Rund 120000 ha blieben nach dem nassen Herbst 2017 unbestellt. Hinzu kommen die noch ausstehenden Verluste nach dem Wintereinbruch Ende Februar. Auf betroffenen Flächen ist der Anbau von Sommerkulturen unausweichlich. Doch bereits zum Jahresende 2017 war das verfügbare zertifizierte Saatgut ausverkauft.
Wie nach dem Auswinterungsjahr 2012 ist nun die Bandbreite der Saatgutqualität sehr groß. Aus europäischen Nachbarländern kommt auch Saatgut der zweiten Generation (Z-2 bzw. C-2) mit einem roten Etikett auf den Markt. Für Weizen und Gerste reichen dann 85% Keimfähigkeit statt der bei Z-1 geforderten 92% aus. Zwar kann auch Z-2 Saatgut über 99% Keimfähigkeit verfügen und von guter Qualität sein. Sinkt aber die Keimfähigkeit auf 85% und ist gleichzeitig die Kornausbildung schlecht (geringes TKG), kann die Triebkraft deutlich abnehmen.
Gerade bei schwierigen Bestellbedingungen durch die Nässe oder ein klutiges Saatbett wird es dann schwierig, einen Bestand zu etablieren.
Lassen Sie im Zweifel von einem anerkannten Probennehmer rechtzeitig eine Saatgutprobe ziehen.