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Chlorthalonil – gegen Ramularia nötiger denn je!

Lesezeit: 2 Minuten

Wohl selten zuvor hing die leistungsfähige Krankheitsbekämpfung einer Kultur so sehr von nur einem Wirkstoff ab, wie dies aktuell bei Gerste und Chlorthalonil der Fall ist. Schuld daran ist die atemberaubende Geschwindigkeit mit der Ramularia Resistenzen gegen wichtige fungizide Wirkstoffgruppen entwickelt.


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Gegen die Strobilurine bildete der Pilz damals sehr rasch die Mutation G143A. Mittlerweile ist sie flächendeckend in Europa nachweisbar. Nur wenige Jahre nach der Markteinführung der Carboxamide traten erste Resistenzen des Pilzes dagegen auf (Mutationen: C-H142R, C-H149R). Bislang sind sie die Leistungsträger gegen Ramularia. Das „neueste Kapitel“ betrifft Prothioconazol, das einzige Azol mit guter Ramulariawirkung. Auch in diesem Fall hat der Pilz eine unangenehme Überraschung parat. Statt eines schleichenden „Shiftings“ der Azole, hat es Ramularia geschafft, eine Mutation mit vollständigem Wirkverlust auszubilden (I325T).


Setzen sich die Resistenzen gegen Carboxamide und Prothioconazol im Feld durch, bleibt einzig Chlorthalonil gegen Ramularia übrig. Mit diesem Kontaktwirkstoff wäre zwar eine dauerhafte Kontrolle möglich, weil der Multi-site-Wirkstoff nicht von Resistenzen bedroht ist. Dazu muss Chlorthalonil allerdings die Ende Oktober anstehende Neubewertung auf EU-Ebene überstehen und dann die Zulassung entsprechender Produkte auf nationaler Ebene gelingen. Wünschenswert für die Praxis wäre dabei die Zulassung von Solo-Präparaten auch in der Gerste.


Grob geschätzt dürfte allein Ramularia im Mittel der letzten Jahre in Bayern etwa zwei Drittel der Ertragswirkung durch Fungizide in Gerste ausmachen – demnach rund 10 dt/ha. Bei Sommerbraugerste kommen noch Qualitätsparameter hinzu.


Bleibt zu hoffen, dass über die Zukunft von Chlorthalonil allein fachlich entschieden wird und nicht eine „letzte Kleinigkeit im Umweltprofil der Reinsubstanz“ die wichtigen Belange der Resistenzvermeidung aushebelt.

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