Die Kosten für Heizenergie und Strom unterscheiden sich in der Mast je nach Stallsystem deutlich. Die FH Soest hat ein Jahr lang in drei Mastställen gemessen.
Die richtige Luftführung und Klimaregelung hat großen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Leistung der Tiere sowie die Energiekosten. Die FH Soest hat in drei Mastbetrieben ein Jahr lang die Gas- und Stromkosten gemessen.
- Betrieb A bewirtschaftet einen Stall mit 1440 Mastplätzen, das einschalige Mauerwerk besteht aus Wienerberger-Agrarziegeln, im Stall arbeitet ein Luft-Luft-Wärmetauscher.
- Betrieb B hält 1100 Mastschweine, das Mauerwerk besteht aus Wienerberger-Agrarziegeln, die Abluft wird oberflur abgesaugt, die Zulufttechnik besteht aus einer Schlitz-Ganglüftung.
- Betrieb C ist ein Fertigstall mit 480 Plätzen und Betonfertigelementen mit Dämmung und dezentraler Abluftführung. Die Zuluft strömt durch Betonrohre unter dem Stall hindurch in den Zentralgang und dann durch eine diffuse Decke mit Steinwolle als Dämmmaterial in die Abteile.
Ergebnisse: In Betrieb A mit Luft-Luft-Wärmetauscher liegen die Kosten für die Heizenergie mit 0,10 € pro Mastschwein deutlich niedriger als in den anderen beiden Betrieben, die die Abwärme aus der Stallabluft nicht nutzen (vergleiche Übersicht).
Bei den Stromkosten fährt der Betrieb B, der die Luft oberflur absaugt und eine einfache Zuluftführung einsetzt, am günstigsten. Hier wirken sich die geringen Widerstände im Lüftungssystem positiv aus.
Betrieb B weist unter dem Strich auch die niedrigsten Gesamtenergiekosten aus. Am teuersten heizt und lüftet Betrieb C, der mit der diffusen Decke arbeitet. Ein Grund dürfte sein, dass sich die Dämmwolle mit der Zeit zugesetzt hat und erneuert werden müsste.
Fazit: Diffuse Decken können zu echten „Stromfressern“ werden, wenn das Dämmmaterial nicht regelmäßig getauscht wird. Luft-Luft-Wärmetauscher können den Heizenergieverbrauch auch in der Mast senken.
Kontakt: Prof. Dr. Martin Ziron, FH Soest, E-Mail: Ziron.Martin@FH-SWF.de