„Mama und ich – wir sind Gegensätze, also charakterlich. Doch Parallelen gibt es schon: Wir haben beide ein Faible für Schönes, für gutes Essen und Ernährung. Wir mögen Ordnung und Struktur.

Kreativ zu sein, das habe ich ganz sicher von ihr. Meine Mutter hat ein Händchen für Dekoration. Sieht einen Bereich auf dem Hof und weiß sofort, was sie daraus macht. Ich habe mir ganz viel von ihrer Kreativität abgeguckt.

Beruflich war ich zuerst auch in Richtung Gestaltung und Design unterwegs. Ich machte diverse Praktika, wollte in Berlin arbeiten, kam dann aber doch zur Landwirtschaft zurück. Heute bin ich hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und Eventmanagerin und total glücklich, dass der Hof unser Zuhause, Beruf, Paradies für die Kinder, alles gleichzeitig ist.

Meine Mutter hat hier vor über 20 Jahren auf Gastronomie gesetzt. Das war eindeutig ihr Impuls. Tobi und ich führen ihn weiter und entwickeln jetzt noch mehr Angebote, z.B. einen Cateringservice und ein Wintercafé.

Unser Zusammenleben ist eng und vertraut. Alles geht ineinander über. Die Kleinen wachsen so auf, wie ich es von früher kenne: Sie sind ganz oft bei ihrer Oma bzw. den Großeltern.

Anstelle von ‚Mama‘ sage ich heute oft ‚Heidrun‘. Das ist gut, hilfreich. Denn nach diesem langen Prozess – Mediation, Übergabe, Gespräche – kommen wir uns jetzt wieder nahe. Sonntags kann es sein, dass wir zusammen in der Sauna sitzen. Sie steht im früheren Schweinestall, ist unsere private Wellness-Oase. Herrlich!“