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„Ich will weiter wachsen“

Lesezeit: 3 Minuten

Jerzy Pacan ist Putenmäster. Sein Betrieb liegt nur eine Autostunde entfernt von der deutschen Grenze im Ort Nowa Niedrzwica in der Provinz Lubuskie. Zusammen mit seiner Frau Anna und seinen beiden Söhnen produziert er jedes Jahr knapp 150000 Puten. Damit ist sein Betrieb groß, aber für polnische Verhältnisse nicht ungewöhnlich groß.


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Pacan leitet den Betrieb schon seit 1993. Zunächst hatte er den Hof von der Agricultural Property Agency (ANR) gepachtet, die vergleichbar ist mit der Treuhand in Deutschland. Heute gehören ihm 1020 ha der insgesamt 1350 ha.


Der geschäftstüchtige Landwirt baut Getreide, Mais und Raps an. Auf den kargen Böden mit knappen Niederschlägen (500 bis 600mm) erreicht er erstaunlich hohe Erträge. Bei Gerste, Weizen und Triticale kommt er meist auf 7 bis 8,5 t/ha. „Ohne die 4000 bis 5000 t Putenmist, die wir jedes Jahr verteilen, wären diese Erträge nicht möglich“, ist Pacan überzeugt.


Was er auf dem Acker erntet, wird fast vollständig in der eigenen Mahl- und Mischanlage verarbeitet und an die Puten und Schweine verfüttert. Zu dem Betrieb gehören nämlich auch noch 150 Sauen, mit denen er im geschlossenen System rund 4400 Schlachtschweine erzeugt. Sein Hauptgeschäft sind aber die Puten, mit denen er rund 75% des Umsatzes macht.


Trend früh erkannt.

Wie viele polnische Landwirte hat Pacan früh erkannt, dass der Bedarf an Geflügelfleisch wachsen wird. Vor rund 20 Jahren stallte er seine ersten Putenküken ein. Mittlerweile hat er 14 Ställe mit einer Gesamtfläche von 20000 Quadratmetern. Pro Jahr schafft er drei Durchgänge mit jeweils 24000 Putenhähnen und -hennen. Die Küken kauft er beim größten deutschen Putenzüchter Moorgut Kartzfehn, der seit der Wende auch im ostdeutschen Neuruppin Puten vermehrt. Auch sonst orientiert sich der Betrieb stark in Richtung Deutschland. Denn die fertigen Puten gehen an den polnischen Schlachtbetrieb Bomadek, der zum deutschen Wiesenhof-Konzern gehört. Auch das Fleisch landet deshalb zu großen Teilen im Nachbarland bzw. in Westeuropa.


Insgesamt beschäftigt Pacan 28 Mitarbeiter, von denen sechs ausschließlich in den Putenställen unterwegs sind. Arbeitsspitzen gibt es vor allem im Januar, Juni und November, wenn die Ställe gesäubert werden. „Allein mit dem Entmisten sind fünf Mitarbeiter zwei Wochen beschäftigt“, erklärt Pacan.


Pacan hat in den letzten Jahren expandiert. Um Baukosten zu sparen, setzte er dabei für relativ einfache Arbeiten wie Ausschachten oder Zäuneziehen gerne seine eigenen Mitarbeiter ein. An die komplexeren Arbeiten im Stall lässt er aber nur Spezialisten.


Auch wenn der Putenmarkt zuletzt schwierig war, hat Pacan 2016 keine roten Zahlen geschrieben. „Seit Jahresanfang steigen die Preise auch wieder“, erklärt er zuversichtlich. Der 70-jährige Unternehmer will sogar weiter investieren. Die Regierung legt ihm dabei keine Steine in den Weg. Im Gegenteil, sie bietet Landwirten vergünstigte Kredite. Während Banken normalerweise 4,5% Zinsen verlangen, sind es für Agrarkredite nur 3%. Für Pacan steht fest: „Ich will künftig noch mehr Puten mästen!“

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