Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

Aus dem Heft

„Hackfleisch und Gulasch sind die Renner“

Lesezeit: 4 Minuten

Felix Wirtz aus Prillwitz in Mecklenburg-Vorpommern hält 210 Limousin-Rinder im Vollerwerb. Um die Wertschöpfung zu erhöhen, will er die Direktvermarktung ausbauen.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Felix Wirtz bringt als gelernter Fleischer optimale Bedingungen mit, um seine Fleischrinder direkt zu vermarkten. So weiß er zum Beispiel genau, worauf es bei der Fleischqualität ankommt und kann die Schlachtkörper auf seinem „Limousin-Hof Zippelow“ entsprechend selbst zerlegen.


Sein Erfolg gibt ihm recht: Pro Jahr vermarktet er 40 bis 45 Schlachtrinder – vorwiegend an Stammkunden. Rund 75% davon gehen als 10- bis 15-kg-Pakete über die Theke seines Hofladens, der Rest an den Schlachthof. „Hackfleisch und Gulasch sind die Renner“, sagt der Betriebsleiter. Für die Qualität des Fleisches spricht auch, dass viele Kunden ihr Fleisch inzwischen im Internet vorbestellen und später im Hofladen abholen.


Steigende Pachtpreise:

Felix Wirtz stammt ursprünglich aus Bayern und hat 2010 gemeinsam mit seinem Vater eine alte LPG-Anlage in Prillwitz (Mecklenburg-Vorpommern) mit 70 ha gekauft. Nach dem Umbau der Milchviehställe sind sie im Vollerwerb in die Mutterkuhhaltung mit 210 Limousin-Rindern eingestiegen.


Insgesamt bewirtschaften sie heute 120 ha Acker und 100 ha Grünland bei Pachtpreisen von 350 bis 500 €/ha bzw. 80 bis 120 €/ha. Neben dem Betriebs-leiter arbeitet ein Festangestellter auf dem Hof.


Das Winterhalbjahr verbringt die Herde im Offenstall. Die Abkalber hält Wirtz in einer separaten Strohhalle und füttert dort ausschließlich Heu. „Sie bekommen nur abends Futter, damit sie tagsüber kalben und wir die Geburten so besser überwachen können“, begründet der junge Unternehmer.


Zu Beginn und am Ende der Weidesaison füttert er Grassilage zu. Die Kälber haben auch draußen Zugang zu einem Kälberschlupf mit Schrot.


Von Dezember bis Juni laufen insgesamt sieben Deckbullen in kleineren Mutterkuh-Gruppen mit je zwölf Tieren mit. „Gute Bullen werden aber auch in mehreren Herden eingesetzt“, sagt er. Zudem lässt er einen Teil der Tiere künstlich besamen. Vier Kühe der Rasse Uckermärker dienen außerdem als Embryoträger.


Das Erstbelegungsalter beträgt 17 bis 18 Monate. „Tiere, die beim zweiten Mal nicht tragend sind, fliegen raus“, sagt Wirtz. Durch die Zwischenkalbezeit von 363 Tagen erreicht die Herde eine Abkalberate von 100%. Geburtshilfe ist meist nur bei Färsen, die zu lange in den Wehen liegen, nötig. Durch Totgeburten und Fehllagen liegen die Kälberverluste bei ca. 5%.


Individuelle Trockenstehphase:

Die Dauer der Trockenstehphase fällt je nach Kondition der Kühe unterschiedlich aus. „Aber mindestens sechs Wochen“, sagt Wirtz. In der Regel beträgt die Säugedauer sieben bis zehn Monate. „Bei den Erstkalbern setzen wir die Kälber schon früher ab, damit sich die Kühe erholen können.“ Die ältesten Kühe auf dem Limousinhof bekommen jetzt ihr achtes Kalb. Die Remontierungsrate seiner Herde liegt bei 20%. Als wichtigste Abgangsursachen nennt Wirtz Unfruchtbarkeit, Fundamentprobleme und aggressive Charaktere.


Wirtz verkauft nur wenige männliche Absetzer ab Hof und über Auktionen. Sie wiegen dann meist zwischen 300 bis 450 kg und erlösen zwischen 750 und 900 €. Für die Bullen und Färsen, die er schlachten lässt, organisiert die RinderAllianz den Transport zum Schlachthof in Teterow und wieder zurück. Die Schlachtkörper kommen dann für zwei Tage ins Kühlhaus, bevor Wirtz mit dem Zerlegen beginnt.


Angst vor dem Wolf:

Kopfschmerzen bereiten dem jungen Tierhalter die steigenden Flächenpreise und die Diskussion um den Wolf. Denn bisher ist unklar, wie man Mutterkuh-Herden ausreichend davor schützen kann. Zudem beschäftigt ihn, dass viele Verbraucher immer weniger Wert auf qualitativ hochwertige Lebensmittel legen. Deshalb will Felix Wirtz die eigene Direktvermarktung ausbauen: „Unser Ziel ist es, den Hofladen einmal wöchentlich statt nur zwei- bis dreimal im Monat zu öffnen.“ Jeanine Maas

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.