In Österreich bremsen die drei Genossenschaften Berglandmilch, NÖM und Ennstal Milch die Milchanlieferung.
Den Beginn machte am 1. Januar 2018 Österreichs größte Molkerei Berglandmilch (ca. 1,3 Mrd. kg) mit einer Bonus- Malus-Regelung. Vergleichsbasis ist der Vorjahresmonat. Für jedes weniger gelieferte kg Milch erhalten die Landwirte 10 Cent. Für Überlieferungen mussten sie im Februar 10 ct/kg zahlen. Das brachte nicht den erhofften Erfolg. Deshalb erhöhte die Berglandmilch im März die Strafe auf 15 ct/kg. Bis Mitte März sank die Überlieferung so von über 10% auf 6%.
Am 1. Februar 2018 startete auch die Milchgenossenschaft Niederösterreich (MGN) eine Mengenbegrenzung. Sie ist Lieferant und 25%-Teilhaber an der NÖM AG, dem zweitgrößten Milchverarbeiter (370 Mio. kg). Basis ist die Anlieferungsmenge des Vorjahresmonats oder die Monatsmenge aus den gezeichneten Geschäftsanteilen. Für diese Basismenge erhalten Landwirte den vereinbarten Preis, für Mehrmengen bekommen sie den Spotpreis. Die Überlieferung soll von über 10% auf etwa 6% gesunken sein.
Als drittes Unternehmen führte die Ennstal Milch (85 Mio. kg) im März ein Begrenzungssystem ein. Sie versucht schon länger die Anlieferung mit einer Anteilsregelung (3 ct/kg Überlieferung, 20% als Genossenschaftsanteile) zu stabilisieren. Jetzt gibt es zusätzlich einen Abschlag von 10 ct/kg überlieferter Milch (Basis Vorjahr).