Zugegeben: In vielen Jahren war es besser, die Braugerste nicht vor, sondern erst nach der Ernte zu verkaufen. Deshalb werden in Bayern, Niedersachsen und anderen Bundesländern auch keine Preisempfehlungen für Vorkontrakte mehr herausgegeben. In diesem Jahr dürfte es aber schon Sinn machen, frühzeitig die Preise für einen Teil der neuen Ernte festzumachen.
Braugerste ist nach wie vor rege gefragt. Kein Wunder, schließlich wollen z.B. die europäischen Malzexporteure ihre Anteile am Weltmarkt wieder ausbauen (vgl. Übersicht). Dafür brauchen sie braufähige Gerste. Die Preise für alterntige Ware bewegen sich je nach Standort etwa 35 bis 55 €/t (netto, frei Erfasser) über denen für normale Futtergerste. Von solchen Prämien können Landwirte sonst oft nur träumen. Und noch werden verbreitet auch zur Ernte 2018 vergleichsweise attraktive Kurse genannt:
- Im Norden und Nordosten Deutschlands bewegen sich die Gebote des Handels meistens zwischen 170 und knapp über 180 €/t.
- Im Osten und in der Mitte reicht die Spanne von 160 bis 185 €/t.
- Im Westen und Südwesten werden 165 bis 187 €/t genannt, vereinzelt auch noch knapp über 190 €/t.
- Süddeutsche Abnehmer sprechen über 163 bis 180 €/t.
Falls Sie Preise im oberen Bereich der genannten Spannen festzurren können, sollten Sie zuschlagen. Beobachter rechnen besonders in Norddeutschland mit einer Ausdehnung der Sommergetreideflächen. Denn Wintergetreide kam vielerorts nässebedingt nicht in den Boden. Je mehr Sommergerste ausgesät wird, desto stärker werden Händler bei Braugerste auf die Preisbremse treten. Davor schützen Vorkontrakte.