milchpreisvergleich zeigt, wie leistungs-fähig eine Molkerei wirklich ist. Dr. Kerstin Keunecke von der AMI hat nachgerechnet.


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Kein Jahr ist wie das andere. Das bekommen die Landwirte inzwischen auch auf dem Milchmarkt zu spüren. Auffällig ist jedoch, dass sich die Preisschwankungen auf den Märkten für Milch und Milchprodukte in den einzelnen Jahren unterschiedlich auf die Auszahlung der Molkerei auswirken: Mal liegen die Milchpreise über dem Bundesschnitt, mal darunter.


Das liegt an den verschiedenen Produktionsschwerpunkten der Molkereien. Zudem können Investitionen oder Fusionskosten den Milchpreis einer Molkerei zunächst reduzieren. Auf der anderen Seite kann der Verkauf von Grundstücken oder Immobilien zu besseren Erlösen in einzelnen Jahren führen.


Deshalb ändert sich beim Jahresvergleich die Molkereirangliste immer wieder. Spannend ist die Frage, welche Molkerei über mehrere Jahre hinweg überdurchschnittlich zahlt.


Die letzten fünf Jahre zwischen 2013 und 2017 waren von ganz unterschiedlichen Marktgegebenheiten geprägt. Die Milcherzeuger gingen durch Höhen und Tiefen.


Volatiler Milchmarkt:

Den Anfang markierten die beiden Rekordjahre 2013 und 2014. Nie zuvor lag die Auszahlungsleistung für konventionell erzeugte Milch mit bis zu 38,01 ct/kg im bundesweiten Jahresschnitt so hoch. Das zeigt der AMI-Milchpreisvergleich.


Ausschlaggebend hierfür war ein witterungsbedingt knappes Exportangebot am Weltmarkt. Gleichzeitig war die Nachfrage, insbesondere aus China, deutlich gewachsen. Die hohen Milchpreise kurbelten allerdings die Milchproduktion an. Die Nachfrage kam nicht mit. Als Folge fielen die Erlöse für Milchprodukte in den Keller. Das zog auch die Erzeugerpreise über rund zwei Jahre mit nach unten.


Im Jahr 2016 fuhren die Milchviehbetriebe mit 26,81 ct/kg das zweitniedrigste Ergebnis seit der Jahrtausendwende ein. Insbesondere in der Europäischen Union schränkten die Landwirte nur langsam die Milchmengen ein, sodass die Erholung der Märkte zunächst auf sich warten ließ.


Dies erfolgte erst im Jahr 2017. Vor allem Milchfett war gesucht und wurde hochpreisig gehandelt. Magermilchpulver blieb das Sorgenkind mit Preisen unterhalb des Interventionsniveaus. Auch Frischmilchprodukte kamen mit der Entwicklung am Fettmarkt nicht mit. Molkereien mit einem hohen Anteil an Pulver und Konsummilch im Portfolio gerieten dadurch ins Hintertreffen. Wer auf fetthaltige Produkte gesetzt hat, war klar im Vorteil.


Konventionell: Süden vorne!

Die niederländische Großmolkerei FrieslandCampina kam mit den wechselhaften Märkten am besten zurecht. Das zeigt die AMI-Auswertung der nach Anlieferungsmenge 40 größten Molkereien.


Die Niederländer zahlten im Schnitt der Jahre 2013 bis 2017 an ihren beiden deutschen Standorten den höchsten Preis für konventionell erzeugte Milch: In Köln kommt die Milchverwaltung FrieslandCampina Germany auf 37,16 ct/ kg, in Heilbronn liegt die Milchwirtschaftliche Beteiligungs AG bei 35,89 ct/ kg (Übersicht 1).


Auf den folgenden Rängen liegen vornehmlich Unternehmen aus Süddeutschland. Dies waren die Milchwerke Schwaben (35,37 ct/kg), Arla Foods mit der Niederlassung in Sonthofen (35,24 ct/kg) sowie die Karwendel-Werke Franz X. Huber (35,21 ct/kg).


Am Tabellenende stehen die Meiereigenossenschaft Holtsee-Aschenberg mit 31,56 ct/kg sowie Rücker mit 32,01 ct/kg.


13 Molkereien bei GVO-frei:

Insbesondere süddeutsche Molkereien haben teils vollständig auf die Erfassung gentechnikfrei erzeugter Milch umgestellt. Für sie ermittelt die AMI einen separaten Preis. Bei dreizehn Molkereien liegen die Preise für Milch ohne Gentechnik seit 2013 vor, sodass ein Fünfjahresmittel berechnet werden konnte.


Auch bei der gentechnikfrei erzeugten Milch hat FrieslandCampina mit 38,30 ct/kg die Nase vorn (Übersicht 2). Dahinter folgen die Milchwerke Berchtesgadener Land aus dem bayerischen Piding mit 37,87 ct/kg. Dritter im Bunde ist die Schwarzwaldmilch aus Freiburg mit 36,59 ct/kg.


Über 50 Cent bei Biomilch:

Aller guten Dinge sind drei – auch bei der Biomilch führt die niederländische FrieslandCampina die Tabelle mit 50,14 ct/kg an (Übersicht 3).


Die zweitplatzierte Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken schafft es bei einer Jahresanlieferung von 500 t mit 50,02 ct/kg ebenfalls über die „magische“ 50 Cent-Hürde. Arla Foods Sonthofen liegt mit 49,75 ct/kg nur knapp darunter.


Was bringt 2018?

Nach einem schwachen Start in das Jahr 2018 drehten die Milchpreise im Juni nach oben. Seitdem ging es kontinuierlich bergauf.


Die Entwicklung bis zum Jahresende hängt maßgeblich von der Milchmenge ab. Vor allem die infolge der Trockenheit eingeschränkte Grundfutterversorgung begleitet den Milchmarkt über den Winter.


Vermutlich sinkt die Milchmenge dadurch regional. Allerdings dürften die Landwirte bei steigenden Milchpreisen verstärkt auf Zukauffuttermittel zurückgreifen. Beide Effekte könnten sich kompensieren.


Im Jahresschnitt 2018 dürften sich die Preise für konventionelle Milch mit standardisierten Inhaltsstoffen bundesweit bei 33,5 bis 34,5 ct/kg einpendeln. Gegenüber 2017 mit 36,05 ct/kg wäre das ein leichter Rückgang.


Kontakt: patrick.liste@topagrar.com

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