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Zum Streitpunkt: „Wir brauchen einen Wandel“ in top agrar 12/2016, Seite 10.

Ja – wir brauchen einen Wandel!

Lesezeit: 3 Minuten

Ich als Landwirt und Leiter eines konventionellen Familienbetriebes stimme Frau Hendricks zu, wenn Sie das Entstehen von immer mehr industriellen Großbetrieben in der Landwirtschaft kritisiert!


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Dazu geführt hat aber die falsche Förderpolitik der vergangenen Jahrzehnte. Großbetriebe erhalten über die Flächenprämien nach wie vor Unsummen.Eine Änderung wird es wohl auch nicht geben, da genau solche Betriebe und Konzerne durch gezielte Lobbyarbeit, sowie Großgrundbesitzer in führenden Positionen von Konzernen und Verbänden, dies zu verhindern wissen.


Die Landwirtschaft wird als der größte Umweltverschmutzer angeprangert. Dies wird vom Bundesumweltministerium unter Führung von Frau Hendricks auch noch befeuert: So ist beispielsweise im Internet zu lesen, dass die Rinder beziehungsweise ihre Haltung die größten „Klimaschweine“ sind.


Außerdem sagt Frau Hendricks, dass in einigen Regionen das Grundwasser stark mit Nitrat belastet sei. Dabei allein die tierhaltende Landwirtschaft dafür verantwortlich zu machen ist falsch. Es gibt seit Jahren Stickstoff-Grenzwerte, die tierhaltende Betriebe einhalten müssen. Dies wird auch kontrolliert! Aber wenn dann durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz Biogasanlagen gefördert werden, von denen viele die 170 kg Stickstoffgrenze nicht einhalten, und eine Kontrolle ganz unterbleibt, macht sich bei mir Unmut breit.


Auch Verbrennungsmotoren steuern ihren Anteil zur Nitratbelastung bei. So stieg der Kraftstoffverbrauch in den Jahren 1950 bis 2015 von 1,4 Mio. t auf 63 Mio. t – ohne Berücksichtigung des Flugbenzins. Im Gegensatz dazu ist der Rinderbestand in Deutschland im selben Zeitraum leicht gesunken.


Es ist wohl leicht, der Minderheit von Bauern und Landwirten die Schuld zuzuschreiben, und dabei das Fehlverhalten der Politik unter den Teppich zu kehren, oder andere Bereiche, wie das Flugbenzin, ganz aus der Diskussion herauszuhalten.


Ja, wir brauchen einen Wandel! Einen Wertewandel: Weg von der Gier, und einen Wandel in der Politik, hin zu Politikern die sich hinstellen und auch mal etwas ändern anstatt nur zu diskutieren! Rupert Reininger,


83549 Eiselfing


Zum falschen Zeitpunkt


Eine der schlimmsten Krisen der Landwirtschaft ist noch nicht überstanden, da kritisiert Bundesumweltministerin Hendricks das GAP-Förderprogramm mit dem Kernpunkt der Flächenprämien bereits.


Landmaschinenbetriebe zum Beispiel haben in den letzten Monaten zu spüren bekommen, welche Auswirkungen es haben kann, wenn den Höfen Liquidität fehlt: Der Verkauf von Neumaschinen ist vielfach zum Erliegen gekommen.


Die bis 2020 feststehende GAP beinhaltet die Förderungen von Biodiversität und sauberem Wasser als Ziel: Der Beitrag von Frau Hendricks erscheint direkt unter dem Eindruck der am 27. Oktober 2016 vor dem Europäischen Gerichtshof eingegangenen Klage der EU-Kommission gegen Deutschland wegen teilweise zu hoher Nitratbelastungen im Grundwasser geschrieben.


Die vergleichsweise noch recht neuen Forderungen für das Greening müssen bei den Landwirten erst in eine etablierte Praxis umgesetzt werden. Dazu bedarf es Zeit. Der Ruf nach neuen Programmen ist daher zurzeit eher unangemessen!


Wenn jetzt der Export kritisiert wird, erscheint dies für ein generell ausfuhr-orientiertes Land fragwürdig.


Agrarsubventionen gibt es in nahezu allen Industrieländern – eine einseitige Reduzierung in der EU würde einen Wettbewerbsnachteil generieren.


Hinrich Hildebrandt


21769 Armstorf

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