Obwohl einige ertragreiche A-Weizen nur mäßige Proteingehalte erreichen, zeichnen sie sich durch gute Backeigenschaften aus. Partien dieser Weizensorten würden sich somit trotz ihrer leichten Proteinschwäche sehr gut für die Vermahlung eignen.
Da die Bäcker und insbesondere die industriellen Bäcker aber fast immer auch Protein- und Klebergehalte in den Kontrakten spezifizieren, lassen sich diese Sorten derzeit nicht als Qualitätsweizen vermarkten. Sinnvoll wäre es, diese Parameter bei den „Qualitätstypen“ anzupassen. Offensichtlich wird dazu aber noch viel Überzeugungsarbeit nötig sein.
Voraussichtlich werden der Handel und die Müller ihre eingefahrene Preisgestaltung erst ändern und spezielle Qualitätsaspekte sortenspezifisch honorieren, wenn proteinreicher Weizen knapp und teuer wird. Zu diesen proteinschwächeren Weizensorten, die im Backversuch aber gute Backvolumen erreichen, zählen Apostel (A), LG Imposanto (B) und Design (B). Zurzeit stehen diese Sorten nur im Anbau, wenn sie in einer Region im Ertrag vorne stehen – schade, denn sie können mehr!