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Gärrest wird zum Phosphordünger

Lesezeit: 2 Minuten

In einem internationalen Projekt arbeiten Forscher daran, Gärrest oder Gülle zu verschiedenen Produkten wie Dünger oder Pflanzenkohle aufzubereiten.


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Ammoniumsulfatsalz, Phosphatdünger und ein Bodenverbesserer in Pelletform: Das sind die Produkte einer Pilotanlage, die seit vier Jahren an der Biogasanlage von Thomas Karle in Kupferzell (Baden-Württemberg) Gärrest aufbereitet. In dem Projekt „Bio-EcoSim“, an dem 15 internationale Partner aus mehreren Ländern beteiligt sind, trennt ein Grobfilter Gülle oder Gärrest im ersten Schritt in eine feste und flüssige Phase. Dazu wird die Gülle durch Zugabe von Schwefelsäure angesäuert. So soll viel Phosphor in der flüssigen Phase bleiben.


Feste Phase wird verkohlt:

Die feste Phase wird in einem speziellen Verfahren getrocknet, das das Fraunhofer Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik (IGB) entwickelt hat. Es arbeitet mit „überhitztem“, also gasförmigem Wasserdampf in einem geschlossenen System, was erheblich effizienter als die Trocknung mit Warmluft sein soll. Anschließend werden die getrockneten, organischen Bestandteile bei über 300 °C mithilfe der Pyrolyse „verkohlt“. Es entsteht Pflanzenkohle, die sich u.a. als Bodenhilfsstoff eignet.


Die flüssige Fraktion dagegen wird in einen Fällungsreaktor geleitet. Durch Zugabe von Chemikalien wird Phosphor in Form von Calciumphosphat, Magnesiumphosphat und Magnesium-ammoniumphosphat ausgefällt und abfiltriert.


Fällung von Ammoniak:

In einem zweiten Schritt wird Stickstoff zurückgewonnen. Dazu wird die flüssige Phase in eine Membranzelle geleitet. Das in Wasser gelöste Ammoniak wandert durch die Membran und wird als Ammoniumsulfat ausgefällt. Das übrig bleibende Wasser (etwa 96% der ursprünglichen Gülle- oder Gärrestmenge) enthält nur noch geringe Spuren an Phosphor und Stickstoff, dafür aber viel Kalium. Darum ist es nach Ansicht des IGB ideal zur Bewässerung geeignet. Bei dem Verfahren fallen pro Tonne Gülle rund 11 kg Phosphor an.


Laut IGB lassen sich die einzelnen Produkte des Prozesses zu einer je nach Pflanzenart und Bodenbeschaffenheit abgestimmten Nährstoffzusammensetzung vermischen.


Noch ist die Anlage nicht marktreif und wäre so teuer, dass der Verkauf des Düngers keine Amortisation erlaubt. Aber die Partner sind sich sicher, dass dieses Verfahren zur Lösung des Nährstoffproblems beitragen kann. Interessant ist auch, dass sich einzelne Verfahrensschritte auch als separate Module einsetzen lassen. Weitere Informationen: www.bioecosim.eu -neu-

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