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„Hoppla, jetzt ist schon 26 Uhr“

Lesezeit: 3 Minuten

Jutta Löbert schafft sich Zeit für etwas Eigenes. Daraus schöpft sie Kraft und Zufriedenheit.


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Jutta Löbert ist Ortsbäuerin und im Kreisvorstand der bayerischen Landfrauen im Landkreis Ebersberg. Sie hält als ausgewiesene Ernährungsfachfrau Vorträge auf freiberuflicher Basis und gibt ihre Tipps auch im Fernsehen in der Sendung „Wir in Bayern“ weiter.


Zusammen mit ihrem Mann führt sie in Hergolding ein Lohnunternehmen mit fünf Mähdreschern und einen 40-ha-Ackerbau-Betrieb. Dabei managt die gelernte und studierte Hauswirtschafterin den Haushalt, pflegt den Garten, macht die Buchhaltung und kümmert sich um ihre zwei Kinder im Teenageralter.


Prioritäten setzen:

Wie stemmt man so ein Mammut-Programm? Zuallererst setzt sie klare Prioritäten: „Der Betrieb und die Familie gehen definitiv vor!“ Und sie profitiert von ihrem Organisationstalent: „In der Ausbildung zur Hauswirtschafterin lernt man natürlich, Pläne zu erstellen“, sagt die Bäuerin. Außerdem habe ihr ihre Mutter eine perfekte Organisation vorgelebt.


Sie und ihr Mann tragen jeweils alle Termine in die eigenen Outlook-Kalender auf dem PC ein und tauschen sie dann aus. In der stressigen Druschsaison arbeitet die Landfrau abends einen exakten Plan für den nächsten Tag aus.


Zu jeder Aufgabe notiert sie die geschätzte Dauer und gibt zusätzlich noch 30 Minuten als Puffer dazu. Löbert: „Es ist ganz wichtig, dass man einschätzen kann, wie viel Zeit man für einzelne Dinge benötigt. Meine Erfahrungswerte helfen mir da sehr“.


Sich weniger vornehmen:

Trotzdem muss sie bei der Planung oft über sich selbst lachen: „Manchmal merke ich, hoppla, jetzt ist schon 26 Uhr, hier stimmt etwas nicht mehr!“ Sie versucht grundsätzlich, sich weniger vorzunehmen: „Wenn ich zu viel einplane und ich schaffe es nicht, bin ich abends unzufrieden. Bekomme ich jedoch mehr gebacken als vorgenommen, dann bin ich auch stolz darauf.“ Dafür belohne sie sich schon mal selbst. Trotz aller Struktur gab es jedoch auch bei Löbert Phasen, in denen sie sich übernommen hat: „Als ich in den Gemeinderat gewählt wurde, war das plötzlich zu viel.“


Die Landfrau war abends nur noch selten zu Hause und wurde in dieser Zeit „grantig und ungerecht“ und eine „Zumutung für die Familie“ wie sie sagt. Die Folge war, dass sie die Reißleine gezogen hat: „Da half nur noch das Weglassen von Abendterminen. Ich musste einfach etwas verändern!“


Bestätigung von außen:

Sehr wichtig ist für die Bäuerin auch die Bestätigung von außen, die sie über ihre Vortragstätigkeit erfährt: „Man braucht Zeit für etwas Eigenes, zu Hause klatscht nämlich keiner, wenn das Bad geputztist!“


Heute ist sie mit ihrem Alltag, so wie er verläuft, zufrieden. Sie wünscht sich nur einen festen Tag in der Woche für die Büroarbeit, die sie, wie sie unumwunden zugibt, nicht so mag und deswegen gerne verschiebt. Eigentlich gehe es dabei nur um das Anfangen und Tun, meint sie lachend.


In stressigen Situationen während der Erntezeit sagt sich Jutta Löbert oft, dass jetzt andere Dinge wie etwa Wäsche waschen ruhig mal warten können. Damit hat sie ihren Frieden gemacht. Und wenn ein Telefonanruf gerade zeitlich ungeschickt ist, sagt sie es auch.


Entspannen kann sie bei einem guten Buch oder beim Sport. Jutta Löbert: „Ich merke, dass ich mit Bewegung einfach ausgeglichener bin!“ -ck-

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