Sich bei der Beetgestaltung auf Wildstauden zu beschränken, bedeutet in keinem Fall, im Garten auf Form- und Farbvielfalt zu verzichten. Hat man die Standortbedingungen geklärt, gilt es, die Stauden gut miteinander zu verpaaren.
Gleich vorab: Das Zusammensetzen mehrerer „Wucherer“ mit gleichen Standortbedingungen ist zwar möglich, erfordert aber einiges an Fachwissen und Fingerspitzengefühl. Stauden wie der Kriechender Günsel (Ajuga reptans) und das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia), die sich gerne ausbreiten, sollte man lieber direkt dort pflanzen, wo sie das auch dürfen. Vor dem Setzen der Pflanzen um diese Eigenheit zu wissen, ist das A und O für ein sortenreiches Staudenbeet.
Weniger ist mehr:
Die Gartenplanerin Elke Kuper empfiehlt, im Wildstaudenbeet lieber mit einer reduzierten Zahl an Pflanzen zu beginnen. Neun bis elf Stauden pro Quadratmeter sind für den Start genug. In ein Beet würde die Expertin nicht mehr als 15 verschiedene Stauden setzen. Dazu sollten sich zwei bis drei Sträucher, z.B. die heimische Kornelkirsche (Cornus mas) und einige Zwiebelblumen (an sonnigen Standorten) gesellen, um auch früh im Jahr bunte Blüten im Beet zu sehen. Bekannte Sorten wie die Wald-Schlüsselblume (Primula elatior), das Sommer- Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) oder die Kissen-Primeln (Primula vurlgaris) empfiehlt die Expertin dagegen für Beete in halbschattiger Lage.In die Natur integriert:
Auch die natürlichen Formen des Gartens können ein wichtiger Gestaltungsfaktor sein. Natürliche Erhebungen kann man beispielsweise mit Natursteinmauern auffangen, kleine Gewässer oder den Löschteich mit Stauden in verschiedenen Höhen geradezu umramen. Auch entlang eines kurzen Weges gepflanzt entfalten die Wildstauden eine ganz besondere Wirkung. Wer mag, kann so ganz individuelle Wildpfade im eigenen Garten anlegen.Der wichtigste Rat der Fachfrau: „Lassen Sie die Stauden einfach in Ruhe wachsen. Manchmal brauchen sie einige Jahre, bevor sie ihre volle Blütenpracht zeigen.
Inwieweit ein Gärtner bei der Gestaltung auf heimische oder exotische Pflanzen mit ähnlichen Klimaanforderungen zurückgreift, bleibt eine Frage des Geschmacks und der eigenen Gartenphilosophie. Katharina Meusener