Um die Umwelt zu schonen, sollten Schweine möglichst mit Eiweißfuttermitteln aus heimischem Anbau versorgt werden. An der baden-württembergischen Landesanstalt für Schweinezucht in Boxberg wurde in einem Versuch mit weiblichen Mastschweinen geprüft, ob importiertes, gentechnikfreies Sojaextraktionsschrot in HP-Qualität durch verschiedene Proteinträger aus europäischen Anbaugebieten im Futter ersetzt werden kann.
Für den Versuch standen 100 weibliche Tiere der Herkunft German Genetic zur Verfügung, die Fütterung erfolgte zweiphasig. Folgende Versuchsgruppen wurden gebildet:
- Kontrolle: Einsatz von importiertem, gentechnikfreiem Sojaextraktionsschrot im Vor- und Endmastfutter.
- Versuch: Proteinergänzung durch Rapsextraktionsschrot, Rapsexpeller, Donausoja-Extraktionsschrot sowie vollfette, getoastete Sojabohnen und Ackerbohnen in der Vor- und Endmast. Einsatz von Weizenschlempe nur in der Vormast.
Um in den Rationen vergleichbare Rohproteinwerte zu erreichen, lag der Anteil an Proteinfuttermitteln in der Vormastmischung bei 19% (Kontrolle) bzw. 31% (Versuch). In der Endmastration waren es in der Kontrollration 16% und in der Versuchsration 25%.
Ergebnisse: Wie die Übersicht zeigt, lagen die Mast- und Schlachtleistungen insgesamt auf einem hohen Niveau. Weder die täglichen Zunahmen, noch die aufgenommenen Futtermengen und die Futterverwertung wurden durch den Einsatz von heimischen Proteinträgern negativ beeinflusst. Das gleiche Bild zeigte sich bei den Schlachtleistungen und der Fleischqualität. Signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen gab es nicht.
Fazit: Beim Einsatz von Proteinträgern aus europäischen Anbaugebieten sind keine negativen Effekte auf die Mast- und Schlachtleistung von weiblichen Mastschweinen zu erwarten.
Kontakt: Dr. Bernhard Zacharias, LSZ Boxberg, E-Mail: bernhard.zacharias@lsz.bwl.de