Wenn Sie auf eine Bodenbearbeitung nicht verzichten können, sollten Sie die Strategie ändern.Wie wirkt sich das auf die Zwischenfruchteffekte aus?
In einigen Fällen ist es erforderlich, die Zwischenfrucht früh zu bearbeiten. Kritisch ist z.B., wenn die enthaltenen Arten in einer Mischung sehr früh Samen bilden. Wer diese Bestände nicht vorher walzt oder mulcht, muss die Pflanzen später als „Unkraut“ in der Fruchtfolge bekämpfen. Auch zerkleinern einige Landwirte die Bestände frühzeitig, um die Hauptfrucht im Frühjahr einfacher in den Boden zu bringen.
Wer das Zerkleinern früh durchführt und die organische Substanz anschließend unterpflügt, hat zwar den Vorteil, dass sich der Boden im Frühjahr zügig erwärmt und abtrocknet. Nachteilig ist jedoch, dass fast alle positiven Wirkungen der Zwischenfrüchte verloren gehen.
Möchten Sie dennoch nicht auf den Pflug verzichten, sollte der Boden beim Einsatz gut angetrocknet sein. Ein Befahren der Furche bei feuchtem Boden führt zu einer schwer durchwurzelbaren Schmierschicht und Krumenverdichtung. Zudem kann eine „Matte“ aus intensiv zerkleinerten, nicht abgestorbenen Zwischenfrüchten entstehen, wenn man diese bei feuchtem Boden eingearbeitet hat. Die Folge: Das Wasser dringt schlechter in den Boden ein und die Wurzeln können den Unterboden nur eingeschränkt durchwurzeln. Ein erhöhtes Erosionsrisiko und eine reduzierte Tragfähigkeit des Bodens durch den Pflugeinsatz können bis zur Ernte der Hauptfrucht problematisch sein.
Sollte sich der Pflug vor der Hauptfrucht aus phytosanitären Gründen nicht vermeiden lassen, ist es besser, ihn im Spätsommer direkt vor der Zwischenfruchtaussaat bei trockenen Böden einzusetzen.
Grubbern statt pflügen:
Damit sich die Böden auf kühlen Standorten schnell erwärmen und abtrocknen, ist der Grubber eine Alternative zum Pflug. Zu empfehlen ist Folgendes: Zerkleinern Sie zunächst die Zwischenfrucht z.B. mit einer Prismen- oder Messerwalze, wenn der Boden angetrocknet oder gefroren ist. Wichtig ist dabei ein gleichmäßiges, aber nicht zu intensives Zerkleinern. Die folgende Lockerung kann dann mit einem Grubber erfolgen. Eine Tiefe von 10 bis 15 cm reicht aus.Bestens geeignet sind hierfür drei- oder vierbalkige Grubber ohne Nachläufer, die über ein Fahrwerk innerhalb des Zinkenfeldes in der Tiefe geführt werden. So erreicht man eine intensive Lockerung ohne Rückverfestigung. Je früher Sie allerdings diese Lockerung durchführen, umso höher sind die Nachteile. Denn das Grobporenvolumen (Luftanteil) ist direkt nach der Maßnahme in der bearbeiteten Bodenschicht am höchsten und die Erwärmung damit am größten. Durch Setzungsvorgänge und Witterungseinflüsse verringert sich dieses wieder.
Auswaschungsgefahr:
Damit der Hauptfrucht möglichst viele Nährstoffe zur Verfügung stehen, ist Folgendes zu bedenken: Je intensiver und früher Sie den Aufwuchs zerkleinern und je „zarter“ dieser ist, desto schneller erfolgt die Nährstofffreisetzung. Vor allem nach milden, nassen Wintern nimmt die Gefahr der Nitratauswaschung auf sandigen, flachgründigen Böden schnell zu.Erhöhen können Sie die N-Effizienz, indem Sie die Zwischenfrucht gegen Winterende zerkleinern und die organische Substanz erst bei der Saatbettbereitung nicht tiefer als 5 bis 6 cm einarbeiten. Die freiwerdenden Nährstoffe stehen der Hauptfrucht dann passend zur Verfügung.-hm-
