Die Blauzungenkrankheit rückt an Deutschland heran. Daher sollten Land-wirte über die Impfung nachdenken.
Der Serotyp 8 (BTV 8) ist aktuell in Frankreich ca. 40 km vor der belgischen Grenze aufgetreten (Karte). Eine Ausbreitung nach Deutschland ist im Jahr 2017 extrem wahrscheinlich. Wann Serotyp 4 Deutschland erreicht, ist schwieriger zu sagen. Im vergangenen Jahr war die Bewegung von BTV 4 in Österreich und Italien gering.
Einen Schutz vor den Folgen einer BTV-Infektion (4 oder 8) bietet nur die Impfung. Um mit einem stabilen Impfschutz in die Weidesaison zu starten, sollten Schaf- und Rinderhalter jetzt mit dem Hoftierarzt oder dem Tiergesundheitsdienst sprechen. Folgende Punkte sollten sie gemeinsam abwägen:
- Regionen/Herden, die 2006/07 betroffen waren, haben ein hohes Risiko.
- Ebenso Regionen mit vielen Gnitzen (Feuchtgebiete, Flussauen etc.).
- Gefahr von Leistungseinbußen in hochleistenden Herden bei Infektion.
- Und Verlust der Trächtigkeit bzw. Geburt lebensschwacher Kälber.
- Handelsbeschränkungen für ungeimpfte Tiere.
- Verfügbarkeit des Impfstoffs.
Landwirte müssen jederzeit mit dem Auftreten von BTV in Deutschland rechnen. Sie sollten ihre Tiere sehr genau auf Anzeichen einer Infektion beobachten. Symptome sind: Fieber, Leistungseinbruch, Augenentzündungen, Veränderung der Haut am Flotzmaul, Euter und Zitzen, Schwellungen im Kopfbereich und an den Gliedmaßen sowie Anzeichen von Lahmheit.
Dr. Mark Holsteg, RGD NRW