Neben der Auswahl potenter Produkte gegen das jeweilige Ungras müssen unbedingt die Wirkstoffklassen im Blick behalten werden. Generell sollte innerhalb einer Kultur zwischen Herbst- und Frühjahrsbehandlung ein Wechsel der Wirkstoffklasse stattfinden. Wurden die Herbstbehandlungen im Weizen mit Produkten aus der Klasse der ALS-Hemmer durchgeführt (Sulfonylharnstoffe – Klasse B, z.B. Atlantis), ist bei notwendigen Frühjahrsbehandlungen auf eine andere Wirkstoffklasse auszuweichen. Das heißt, es bleibt nur noch die Klasse der ACC-Hemmer (Axial, Traxos) übrig.
Generell sollte die Herbstbehandlung mit Mitteln der Wirkstoffgruppe K (Flufenacet, z.B. Herold, Bacara, Malibu etc.) und/oder N (Prosulfocarb, z.B. Boxer, Filon) bzw. C (Chlortoluron, z.B. Carmina, Trinity etc.) erfolgen. Dadurch stehen die ALS-Hemmer für das Frühjahr und die ACC-Hemmer für die Nachbehandlung im Spätherbst oder Frühjahr parat. Diese Regel gilt sowohl für Ackerfuchsschwanz als auch für Windhalm.
Ebenso ist es aus resistenzstrategischen Gründen ratsam, bei der Auswahl der Mittel die komplette Fruchtfolge zu überblicken, um auch dort einen Wirkstoffwechsel vornehmen zu können. Beherzigen Sie diesen Rat nicht erst, wenn Probleme da sind. Denn sie kosten ungleich mehr Aufwand.