Bei der Ad-libitum-Tränke kann die täglich vom Kalb aufgenommene Milchmenge stark schwanken. In der Spitze sind pro Tier sogar bis zu 23l am Tag möglich. Darauf weist Fachlehrerin Christine Krumm vom LVFZ Achselschwang hin. In der Praxis sei häufig zu beobachten, dass die Tränkemenge in der zweiten Lebenswoche zurückgehe und danach wieder ansteige. Wer sich einmal für ein Tränkesystem (z.B. Ad-libitum, Intensiv- oder Sauertränke) entschieden habe, sollte aber möglichst dabei bleiben, so Krumm.
Wenn ad libitum getränkte Kälber an einem fütterungsbedingten Durchfall leiden, rät sie dazu, zwei Mahlzeiten Milch durch Elektrolyttränke ad libitum zu ersetzen. Voraussetzung sei allerdings, dass das Kalb noch saufe und der Durchfall nicht zu massiv sei. Wer die Vollmilchtränke ansäuert oder bereits angesäuerten Milchaustauscher (MAT) einsetzt, sollte auf eine zusätzliche Mineralstoffzufuhr achten. Für Vollmilch gibt es spezielle Ergänzer.
Die Ansäuerung sollte maximal auf einen pH-Wert von 5 bis 5,5 erfolgen. Je nach eingesetzter Säure ist beim Erwärmen die angegebene Maximal-Temperatur (meist 30°C) einzuhalten, da die Milch sonst schnell ausflockt.