Naturnahe Gärten mit heimischen Wildstauden sind im Kommen. Sie sind widerstandsfähig und für viele spezielle Standorte geeignet, ohne sich in puncto Blühfreude hinter den Züchtungen verstecken zu müssen. Einige Gedanken sollte man sich im Vorfeld dennoch machen.
Die meisten Gewächse in unseren Gärten gingen im Laufe der Jahre durch liebevolle, züchterische Hände und wurden dadurch erst zu dem, was sie sind. Wildstauden haben im Gegensatz dazu ihren „ursprünglichen Charakter“ erhalten und sich mit den Jahren in Wald und Flur an die wandelnden klimatischen Bedingungen und Standorte angepasst. Vielerorts erleben die noch vor einigen Jahren als „Unkräuter“ verunglimpften Pflanzen jetzt eine wahre Renaissance. Mal streckt sich der Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea) über die Gartenzäune, mal entdeckt man die aufrechten lila-blauen Blüten des Kriechenden Günsels (Ajuga reptans) am Wiesenrand. Sie bieten Insekten und Tieren Nahrung und Nistplätze. Rund um Hof und Garten sind Wildstauden eher anspruchslos.