Viele Impfstoffe enthalten Hilfsstoffe, die die Wirkung des Antigens verstärken und damit die Immunantwort verbessern sollen. Diese Hilfsstoffe werden als Adjuvantien bezeichnet. Es gibt z.B. Adjuvantien auf Wasser- und auf Mineralöl-Basis. Beide haben verschiedene Vor- und Nachteile.
Die FH Südwestfalen hat zwei Kombi-Impfstoffe gegen PCV2 und Mykoplasmen verglichen, die verschiedene Adjuvantien enthielten. Zwei Würfe mit insgesamt 23 Ferkeln wurden mit einem Impfstoff geimpft, der ein Adjuvans auf Mineralöl-Basis enthielt. Zwei weitere Würfe mit 21 Ferkeln erhielten einen Impfstoff auf Wasserbasis. Anhand von Videoaufzeichnungen hat man untersucht, wie sich die Ferkel nach der Impfung verhalten.
Die Ergebnisse:
- In allen vier Würfen tranken die Ferkel nach der Impfung bezogen auf den Tag vor der Impfung weniger.
- Die Säugehäufigkeit ging beim Einsatz des Impfstoffes mit einem ölhaltigen Adjuvans stärker zurück als beim wasserbasierten Adjuvans.
- Nach dem Impfen ruhten die Ferkel deutlich länger. Dabei brauchten Ferkel, die den Impfstoff mit dem ölhaltigen Adjuvans bekommen hatten, deutlich mehr Ruhe als die anderen Versuchstiere. Vor dem Impftermin ruhten alle Ferkel zwischen 10,5 bis 14,9 Stunden pro 24 Stunden. Nach der Injektion stieg die Ruhezeit auf 13,7 (Adjuvans auf Wasserbasis) bis 17,4 Stunden (ölhaltiges Adjuvans) an.
Fazit: Vermutlich „stresst“ die Ferkel der Kombi-Impfstoff auf Wasserbasis weniger als das Adjuvans auf Mineralöl-Basis. Weitere Untersuchungen mit größeren Tierzahlen sind nötig.
Kontakt: Prof. Martin Ziron, FH Südwestfalen, E-Mail: ziron.martin@fh-swf.de