Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

Haben Sie Ihren Schlepper gut versichert?

Lesezeit: 6 Minuten

Bei der Schlepperversicherung lässt sich Geld sparen. Bis zu 1000 € und mehr Prämienersparnis pro Schlepper und Jahr sind durchaus drin. Wir zeigen, worauf Sie achten sollten.


Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Jetzt ist es Zeit, die Schlepperhaftpflichtversicherung zu überprüfen. Die meisten Verträge laufen bis 31. Dezember und können bis zum 30. November gekündigt werden. Anlass genug, um sich Angebote verschiedener Versicherer einzuholen und zu vergleichen. Das kann sich lohnen!


top agrar hat 15 Versicherungen und 10 Makler um aktuelle Angebote für die 80, 150 und 250 PS-Schlepper gebeten. Acht Versicherungen und vier Versicherungsmakler haben uns ihre Prämienangebote zukommen lassen (siehe Übersichten 1 bis 3).


Das Ergebnis zeigt: Die Prämienhöhen der Schlepperversicherung unterscheiden sich bei vergleichbaren Versicherungsbedingungen teilweise gravierend, vor allem in den niedrigen Schadenfreiheitsklassen (SF-Klassen). Ein Versicherungswechsel kann also bares Geld bringen. Aber auch das Gesamtpaket muss stimmen.


SF-Klassen geschickt einsetzen:

Bei leistungsstarken Schleppern können Sie mehr als 1000 € im Jahr an Prämie einsparen (Übers. 1 bis 3). Insbesondere bei neuen Schleppern und nach Rückstufungen in niedrigere SF-Klassen empfiehlt es sich, zu vergleichen.


Wenn der Schlepper dann über Jahre schadenfrei fährt, sinkt in aller Regel die Prämie. Denn die meisten der Versicherer arbeiten mit ca. 20 SF-Klassen in der Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung. In der höchsten SF-Klasse beträgt der Beitragsnachlass fast bis zu 80%.


Davon profitieren Sie auch beim Neuschlepper, wenn Sie den SF-Rabatt vom ausgedienten Schlepper auf den neuen übertragen. Das geht oft auch mit „ruhenden“ Rabatten, z.B. von Pkw, Lkw oder Motorrädern. Oder Sie übertragen den SF-Rabatt eines noch im Einsatz befindlichen kleinen Schleppers auf den neuen Schlepper und schließen für den kleinen Schlepper einen neuen Vertrag.


Aber aufgepasst: Oft war der alte Schlepper nur teilkaskoversichert, Sie wollen den neuen aber vollkaskoversichern. Dann müssen Sie bei einigen Versicherern in der Vollkasko des neuen Schleppers mit einer höheren SF-Klasse starten. Andere Versicherer übertragen dagegen eine günstige SF-Einstufung in der Haftpflicht auch auf die Vollkaskoversicherung. Fragen Sie konkret nach und vergleichen Sie.


Droht wegen eines kleineren Schadens eine Rückstufung, ist es oft sinnvoll, den Schaden selbst zu übernehmen, um eine Höherstufung zu vermeiden. Dabei müssen Sie den Schaden aber nicht sofort übernehmen, sondern können den Schadenfall erst mal vom Versicherer abwickeln lassen und sich danach entscheiden, ob Sie den Schaden übernehmen wollen oder nicht.


Rabatte prüfen:

Versichern Sie mehrere Schlepper oder ggf. auch sonstige Fahrzeuge bei einem Anbieter, können Sie u.U. von einem Flotten- oder Branchentarif profitieren. Diese gibt es bei einigen Anbietern ab zwei oder drei Fahrzeugen, bei anderen ab fünf oder sechs Fahrzeugen. Je nach Versicherer gibt es beim Flottentarif Vergünstigungen durch eine Einstufung in bessere SF-Klassen oder durch prozentuale Nachlässe auf die Prämie von z.B. 5%. Im Einzelfall verzichten Versicherer im Flottentarif auch auf Rückstufungen nach einem Schadenfall.


Manche Versicherer bieten sogenannte Bündelungsnachlässe von z.B. 10% oder 20% auf die gesamte Versicherungsprämie, wenn Sie noch andere betriebliche Versicherungen bei dem jeweiligen Versicherer abschließen. Aber schauen Sie nicht nur auf die Nachlässe, sondern prüfen Sie auch die einzelnen Versicherungsverträge. Denn der beste Kfz-Versicherer hat nicht unbedingt die besten Versicherungen für den ganzen Betrieb.


Fragen Sie die Versicherer auch ruhig nach weiteren Sonderrabatten. So gibt es teilweise Rabatte im Sinne der Zweitwageneinstufung oder für ein absolviertes Fahrsicherheitstraining. Angeboten werden auch generelle Sondereinstufungen für landwirtschaftliche Fahrzeuge oder Preisnachlässe im Einzelfall.


Vollkasko optimieren:

Eine Vollkaskoversicherung haben Landwirte in der Vergangenheit meist nur für neue Schlepper über weniger Jahre abgeschlossen. Bei modernen Schleppern, die oft mit 40 bis 50 km/h und schwersten Anhängemaschinen im Straßenverkehr unterwegs sind, steigt jedoch das Risiko für schwere Schäden auch durch selbst verschuldete Unfälle. Für hochpreisige, leistungsstarke Schlepper sollten Landwirte deshalb ggf. auch über die ersten Jahre hinaus eine Vollkaskoversicherung abschließen.


Dabei sollten Sie auch Brems-, Betriebs- und Bruchschäden mitversichern, v.a. wenn Sie verschiedene Fahrer auf dem Schlepper einsetzen. Schnell kommt es bei den großen, schnellen Schleppern z.B. zu gravierenden und kostenträchtigen Verwindungsschäden, weil der Anhänger wegen Überladung gekippt ist. Solche Schäden fallen nicht unter die Standarddeckung der Vollkasko, da sie nicht durch einen Zusammenstoß, Aufprall oder ähnliches entstanden sind.


Die zusätzliche Versicherung bietet aber nicht jeder Versicherer an. Fragen Sie konkret nach. Außerdem hat die Zusatzversicherung ihren Preis. Der Zuschlag liegt oft zwischen 20% und 30%, manchmal auch bei 50% der Vollkaskoprämie. In unseren Übersichten haben wir die Vollkaskoversicherung einschließlich Brems-, Betriebs- und Bruchschäden dargestellt, soweit die Versicherer diese anbieten. Prämie einsparen in der Vollkasko können Sie dagegen durch die Vereinbarung eines höheren Selbstbehaltes (SB). Dieser darf durchaus bei 1 bis 2% des Fahrzeuganschaffungswertes liegen, also z.B. 1500 bis 3000 € für einen Schlepper mit einem Anschaffungswert von 150000 €. Schließlich müssen Sie die Selbstbeteiliung nur bei sehr großen Schäden bzw. Totalschaden des Fahrzeugs zahlen. Lassen Sie sich die Versicherungsprämie mal mit verschiedenen Selbstbehalten in der Vollkasko rechnen. Je nach Schlepper und Versicherung können Sie bis zu mehreren hundert Euro Jahresprämie sparen.


Für ältere, weniger hochwertige Schlepper sollten Sie i.d.R. noch eine Teilkaskoversicherung vereinbaren, die ggf. für Feuerschäden, Diebstahl, Glasbruch, Wild- und Elementarschäden aufkommt. Als Selbstbeteiligung können Sie 150 € bis 1000 € pro Schadenfall vereinbaren.


Hohe Leistung, hohe Prämien:

Je mehr kW, desto höher die Prämie für Ihren Schlepper. Besonders ärgerlich ist das, wenn der Schlepper eine kW-Klassen-Grenze knapp überschreitet, z.B. gerade über der Grenze von 158 kW liegt und direkt 100 oder 200 € mehr Prämie kostet. Dann kann es sich lohnen, mit Hersteller oder TÜV eine Drosselung der kW-Zahl zu vereinbaren.


Landwirte in ländlichen Regionen profitieren meist von der oft üblichen Staffelung der Prämien nach Regionalklassen. Denn in Regionen mit geringer Schadenwahrscheinlichkeit nehmen die Versicherer geringere Prämien als in Regionen mit häufigen bzw. teuren Schäden. Landwirte in Regionen mit hoher Schadenwahrscheinlichkeit sind dagegen u.U. besser bedient mit Tarifen ohne Regionalklassen.


Unser Rat:

Holen Sie sich immer Angebote mehrere Versicherer ein. Prüfen Sie, ob alle notwendigen Leistungen enthalten sind. Achten Sie z.B. auf die Deckungssumme für die Kfz-Haftpflicht, diese sollte insgesamt 100 Mio. € betragen, dabei mind. 7,5 Mio. € für Personenschäden, 12 Mio. € für Sachschäden und 50000 € für Vermögensschäden.


Checken Sie auch, ob und unter welchen Bedingungen überbetriebliche Arbeiten, Brauchtumsveranstaltungen und Umweltschäden abgesichert sind. Andererseits können Sie evtl. unnötige Leistungseinschlüsse aus dem Vertrag nehmen, z.B. für Nebentätigkeiten, die mit dem Schlepper gar nicht gemacht werden oder für Aufbauten (z.B. Frontlader, Spritze), die für den Schlepper nicht genutzt werden.


Schauen Sie sich aber auch den Versicherer genau an! Kümmert sich der Vermittler aktiv um Ihre Belange? Wie läuft die Abwicklung im Schadenfall? Fragen Sie ruhig kritisch nach. Bei Mak-lern sollten Sie in Erfahrung bringen, welche Versicherung hinter dem Angebot steht.


Haben Sie ein gutes Gefühl und stimmen Bedingungen plus Preis, können Sie einen Wechsel wagen. -sv-


top agrar-SerieRettungsschirm Versicherung

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.