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TESTPROTOKOLL

Claas Arion 440 Hexashift

Lesezeit: 6 Minuten

Tolles Raumgefühl, optimale Sicht durch das Glasdach und ein guter Kreuzhebel mit Zusatzfunktionen machen den Arion zur professionellen Frontladermaschine.


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Kabine Testnote: 2,0


Sechspfosten-Kabine, beide Seitenfenster zum Öffnen. Es gibt vier Kabinenversionen, von Standard bis Niedrigdach. Im Test mit Panoramic-Kabine, mit 2,83 m der niedrigste. Der Einstieg von links auf die nur 1,23 m hohe Plattform ist prima, der von rechts ist ebenfalls okay. Die Türen schließen leicht und gut. Die Frontscheibe mit dem fließenden Übergang zum Glasdach sorgt für ein klasse Raumgefühl. Relativ kleiner, aber nicht unbequemer Beifahrersitz. Unter der klappbaren Sitzfläche gibt’s ein Kühlfach. Panoramascheibe, hinten nach innen gezogene C-Säulen und runde Kotflügel sorgen für gute Sicht; nur nach hinten/unten stört der Querholm etwas. Super wäre ein Wischer fürs Panoramadach, vorne ist der Wischerbereich eher knapp. Mit 153 x 157 cm (L x B) liegt das Platzangebot im Schnitt. Robuste Innenverkleidung.


Aufgeräumte Seitenkonsole, die meisten Bedienelemente sind klar gekennzeichnet. Armlehne mit gutem, feinfühligem Hydraulik-Kreuzhebel Electropilot, der gute Zusatzfunktionen bietet: EHR, Daumenschieber fürs Getriebe, Wendegang, Drehzahlspeicher, Sperrtaste, F-Tasten (3, 4, 5), hydraulischer Entlastungsknopf. Die F-Tasten lassen sich übers farbige CIS+-Terminal programmieren: Isobus, Frontladerfunktionen, Hydraulikventile (auf dem Hebel dann leider ohne Timerfunktion, das haben wir beim Pflügen vermisst), Hektar-Zähler, Vorgewende-Management. Über den Umweg des Managements sind weitere Funktionen möglich – wir hätten uns hier ein direktes Programmieren von Allrad, Diff.-Sperre usw. gewünscht. Die Wendeschaltung auf dem Hebel gibt es seit Herbst.


Der Dreh-Drück-Knopf über dem Blinkerhebel navigiert durchs gute Display (kein Touch). Hier laufen die Einstellungen von Getriebe- und Hydraulikfunktionen, Hektar-Zähler, F-Tasten und vom Vorgewende (vier Sequenzen, nur aufnehmen und abspielen, nicht bearbeiten – da ginge mehr!).


Motor Testnote: 2,0


Der Motor des Arion stammt von FPT. Gutes Fußgas und ein guter Handgasschieber am EHR-Bedienzentrum. Drehzahlspeicher auf dem Joystick, per drücken & halten zu programmieren (das bleibt auch nach Motorstopp gespeichert).


Der Motor hat keinen Boost und liefert an der Zapfwelle maximal 83 kW (113 PS) ab. Mit 231 g/kWh ist das FPT- Triebwerk sparsam. Der AdBlue-Verbrauch bewegt sich im Schnitt. Die Kosten für Diesel & AdBlue liegen bei 22 ct/kWh und damit niedriger als der Durchschnitt. Auch im Schnitt über die sechs Messpunkte (inkl. Teillast) bleibt das Triebwerk sehr sparsam.


Getriebe Testnote: 2,5


Der Arion fährt – wie der MF – mit dem Hexashift-Getriebe von Gima: vier Gruppen (A – D) und sechs LS-Stufen (24/24). Der Fahrer schaltet alles per Daumenschieber auf dem Stick. Wie beim klassischen Schaltgetriebe unterbricht der Kraftfluss zum Gruppenwechsel. Per Taste wählt der Fahrer die Automatik für Zugarbeiten (schaltet nur LS-Stufen) oder die Straßenautomatik (schaltet auch die Gruppen). Nur im Feldmodus lässt sich die LS-Stufe begrenzen. Einstellen der Automatik- Schaltpunkte per Display (Auto, Manuell zwischen 1200 und 2200 U/min oder PTO-Modus). Außerdem lässt sich – etwas umständlich – der Anfahrgang wählen, in dem das Getriebe nach jedem Stopp startet.


Bei 1800 U/min gibt’s acht Gänge zwischen 4 und 12 km/h, die Überlappung zwischen den Gruppen B und C ist okay. Der Wendeschalthebel hat uns gut gefallen. Die „Härte“ der Schaltung kann man nicht verändern, vor allem ohne Last schaltete der Arion etwas ruppig. Das kann der Service laut Claas beheben. Seit dem Herbst-Update gibt es Tempomaten und das SmartStop (Auskuppeln/Anhalten übers Brems- pedal).


Hydraulik Testnote: 2,8


Heckhydraulik mit guter Hardware, beide Hubstreben direkt verstellbar. Halter für vier Kupplungskugeln Kategorie III, aber nicht für die Oberlenkerkugel. Beidseitige Außenbedienung. Mit durchschnittlich 4,9 t hebt der Claas 430 kg weniger als der Ø, auch der Hubbereich ist mit 68 cm geringer. Mit der getesteten Frontladerschwinge bleiben 1,8 t Gewichtsreserve, mit einer leichteren Schwinge noch 2,0 t.


Das schöne Bedienteil für die EHR-Funktionen liegt nur etwas zu tief hinter der Sitzarmlehne. Zum Aktivieren der EHR drückt man Heben/Senken hintereinander. Für die obere Position gibt es eine Schloss-taste – wir finden eine zentrale Schloss-taste zum Sperren/Entsperren in jeder Position besser. Die Regler für die EHR-Funktionen liegen am B-Holm. Hier gibt’s auch Tasten für den Geräteanbau (Totmannschaltung). Ebenfalls prima sind die EHR-Knöpfe auf dem Joystick (auf, stopp, ab).


Im Test mit drei elektronischen dw- Steuergeräten und einfachen Anschlüssen. Der Kreuzhebel ist super – wie beim Bagger! Doch das Umschalten von Frontlader/Frontkraftheber auf die Heckanschlüsse fanden wir umständlich. Der Fingertipphebel auf der Konsole steuert das dritte Ventil (etwas weit weg vom Fahrer, ginge aber auch über die programmierte Kreuzhebeltaste). Alle Einstellungen laufen übersichtlich übers Display (Durchfluss getrennt, Timer zusammen). Mit 106 l/min fördert die Pumpe rund 20 l weniger als der Testdurchschnitt. Bei maximal zulässiger Füllhöhe lassen sich 49 l aus dem Getriebe entnehmen (normal 25 l).


Zapfwelle Testnote: 2,0


Im Test mit 540/1000/1000E gut ausgestattet, wechseln per Tasten am B-Holm. Guter Hauptschalter auf der Konsole. Nur das Armaturendisplay zeigt die aktuelle PTO-Drehzahl, das CIS+ nicht. Die An-Aus-Position der Automatik lässt sich leicht einstellen: EHR in die gewünschte Höhe bringen, Automatik länger als 2 Sekunden drücken. Außenbedienung beidseitig (drücken & halten).


Antriebsstrang Testnote: 2,0


Lenksäule mit gutem Verstellbereich, eine kräftige Feder schwenkt sie nach Pedaldruck weg. Ca. 3 1/3 Umdrehung von rechts nach links. Auf der Straße fanden wir die Lenkung manchmal leicht schwammig. Mit 11,15 m hat der Arion den zweitgrößten Wendekreis.


Zur Agritechnica 2017 soll es den 400er optional „GPSready“ geben, also vorbereitet fürs Lenksystem. Unser Arion hatte bereits die Schnell-Lenkung DynamicSteering: Per Display lassen sich drei Modi wählen: 1. manuell mit vier Lenkübersetzungen, 2. geschwindigkeitsabhängig oder 3. die progressive Lenkung. Der letzte Modus gefiel uns besonders: Je weiter man das Lenkrad dreht, desto schneller schlägt die Lenkung ein. Damit kann man z.B. beim Ackern gut geradeaus fahren und am Ende schnell wenden.


Allrad-Schalter kurz drücken: Automatik (aus/an bei 20 km/h), länger als zwei Sekunden: permanent. Diff.-Sperre kurz drücken: Automatik, sie aktiviert auch den Allradantrieb (aus/an bei EHR auf/ab). Sperre komplett lösen ab 20 km/h, nach Druck aufs Bremspedal oder per Schalter. Schalter länger als zwei Sekunden drücken: permanent (aber immer automatisch aus ab 20 km/h).


Fahrkomfort Testnote: 3,0


Im Test mit gefederter Front-achse und mechanischer Kabinenfederung. Beides arbeitet gut zusammen, doch auf sehr schlechten Straßen geht noch was. Weil die Einzelradaufhängung reichlich Schmierpunkte hat, ist die Zentralschmierung sinnvoll (+ 1100 €). Die Bremsen arbeiten gut. Ein Piepton schützt vor Fahrten mit angezogener Handbremse. -gh-

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