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Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

Aus dem Heft

Chemisch und mechanisch

Lesezeit: 3 Minuten

Moderne Elektronik soll helfen, weniger zu spritzen. Ob sich Zuckerrübenanbauer auf die Technik verlassen können, testete Christoph Ott.


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Jeder, der schon mal mit der Hacke durch die Zuckerrübenreihen gefahren ist, kennt das Problem: Um die Pflanzen nicht zu beschädigen, muss man langsam fahren. Der Zeitaufwand und somit die Kosten steigen. Das war auch das Ergebnis von Christoph Ott’s Bachelorarbeit. Das wollte er so nicht stehen lassen und startete für seine Masterarbeit einen neuen Versuch. Diesmal sollte eine Kamerasteuerung von Claas die Lenkarbeit übernehmen und so die Fahrgeschwindigkeit sowie die Wirtschaftlichkeit der Hacke mit Bandspritze von Schmotzer erhöhen.


Aufwendiger Versuchsaufbau:

Der Agrarmanagementstudent legte dazu Parzellen sowie einen Großflächenversuch an. Mit den Parzellen konnte Ott die Erträge genau errechnen. Die Großflächenversuche waren besonders für die Ermittlung der Arbeitszeiten nötig. Auf den Flächen hat Ott vier verschiedene Varianten getestet:


Bei den gemessenen Zuckerrübenerträgen traten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Varianten auf. Bei der vierten Variante hielt sich das Unkraut jedoch hartnäckiger im Acker. „Dies lässt sich auf die verschiedenen optimalen Zeitpunkte für das Spritzen und Hacken zurückführen“, gibt Christoph Ott an. Das Spritzmittel wirkt besser auf junge Keimlinge, die Hacke hingegen kommt auch mit weiter entwickelten Unkräutern zurecht. Zudem muss die Witterung beim Hacken recht trocken sein, damit die herausgerissenen Pflanzen nicht wieder anwachsen.


Viele Hindernisse:

Die größten Nachteile des Systems Hacke mit Bandspritze sind aber der hohe Arbeitsaufwand, der große Maschineneinsatz, Verdichtungen in den Fahrspuren sowie die Erosionsgefährdung. Ott konnte nur während der dritten Behandlung mit der Kamerasteuerung fahren. Vorher erkannte die Kamera die kleinen Pflanzen nicht. „Ich habe die Hacke händisch durch die Reihen gelenkt. Das war leider nicht durchgehend mit 7 km/h möglich“, sagt Ott. Für das richtige Tropfenspektrum und die Aufwandmenge benötigten die Spritzdüsen eine Geschwindigkeit von 7 km/h. Deshalb ist Ott selbst in der vierten Variante für die ersten beiden Behandlungen je zweimal durch die Reihen gefahren. Das verdichtet den Boden zusätzlich. Zudem gibt Ott zu bedenken: “Die Mulchbedeckung zwischen den gehackten Reihen hat kontinuierlich abgenommen. Bei einem Starkregenfall habe ich hier stärkere Erosion festgestellt.“


Für den Master ist nach seiner Arbeit klar: Die Flächenspritzung bleibt das Mittel der Wahl. Die Erträge bleiben zwar mit der Hacke und Bandspritzung auf gleichem Niveau, jedoch sind die ökologischen und ökonomischen Nachteile zu groß. Florian Tastowe

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