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Fett besser als Eiweiß bezahlen?

Lesezeit: 2 Minuten

Seit Monaten sind die Butterpreise auf hohem Niveau, die Preise für Magermilchpulver liegen am Boden. Bezahlen die Molkereien Milchfett und Milcheiweiß noch zeitgemäß?


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Feuerriegel: Das ist nicht pauschal zu beantworten. Die guten Erlöse für Butter bringen seit Monaten eine hohe Verwertung für das Milchfett. Aber auch Milcheiweiß, das in Käse oder z.B. in neue proteinangereicherte Produkte fließt, bringt gute Erträge. Anders ist es, wenn man ausschließlich auf die Verwertung von Butter und Magermilchpulver schaut. Hier hat es in den letzten zwei Jahren eine Trendwende gegeben: Früher war der Erlösanteil aus Butter bei ca. 30% und aus Magermilchpulver bei ca. 60%. Viele Molkereien bezahlten Fett und Eiweiß deshalb im Verhältnis von 1:2. Das passt jetzt vielfach nicht mehr.


Welche Anpassung wäre sinnvoll?


Feuerriegel: Dazu ein Beispiel vom Deutschen Milchkontor: Die Molkerei hat bereits ihre Fett- und Eiweißkorrekturwerte an den Grundpreis gekoppelt. Bei einem höheren Grundpreis steigen die Korrekturwerte, bei einem niedrigen Grundpreis sinken sie. Am Verhältnis zueinander ändert sich nichts. Das System ist gut, weil es die tatsächliche Verwertung widerspiegelt und die Landwirte motiviert, die Inhaltsstoffe zu beeinflussen. Diesen Effekt verstärkt die Molkerei noch, indem sie ab Juli auch ihre Fett/Eiweißbewertung von 1:2 auf 1:1,5 ändert. So gibt sie die Wertschöpfung aus der Milch genauer an die Landwirte weiter.


Lassen sich so auch Preissignale schneller an die Landwirte senden?


Feuerriegel: Dafür sind Börsennotierungen, Entwicklungen auf den Produktmärkten und Marktberichte besser geeignet. Über die Korrekturwerte lässt sich die Bezahlung der wertgebenden Milchinhaltsstoffe gewichten. Das kann jede Molkerei individuell steuern und so Anreize schaffen, damit Landwirte ihre Milchinhaltsstoffe anpassen.


Wie können Landwirte die Inhaltsstoffe und ihren Milchpreis verbessern?


Feuerriegel: Verständlicherweise reagieren Milcherzeuger vermutlich erst, wenn sich ein grundlegender Wechsel der Fett/Eiweißbezahlung abzeichnet. Aber auch dann sind die Möglichkeiten begrenzt: Der Milcheiweißgehalt hängt vor allem von der Genetik ab, hier ziehen sich Änderungen somit über einen längeren Zeitraum hin. Der Milchfettgehalt lässt sich zum Teil über die Fütterung steuern. Wenn die Fettverwertung hoch ist, können Landwirte den Milchfettgehalt ein Stück weit erhöhen. Da dabei aber in der Regel die Milchleistung sinkt, müssen sie genau rechnen, ob die höhere Fettbezahlung den Milchverlust ausgleicht.

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