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Automatisch handeln nicht besser

Lesezeit: 2 Minuten

Automatisiertes Hedging (AutoHedge) soll ohne viel Aufwand und ohne hohe Kosten die Preise absichern. Man gibt dabei dem Broker den Auftrag, z.B. schon in den zwölf Monaten vor der Ernte bzw. dem realen Verkaufstermin immer wieder Teilmengen an der Börse zu handeln. Das soll die Ernte gegen einen eventuellen Preisverfall absichern. Ex Ernte oder auch später kann man dann noch über die gesamte Menge verhandeln und deshalb einen besseren Erlös durchsetzen. In der Theorie ist das ein schöner Traum.


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In der Praxis hat diese Idee aber mehrere Haken. Es gehört beispielsweise schon extrem viel Disziplin dazu, auch dann beim AutoHedge zu bleiben, wenn die Marktpreise steigen. Außerdem erwischt man so nicht unbedingt die besten Termine für die Preisabsicherung. Man verbaut sich also die Chance, trotz der Risikominimierung die Erlöse zu optimieren.


Und wie hätte „AutoHedge“ in den letzten Jahren abgeschnitten? Wir haben dieses Modell anhand unserer Preise der Jahre 2006 (seitdem fahren die Kurse richtig Zickzack) bis 2015 für Weizen und Raps in Schleswig-Holstein verglichen mit:


  • der Vermarktung ex Ernte,
  • einer klassischen Drittelstrategie ab der Ernte und
  • einer Drittelstrategie mit Vorkontrakt (Frühjahr vor der Ernte).


Die Ergebnisse sind ernüchternd (vgl. Übers. 1 und 2, Seite 148). Es gab zwar Phasen, in denen die Notierungen bis zur nächsten Ernte stetig sanken. Dann schnitt AutoHedge nicht schlecht ab. Im Schnitt der verglichenen zehn Jahre lagen AutoHedge und der Verkauf ex Ernte allerdings mit jeweils knapp über 166 € pro t beim Weizen und etwa 338 €/t beim Raps nahezu gleichauf. Die Drittelstrategien führten zu deutlich besseren Ergebnissen, beim Raps sogar zu rund 9 bzw. 14 €/t höheren. Und dabei haben wir anfallende Börsen-, Broker-, und Liquiditätskosten beim AutoHedge noch nicht einmal berücksichtigt.


Deshalb: Auch wenn es auf den ersten Blick interessant und bequem erscheint, anderen das Risikomanagement zu überlassen. Tun Sie das nicht leichtfertig. Auch dann nicht, wenn Sie Liquiditätsprobleme haben. In solchen Fällen empfiehlt es sich ohnehin eher, mit der eigenen Hausbank über Lösungsmöglichkeiten zu sprechen.Jörg Mennerich, top agrar

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